Manifest der Kommunistischen Programmpartei

 

Parteiwappen (11930 Bytes)

 

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1. Warum eine neue Partei ?

a) Was es schon gibt

Die Zahl der Führer, Vereine, Bewegungen, Religionen, Organisationen und Parteien, die sich die Befreiung der Welt, wovon auch immer, zum Ziel gesetzt haben, ist nicht überschaubar. Jeder, der etwas auf sich hält, stellt sich als Retter der Menschheit dar. Erstaunlich dabei ist eigentlich nur, daß es einige wenige mit dieser Absicht wirklich ernst meinen. Auch viele derer, die sich selbst Sozialisten oder Kommunisten nennen, benutzen diese Namen nur, oder nur noch, aus taktischen Gründen. Für viele unter ihnen sind diese Namen nur noch ein, oft sogar ungeliebtes, Relikt einer längst vergangenen revolutionären Zeit. Ihre ach so progressive Überzeugung haben sie schon längst verraten, wenn sie jemals eine besessen haben. Sie benutzen noch ihren alten Namen, aber nur in hohlen Phrasen, die keine wirkliche Bedeutung mehr für ihr politisches Handeln, für ihr individuelles Denken, Leben und Arbeiten haben. Für viele unter ihnen war das progressive Ziel schon immer nur Betrug, um Macht zu erlangen.
Und doch, es gibt sie, die Menschen, die sich zu einer wirklich kommunistischen Weltanschauung bekennen. Ihre Zahl ist gering, die Zahl der Organisationen, in denen sie sich sammeln und gegeneinander abgrenzen, ist es leider nicht. Ihre Organisationsstruktur ist zersplittert. Von einer einheitlichen kommunistischen Weltorganisation ist weit und breit nichts zu sehen. Es gibt zwar Versuche zur Zusammenarbeit, doch diese bleiben sporadisch und sind im Allgemeinen auf einige praktische Fragen beschränkt. Gemeinsame Bürokratie schafft noch keine Gemeinsamkeit.
Die kommunistischen Bewegungen sind von Orientierungslosigkeit gekennzeichnet. Bisher ist es noch keiner kommunistischen Bewegung gelungen, eine einheitliche kommunistische Gesellschaftstheorie zu entwickeln. Es gibt noch nicht einmal Einvernehmen darüber, was eigentlich das grundlegendste, alle einende Ziel der Kommunisten sei.
Sie sammeln sich um Namen historischer Personen wie Marx, Engels, Lenin, Liebknecht, Luxemburg, Trotzki, Stalin, Mao oder Che. Sie sammeln sich um sehr lobenswerte politische Tagesforderungen zur Verbesserung der sozialen Lage der Ausgebeuteten und Unterdrückten. Aussagen zur kommunistischen Zukunft spielen hingegen meist keine oder nur eine höchst untergeordnete Rolle. Man übt sich in Bekenntnissen zu historischen Namen und Thesen, man reibt sich im politischen Tagesgeschäft der bürgerlichen Demokratie auf, man führt einen endlosen militärischen Guerillakampf, verliert dabei aber das Ziel aus den Augen, eine kommunistische Gesellschaft zu errichten.
Die Kommunisten sind tief zerstritten. Teilweise herrscht zwischen den verschiedenen Fraktionen offener Hass, beschimpft man sich gegenseitig als Verräter, Terrorist, Kollaborateur oder Sektierer. Oftmals mag das sogar stimmen. Doch anstatt in Diskussionen die gegenseitigen Verhältnisse zu ordnen, werden Vorurteile ausgelebt und persönliche Beleidigungen verteilt. Man weigert sich, miteinander zusammenzuarbeiten, ja auch nur zu reden, nicht wegen inhaltlicher Unterschiede, sondern weil das schon immer so war, oder weil sich die anderen auf einen anderen historischen Namen berufen, oder noch schlimmer auf den gleichen Namen, der ihnen ja gar nicht gehört.
So verschwenden viele Kommunisten mehr Kraft auf den Kampf gegen ihre eigenen Genossen, als sie für den Kampf gegen die Ausbeutung und für den Kommunismus verwenden.
Keine Klarheit und keine Einheit, das bedeutet letztlich auch keinen Erfolg.

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b) Was wir vermissen

Bei all ihrer Streiterei bemerken die Kommunisten gar nicht, dass es ja tatsächlich "Kommunisten" gibt, die diesen Namen missbrauchen, und die tatsächlich bekämpft werden müssten. Dieser Kampf könnte mit dem für Kommunisten einfachsten Mittel geführt werden, und zwar dem Kommunismus selbst. Leider wissen sie meist nicht genau, was das eigentlich ist.

 

Wir sind Kommunisten, daher reichen uns keine diffusen, gerade eben mal modernen Einzelforderungen. Sie sind wichtig, doch nicht die Lösung der gesellschaftlichen Probleme.

Wir sind Kommunisten, daher lassen wir uns nicht auf einzelne Personen festnageln. Menschen sind nie allwissend, allerkennend und fehlerfrei. Sie tun Gutes und Böses, sie haben tolle und weniger tolle Ideen, und sie ändern sich während ihres Lebens zum Positiven oder zum Negativen.

Wir sind Kommunisten, daher müssen wir genau wissen, was es eigentlich bedeutet, wenn wir das sagen. Nur wenn wir wissen, was Kommunismus ist, können wir ihn vertreten, können wir uns mit gutem Gewissen als Kommunisten bezeichnen.

Wir sind Kommunisten, daher müssen wir genau wissen, ob es eigentlich sinnvoll ist, diese Weltanschauung zu vertreten. Nur wenn wir wissen, dass Kommunismus realisierbar ist, nur wenn wir seine Möglichkeit beweisen können, können wir uns selbst und allen anderen zeigen, dass unser Engagement keine Zeitverschwendung und keine Selbstbefriedigung ist.

Wir sind Kommunisten, daher brauchen wir eine politische Organisation, die unsere Weltanschauung auch wirklich vertritt und unsere Kraft nicht für unwichtige Kleinkriege verschwendet. Nur wenn unsere Organisation effektiv für den Kampf gegen die Ausbeutung und für den Kommunismus geeignet und befähigt ist, ist es sinnvoll, sich in ihr zu vereinen.

Wir sind Kommunisten, daher brauchen wir eine politische Organisation, die den Kommunismus aktiv lebt, die sich auch selbst so kommunistisch verhält, wie sie es von anderen verlangt. Nur wenn wir selbst Vertrauen zu einer kommunistischen Organisation haben, können wir auch andere von der Vertrauenswürdigkeit dieser Organisation überzeugen.

 

Wir Kommunisten brauchen eine Theorie der kommunistischen Gesellschaft, die unser Ziel eindeutig beschreibt, seine Möglichkeit schlüssig beweist und die Mittel zu seiner Erreichung liefert.

Wir Kommunisten brauchen eine Organisation, die effektiv gegen Ausbeutung und für Kommunismus kämpfen kann, die die kommunistischen Prinzipien bei sich selbst verwirklicht und die gleichermaßen nach Klarheit und Einheit der kommunistischen Bewegung strebt.

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c) Was wir deshalb tun müssen

Wir könnten warten, bis sich die Situation der kommunistischen Bewegung ändert. Wir könnten warten, dass sich Menschen finden, die uns eine schöne Theorie und eine bequeme Organisation schaffen. Bei dieser Gelegenheit könnten wir auch gleich warten, bis der Kommunismus kommt. Wenn der Kommunismus sowieso etwas Gesetzmäßiges ist, das sowieso irgendwann kommt, wozu dann anstrengen? Warum wir und nicht andere? Warum jetzt und nicht später? Warum so und nicht anders?

Viele Menschen sagen, sie seien ja grundsätzlich für den Kommunismus; aber jetzt, bei der gegenwärtigen politischen und gesellschaftlichen Situation, sei so etwas sowieso nicht durchsetzbar und daher sei es sinnlos, sich damit zu beschäftigen. Wir aber sagen:

Wann, wenn nicht jetzt?

Wenn wir jetzt nichts tun, um Erkenntnisse zu erlangen und zu verbreiten, um die Menschen für unsere Idee zu gewinnen, um die Ausbeutung der Menschen und die Zerstörung unserer Welt zu behindern, zu stoppen und schließlich zu bannen, wenn wir die Hände in den Schoß legen und auf bessere Zeiten warten, dann können wir ewig warten, dann werden diese besseren Zeiten niemals kommen. Jeder Tag, den wir sinnlos warten, bringt die Welt näher an den Punkt, ab dem sie nicht mehr zu retten ist. Jeder Tag, den wir sinnlos warten, verschafft den Ausbeutern einen Vorteil, da sie ungestört ihre Machtpositionen ausbauen können. Wenn wir warten, werden wir sterben, anstatt zu siegen, und mit uns die Welt.

Wir leben heute! Das ist unser Tag!

Viele Menschen sagen, Politik sei die Sache von Politikern, Ökonomie sei die Sache von Unternehmern, und Wissenschaft sei die Sache von Wissenschaftlern. Sollen die sich gefälligst um diese Probleme kümmern, die verstehen doch etwas davon und die werden doch dafür bezahlt. Warum sollten wir uns also engagieren, haben wir nicht genug eigene Sorgen? Wir aber sagen:

Wer, wenn nicht wir?

Wer glaubt, gesellschaftliche Probleme seien nicht seine Probleme, der sollte seinen Irrtum doch spätestens dann einsehen, wenn Politiker ihm wieder neue Steuern aufbürden, Unternehmer ihn entlassen und Wissenschaftler wieder eine neue Krankheit entwickeln, anstatt eine alte zu heilen.
Eigentlich sollte wohl inzwischen auch der letzte begriffen haben, daß die "Volksvertreter" uns betrügen. Machthaber, egal ob gewählt oder nicht, egal ob in Politik oder Ökonomie, tun nur das, was ihnen selbst nützt. Sie rühren keinen Finger, wenn kein Profit für sie selbst herausspringt. Sie versprechen alles und halten nichts - wenn wir es ihnen erlauben. Es mag vereinzelte Ausnahmen geben, doch was nützt uns das? Eine Tendenzwende ist das nicht. Wenn wir unsere Probleme nicht selbst lösen, wenn wir nicht darauf bestehen, selbst über die uns betreffenden Angelegenheiten zu entscheiden, dann werden unsere Sorgen auch nichts zählen. Wenn wir nur über andere meckern ohne selbst etwas zu tun, dann werden wir von ihnen nur benutzt und ausgelacht, und das zurecht.

Wir sind betroffen! Das ist unser Problem!

Viele Menschen sagen, sicher muß man etwas tun, aber doch nicht gerade das; es müsse doch wohl andere, bessere Wege geben. Es sind doch nun schon genug kommunistische Versuche gescheitert. Wir aber sagen:

Wie, wenn nicht so?

Bisher sind alle kommunistischen Versuche letztlich gescheitert, weil die Kommunisten nicht genug darüber wußten, wie es richtig zu machen ist. Kann man ihnen vorwerfen, nicht auf die ultimative Erkenntnis, die letzte Wahrheit, gewartet zu haben? Lieber Mißerfolge riskieren, als auch nur einmal untätig einem Unrecht zusehen. Wenn wir alle zusammenarbeiten, uns gegenseitig helfen, uns gegenseitig auf Fehler aufmerksam machen und korrigieren, dann werden wir schließlich Erfolg haben. Wir alle! Niemand soll sich auf den anderen ausruhen und den durch seine Passivität verursachten Mißerfolg dann uns vorwerfen. Und je eher wir damit beginnen, desto eher wird es gelingen. Es wird gelingen, weil Kommunismus heißt, aus seinen Fehlern lernen zu können.

Wir sind voller Hoffnung! Das ist unser Weg!

Viele Menschen sagen, was könnten sie schon tun? Als einfacher Mensch, hier "unten", fernab der Schaltstellen der Macht, als einzelner, ungehört von den Mächtigen in ihren Glaspalästen, könne man ohnehin nichts ausrichten. Wir aber sagen:

Wo, wenn nicht hier?

Wer könnte besser mit einfachen, arbeitenden Menschen reden als wir - einfache, arbeitende Menschen. Wer versteht ihre Sorgen besser als wir, haben wir doch die gleichen Sorgen. Wir sind die stärkste Kraft der Gesellschaft, wenn es uns gelingt, uns unter einer Idee zu vereinen. Wir haben die lauteste Stimme, die sogar die Glaspaläste der Mächtigen sprengen kann, wenn wir nur gemeinsam die gleichen Forderungen stellen. In die Elite können wir nicht aufsteigen, aber wir können ihrer Macht die Macht der Straße entgegenstellen. Wenn wir nur eifersüchtig auf die Mächtigen sind, wenn wir nichts weiter wollen, als eigene Macht, dann sind wir nicht besser als sie, dann werden wir schließlich von denen hinweggefegt, die sich nicht der Macht beugen.

Wir haben verstanden! Das ist unsere Kraft!

Ein einzelner Mensch kann die Welt nicht verändern? Solang er es noch nicht einmal versucht, ist das sicherlich wahr.

Ein einzelner Mensch kann die Welt nicht verändern? Vielleicht nicht die ganze, aber sicher sein kleines Stück davon.

Ein einzelner Mensch kann die Welt nicht verändern? Dann muß er sich eben mit anderen Menschen zusammenschließen.

Ein einzelner Mensch kann die Welt nicht verändern? Alles bisher Geschehene, alles bisher Erreichte, alles bisher Erkämpfte wurde von vielen einzelnen Menschen getan, vereint in der menschlichen Gesellschaft.

Wir sind Kommunisten. Wir haben erkannt, daß wir hier und jetzt etwas tun müssen, und wir haben die Verantwortung übernommen. Nach jahrelanger Arbeit ist es uns gelungen, eine wissenschaftliche Theorie der kommunistischen Gesellschaft zu entwickeln, die alle an sie gestellten Anforderungen erfüllen kann. Sie beschreibt unser Ziel vollständig, sie beweist die Möglichkeit einer kommunistischen Gesellschaft und sie zeigt den Weg dahin. Sie liefert nicht nur Aussagen über die Zukunft, sondern hilft uns, unser ganz alltägliches Leben im Licht des Kommunismus zu betrachten und zu gestalten. Was wir jedoch noch brauchen, ist eine Organisation, die dieser kommunistischen Theorie zur praktischen Wirksamkeit verhilft. Da keine kommunistische Organisation existiert, die unseren Ansprüchen genügen kann, akzeptieren wir die Notwendigkeit und gründen unsere

 


Kommunistische Programmpartei


 

als Mittel der Kommunikation mit allen anderen Menschen, als Mittel des Kampfes gegen Ausbeutung und für Kommunismus und als Mittel der Solidarität für andere und für uns bei der Entwicklung unserer kommunistischen Lebensweise.

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2. Was ist Kommunismus und was nicht ?

a) Was Kommunismus angeblich ist

Der Kommunismus ist eine Utopie?

Natürlich ist er das. Der Kommunismus ist für all jene ein Traum von einer glücklichen Zukunft, für die er noch nicht glückliche Wirklichkeit geworden ist. Wer nicht von der Zukunft träumen kann, der kann auch kein Kommunist sein. Doch wer sagt eigentlich, Träume könnten nicht wahr werden? Für uns ist das keine Frage des Glaubens. Wir müssen uns nicht einreden, irgendwann würde schon ein Erlöser kommen. Für uns ist es eine Frage des Wissens! Unsere Theorie mag ja einzelne Fehler enthalten, vielleicht sogar eine ganze Menge. Sie ist von Menschen gemacht, und Menschen machen Fehler. Aber sie beweist die grundsätzliche Realisierbarkeit unseres Traumes, und wer das Gegenteil behauptet, der müßte sie schon widerlegen, will er nicht als Ignorant dastehen. Wir sind keine Ignoranten, sondern Realisten, und trotzdem können wir uns Träume leisten. Und das ist gut so!

Der Kommunismus ist unmodern?

Daran besteht wohl kein Zweifel. Glücklicherweise ist die Zeit vorbei, da sich jeder intellektuelle Spinner und jeder Stammtischrevoluzzer Kommunist nannte. Auch Hosentaschendiktatoren in Entwicklungsländern lieben es heute nicht mehr so sehr, sich als kommunistische Wohltäter des Volkes darzustellen. Und das ist gut so!

Der Kommunismus ist veraltet?

Der Kommunismus ist alt. Er ist so alt, wie das Sehnen der ausgebeuteten und unterdrückten Menschen nach Freiheit, Gerechtigkeit und Wohlstand. Er wurde zu verschiedenen Zeiten verschieden genannt. Er hat seine Gestalt immer wieder verändert. Er ist auch noch nicht lang wissenschaftlich. Aber er entwickelt und erneuert sich. Er wird geschlagen und kann doch nicht vernichtet werden. Denn er ist die Liebe, die die Menschen dem Haß entgegensetzen, welcher die Ausbeutergesellschaften prägt. Es wäre unendlich schön, wenn sein Grund verschwunden und der Kommunismus damit veraltet wäre. Dann könnten wir uns neuen Aufgaben zuwenden. Doch Kälte beherrscht die Welt. Deshalb müssen wir bei unserem alten Ziel bleiben. Und das ist gut so!

Der Kommunismus hat versagt?

So so. Wo denn, bitte schön? In welchem Land? Etwa in den ehemals sozialistischen Ländern? Im Realsozialismus mag ja viel von Kommunismus geredet worden sein, am meisten von seinen Feinden übrigens. Aber gescheitert ist dort der Versuch, mit kommunistischen Phrasen ein feudalistisches System roter Fürstentümer zu bemänteln. Der Realsozialismus basiert auf Herrschaft, dort demokratischer Zentralismus genannt. Der Kommunismus lehnt Herrschaft ab. Nicht der Kommunismus ist gescheitert, sondern die Abweichung von ihm, der Verrat an ihm, sein Mißbrauch. Und das ist gut so!

Der Kommunismus ist dogmatisch?

In der Geschichte des Kommunismus hat es viele bedeutende Menschen gegeben, die bedeutende Erkenntnisse hatten und bedeutende Sätze sagten oder schrieben. Nur jene, die keinen eigenen Kopf zum Denken haben, halten diese Sätze für ewige Wahrheiten und lassen keine anderen Gedanken zu. Wir Kommunisten, die wir diesen Namen verdienen, haben einen eigenen Kopf. Wir legen Wert darauf, selbst über alles nachzudenken. Wir schöpfen aus dem Reichtum der schon gesammelten Erkenntnisse, aber wir maßen uns das Recht an, selbst und immer wieder neu zu urteilen. Und wir lassen uns nicht verbieten, auch an uns selbst zu zweifeln. Aber an einem kann es keinen Zweifel geben - wir Kommunisten vertreten konsequent unsere Grundsätze, auch wenn sie als Dogmen beschimpft werden. Und das ist gut so!

Der Kommunismus ist diktatorisch?

Ja, wir geben es zu, es gibt eine kurze Phase zu Beginn der Entwicklung der kommunistischen Gesellschaft, da müßten auch wir Macht ausüben, um die Macht der Ausbeuter zu brechen. Doch unsere Theorie zeigt uns eindeutig, daß es wirklichen Kommunismus nicht geben kann, solang Macht besteht. Sollten wir uns also tatsächlich als so dumm erweisen, eine Diktatur zu errichten, so werden wir unser Ziel nicht erreichen. Doch wenn das geschieht, dann ist das kein Fehler des Kommunismus, sondern unser Fehler, oder sogar unser Betrug. Dann jagt uns zum Teufel wie die anderen Ausbeuter auch und macht echten Kommunismus. Wer will, daß es ordentlich gemacht wird, der muß schon selbst handeln, anstatt sich auf uns zu verlassen. Und das ist gut so!

Der Kommunismus ist gleichmacherisch?

Ja, der Kommunismus ist gleichmacherisch. Wir achten Menschen nicht unterschiedlich, nur weil sie sich unterscheiden in Geburt, Rasse, Geschlecht, Sprache, Kultur, Reichtum, Verstand und was es sonst noch alles gibt, was weder Verdienst noch Schuld eines Menschen ist. Für uns sind alle Menschen gleich in der einen Eigenschaft, Menschen zu sein, die eigene, individuelle Entscheidungen treffen können und wollen und die eigene, individuelle Bedürfnisse haben.
Nein, der Kommunismus ist nicht gleichmacherisch. Wir achten Menschen unterschiedlich nach ihrer Moral, nach ihrem gesellschaftlichen und persönlichen Handeln, nach den Pflichten, die sie sich und anderen auferlegen und den Rechten, die sie für sich und andere fordern, nach den Unterschieden, die sie zwischen sich und anderen machen. Für uns sind alle Menschen unterschiedlich, jeder ist einzigartig, ein selbständiges Individuum mit ganz speziellen Fähigkeiten, Schwächen und Bedürfnissen, oft eine Bereicherung, manchmal auch ein Fluch der Gesellschaft.
Wir sehen nicht bloß eine Seite der Menschen. Und das ist gut so!

Der Kommunismus ist totalitär?

Welch hübsches Wort. Sein Erfinder war zweifelsohne hochintelligent. Schließlich ist es ihm gelungen, ein Wort zu erfinden, mit dem Faschismus und Kommunismus gleichgesetzt werden können. Durch ein solches Wort sollen die Menschen vergessen, daß der Faschismus gegen die Menschen da ist, der Kommunismus für sie.
Der Faschismus als Staatsform versucht genauso wie der Kommunismus alle Bereiche des Lebens zu durchdringen. Insofern sind beide tatsächlich totalitär. Doch der Faschismus tut dies mit Zwang bis zu Folter und Mord. Er will die Menschen beherrschen. Der Kommunismus arbeitet mit Überzeugung und freier Entscheidung. Wie kann man so etwas in einem Wort gleichsetzen?
Ja, es gibt "Kommunisten", die sind in Wirklichkeit Faschisten. Aber das sind nun mal nicht wir. Aber Vorsicht! Wir könnten lügen. Wir könnten rot getarnte Faschisten sein. Um Euch dann vor uns zu schützen, müßt ihr uns prüfen, uns kontrollieren! Und das ist gut so!

Der Kommunismus mischt sich in das Privatleben ein?

Der Kommunismus oder die Kommunisten? Sicher, unsere Weltanschauung bestimmt unser Leben. Täte sie es nicht, wären wir keine Kommunisten. Wir predigen doch nicht Wasser und trinken Wein. Diese Doppelmoral überlassen wir anderen. Doch, mischen wir uns in das Leben anderer ein? Absolut und definitiv nein! Alles, was uns nicht wenigstens mittelbar betrifft, geht uns auch nichts an. Jeder soll seine Angelegenheiten regeln, wie es ihm gefällt. Aber sobald diese Regelung darin besteht, daß andere Menschen darunter zu leiden haben, treten wir dagegen auf. Dann mischen aber nicht wir uns in das Leben eines Menschen ein, sondern wir wollen verhindern, daß sich Menschen in das Leben anderer Menschen einmischen. Natürlich bieten wir Hilfe an, wenn wir glauben, sie sei nützlich. Wer sie nicht will, dem drängen wir sie aber nicht auf. Und das ist gut so!

Der Kommunismus lästert Gott?

Wenn es einen Gott des Guten gibt, so ist er mit Sicherheit Kommunist. Wir lassen uns nicht von Menschen mit einem Gott drohen, die dadurch Gott lästern, daß sie sich anmaßen, in seinem Namen zu sprechen. Wenn ein Gott etwas gegen uns hat, so wird er sehr wohl fähig sein, selbst etwas dazu zu sagen. Unser Gewissen ist rein, wir haben vor diesem Gespräch keine Angst. Und wenn ein Gott kein Kommunist ist, dann vertritt er nicht das Gute, dann verdient er es, gelästert zu werden. Und das ist gut so!

Der Kommunismus bedeutet Unfreiheit?

Von allen Vorwürfen ist das wohl derjenige, dem wir am heftigsten zustimmen müssen. Wir tun, was wir nur können, um die Freiheit abzuschaffen - die Freiheit nämlich, Menschen auszubeuten. Wir wollen die Freiheit abschaffen, Menschen zu unterdrücken. Wir wollen die Freiheit abschaffen, Menschen legal zu bestehlen und zu betrügen. Wir wollen die Freiheit abschaffen, Menschen mit Massenvernichtungswaffen zu bedrohen. Wir wollen die Freiheit abschaffen, die Natur zu zerstören und damit der Menschheit die Zukunft zu nehmen. Wir wollen die Freiheit abschaffen, Menschen zu besitzen, über sie willkürlich zu entscheiden, sie zu benutzen. Diese Freiheit wollen wir abschaffen. Und das ist gut so!

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b) Was Kommunismus sicher nicht ist

Die Tatsache, dass Marx in Armut lebte, macht den Kommunismus nicht zu einer Armutsideologie.

Die Tatsache, dass Stalin am Versuch, den Kommunismus aufzubauen, scheiterte, weil er zu wenig davon wusste, was Kommunismus überhaupt ist und weil er sich von seinen privaten Ambitionen überwältigen ließ, macht den Kommunismus nicht zum Stalinismus.

Die Tatsache, dass Mussolini auch einmal Funktionär einer kommunistischen Partei war, macht den Kommunismus nicht zum Faschismus.

Die Tatsache, dass sich Engels irrte, als er versprach, dass England und Frankreich schon bald kommunistisch seien, macht den Kommunismus nicht zu einem Irrtum.

Die Tatsache, dass sich Mao Zedong zeitweise wie ein Gott verehren ließ, macht den Kommunismus nicht zu einer Ersatzreligion.

Die Tatsache, dass Che Guevara sein Leben im militärischen Revolutionskampf opferte, macht den Kommunismus nicht zum Militarismus.

Die Tatsache, dass Lenin die Weltrevolution absagte und die Kommunisten in Europa im Stich ließ, weil seine Angst, das Erreichte zu verlieren, größer war als sein Vertrauen in seine Genossen, macht den Kommunismus nicht zu einem inkonsequenten Opportunismus.

Die Tatsache, dass Gorbatschov den Kommunismus verriet, weil er als bloßer Karrierist sonst hätte zugeben müssen, dass er überhaupt nicht in der Lage war, die gesellschaftlichen Probleme zu durchschauen und fachgerecht zu lösen, macht den Kommunismus nicht zu einem Fehlschlag.

Die Tatsache, dass es Menschen gibt, die andere Menschen unterdrücken und ausbeuten, und sich trotzdem Kommunisten nennen, macht den Kommunismus nicht zu einem Ausbeutungs- und Unterdrückungssystem.

Die Tatsache, dass es Menschen gibt, die ihre subjektive Meinung als unangreifbares Dogma betrachten, und die sich trotzdem Kommunisten nennen, macht den Kommunismus nicht zur Dogmatik.

Die Tatsache, dass Kommunisten genauso Fehler gemacht haben, Fehler machen und auch weitere Fehler machen werden, so wie jeder andere Mensch auch, macht den Kommunismus nicht zum Fehler.

Die Tatsache, dass Kommunisten überzeugt sind, recht zu haben, macht den Kommunismus nicht rechthaberisch.

Die Tatsache, dass Kommunisten viele Feinde haben, macht den Kommunismus nicht zu einer Ideologie der Feindschaft.

Die Tatsache, dass es nicht nur schlaue, sondern auch dumme Kommunisten gibt, macht den Kommunismus nicht zu einer Dummheit.

Die Tatsache, dass die kommunistische Gesellschaft noch nicht realisiert ist, macht den Kommunismus nicht unrealisierbar.

Die Tatsache, dass sich der Kommunismus auf eine wissenschaftliche Theorie stützt, macht den Kommunismus nicht realitätsfern.

Die Tatsache, dass die Antikommunisten alles tun, um zu verhindern, dass die Menschen verstehen, was und wie Kommunismus wirklich ist, macht den Kommunismus nicht unverständlich.

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c) Was Kommunismus wirklich ist

Der Kommunismus ist nicht nur irgendein politisches Konzept. Der Kommunismus ist kein künstlich aufgestelltes, realitätsfernes akademisches System, in das sich einige träumerische Verrückte verliebt haben. Der Kommunismus ist eine ganze Weltanschauung.

Kommunismus, das ist Gemeinschaftlichkeit!

Kommunismus heißt, gemeinsam mit den anderen Menschen zu leben, zu arbeiten, zu denken und zu fühlen. Gemeinsam mit den anderen Menschen, nicht neben ihnen her, nicht isoliert von ihnen, nicht gegen sie.
Gemeinsam fühlen - sich mit anderen teilen. Sich freuen und spüren, dass andere sich mit uns freuen. Traurig sein und spüren, dass andere Anteil nehmen. Sich sorgen und spüren, dass andere die Sorge zu ihrer eigenen Sache machen. Das ist Kommunismus!
Gemeinsam denken - seine Intelligenz vervielfachen. Mit eigenem Wissen andere unterstützen, damit diese mit unserem Wissen etwas schaffen können, was auch uns nützt. Das Wissen anderer nutzen und so viel effektiver denken können. Gegenseitig auf Fehler aufmerksam machen und so Schaden vermeiden. Durch gegenseitige Ergänzung Blockaden überwinden und das Rad nicht zweimal erfinden müssen. Das ist Kommunismus!
Gemeinsam arbeiten - stärker sein. Durch gemeinsame Anstrengung vormals unlösbare Aufgaben bewältigen. Durch gemeinsamen Kampf vormals stärkere Gegner bezwingen. Durch gegenseitige Hilfe nicht nur Kraftverschwendung für Kämpfe gegeneinander vermeiden, sondern bessere Voraussetzungen für die eigene Arbeit schaffen und so mehr leisten können. Das ist Kommunismus!
Gemeinsam leben - reicher werden. Materiell reicher, wenn man vieles mitbenutzen kann, was man selbst nicht hat, aber andere gerade nicht brauchen. Kulturell reicher, wenn man die Kultur anderer miterleben kann. Menschlich reicher, wenn die anderen Menschen als Erweiterung des eigenen Ichs begriffen und behandelt werden. Das ist Kommunismus!

Kommunismus, das ist Bewußtheit!

Kommunismus heißt, bewusst sein Leben zu leben, seine Arbeit zu tun, über alles nachzudenken und Gefühle zu spüren. Bewusst durch die Welt gehen, nicht blind und dumpf, nicht in Phantasien schwebend, nicht anderen nachlaufend.
Bewusst fühlen - sein inneres Gleichgewicht finden. Die eigenen Wünsche herausfinden. Sich auch gefühlsmäßig klarmachen, was man schon sachlich weiß. Aus sachlichen Worten echtes Begreifen machen, aus inneren Gefühlen ausdrucksstarke Worte formen. Gefühle bekämpfen, durch die man seine Überzeugung verrät. Gefühle entwickeln, die man braucht, um sich selbst treu zu bleiben. Das ist Kommunismus!
Bewusst denken - sich selbst und andere erkennen. Wurzeln des Hasses durch logisches Denken vernichten, Wurzeln der Liebe durch logisches Denken festigen. Eigene Denkmechanismen erkennen, Denkfehler beseitigen. Seine wirklichen Interessen trotz Betrug und Manipulation, trotz komplizierter Zusammenhänge, hinter dem äußeren Schein erkennen. Betrug und Ehrlichkeit, Freunde und Gegner unterscheiden können. Das ist Kommunismus!
Bewusst arbeiten - seine Kraft spüren. Die Schwierigkeit der Arbeit spüren, Arbeit schätzen lernen. Freude am Arbeitserfolg haben, Motivation zur Arbeit gewinnen. Die Bitterkeit des Misserfolges spüren, aus Fehlern lernen. Das ist Kommunismus!
Bewusst leben. Das Leben nicht mit Warten auf bessere Zeiten verschwenden, das Beste aus dem machen, was man hat. Jeden Augenblick erleben und selbst gestalten. Wirklich leben, nicht nur existieren. Sein Leben selbst bewusst gestalten, nicht nur funktionieren. Das ist Kommunismus!

Kommunismus ist eine Überzeugung!

Kommunismus ist die Auffassung, dass Ausbeutung von Menschen durch Menschen nicht sein darf. Es ist die Überzeugung, dass Ausbeutung nur durch Gemeinschaftlichkeit und Bewusstheit verhindert werden kann. Man kann nicht vom Kommunismus enttäuscht sein, nur weil man von Menschen enttäuscht wurde, die sich Kommunisten nennen. Man kann nicht vom Kommunismus enttäuscht sein, nur weil man von einer Aussage enttäuscht wurde, die sich kommunistisch nennt. Man kann nicht vom Kommunismus enttäuscht sein, nur weil man von einer Politik enttäuscht wurde, die sich kommunistisch nennt. Sich vom Kommunismus abzuwenden bedeutet, die Ausbeutung zu akzeptieren. Das ist der Maßstab, an dem man messen muss, ob jemand oder etwas oder auch man selbst kommunistisch ist oder nicht. Kommunismus bedeutet, gesellschaftliche Ereignisse und Zustände, sich selbst und die anderen Menschen, ihre Handlungen und ihr Denken, an den kommunistischen Prinzipien zu messen. Ob ein bestimmter Mensch wirklich Kommunist ist, ob eine bestimmte Aussage, eine bestimmte politische Handlung wirklich kommunistisch ist, muss immer und immer wieder kritisch hinterfragt werden. Doch damit wird der Kommunismus nicht in Frage gestellt, sondern praktiziert. Der Kommunismus ist der beste Maßstab, an dem man sich selbst und die restliche Welt messen kann!

Kommunismus ist eine Lebensauffassung!

Kommunismus ist nichts Abstraktes, keine hohe Politik ohne Einfluss auf das tägliche Leben. Kommunismus ist für uns die Art, wie wir leben wollen, wie wir mit anderen Menschen zusammen leben wollen. Er ist unsere Auffassung vom Leben, die wir zur Wissenschaft und zu unserer Politik gemacht haben. Die kommunistische Philosophie ist keine trockene Wissenschaft, sie ist gelebte Realität.
Wenn wir von Gemeinschaftlichkeit reden, ist das nicht nur ein akademisches Prinzip. Es bedeutet, sich als Teil des Ganzen zu fühlen. Es bedeutet, immer zu wissen, dass es irgendwo Freunde auf dieser Welt gibt, auch wenn man sich mal verlassen fühlt. Es bedeutet, Freude daran zu haben, anderen zu helfen, auch wenn man selbst mal nichts davon hat.
Wenn wir von Bewusstheit reden, ist das nicht nur ein akademisches Prinzip. Es bedeutet, jeden Atemzug zu spüren. Es bedeutet, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen. Es bedeutet, neugierig auf die Dinge zu sein, die es gibt und die noch kommen werden, nie an Langeweile sterben zu können.
Reden und theoretisieren kann man viel. Doch was ist das wert, wenn dem kein Handeln folgt? Was hätten wir davon, wenn sich unsere Weltanschauung im Leben nicht gebrauchen ließ? Wir leben nicht im Übermorgen, wir leben heute. Wir stehen mit beiden Beinen fest auf dem Boden unserer Zeit, auch wenn das die Zeit der Ausbeutergesellschaft ist. Doch damit wird der Kommunismus nicht in Frage gestellt, sondern praktiziert. Der Kommunismus ist der beste Weg, mit den Herausforderungen des Lebens fertig zu werden!

Kommunismus ist eine Wissenschaft!

Das theoretische Gebäude des Kommunismus besteht aus mehreren wissenschaftlich exakten, beweisbaren und überprüften Theorien. Die kommunistische Theorie der Ausbeutergesellschaft liefert die wissenschaftliche Kritik der Folgen der Ausbeutung. Die kommunistische Theorie der kommunistischen Gesellschaft liefert die wissenschaftliche Begründung des Zieles der Kommunisten. Die kommunistische Theorie der Revolution zeigt den Weg, wie man von der einen zur anderen kommt. Das ganze kommunistische Denken basiert auf der kommunistischen Philosophie. Die kommunistische Psychologie beschreibt das Menschenbild der Kommunisten.
Der Kommunismus arbeitet mit streng wissenschaftlichen Methoden. Er ergeht sich nicht in Spekulationen und Träumereien. Aus wissenschaftlicher Analyse der Realität werden logische Schlussfolgerungen gezogen. Logische Ableitungen werden durch Vergleich mit der Realität auf ihre Korrektheit überprüft.
Der Kommunismus fordert nur dann die Anerkennung seiner Aussagen, wenn sie auch wissenschaftlich beweisbar sind. Kommunismus ist Wissen, nicht bloßer Glaube.
Der Kommunismus fordert die ständige Überprüfung des bereits erlangten Wissens ebenso wie das Streben nach weiterem, besserem, tieferem Verständnis. Kommunismus ist Erkenntnis, nicht bloße Dogmatik.
Der Kommunismus ist sachlich geordnet, er macht die Realität überblickbar, durchschaubar, beherrschbar. Er ist kritisch zu sich selbst und ermöglicht damit die Aufdeckung und somit Vermeidung von Fehlern, die ständige Selbstkorrektur durch Ersatz von widerlegtem durch neugewonnenes Wissen. Doch damit wird der Kommunismus nicht in Frage gestellt, sondern praktiziert. Der Kommunismus ist das beste Werkzeug zur Erkenntnis und zur Gestaltung der Welt!

Kommunismus ist ein Gesellschaftssystem!

Obwohl die kommunistische Gesellschaft noch nicht existiert, ist sie doch nicht bloße Phantasie. Ihre Möglichkeit ist durch eine wissenschaftliche Theorie bewiesen. Die kommunistische Gesellschaft ist die Gesellschaft, die keine Ausbeutung kennt, keine Unterdrückung und keine Macht. Es ist die Gesellschaft der größtmöglichen individuellen Freiheit und der größtmöglichen gesellschaftlichen Gerechtigkeit. Es ist die Gesellschaft, in der die Menschen über alle Angelegenheiten selbst entscheiden, von denen sie betroffen werden. Es ist die Gesellschaft, in der die Menschen ihren Anteil am gesellschaftlichen Reichtum gemessen an dem erhalten, was da ist und wie sie sich anstrengen, und nicht an ihrer Position und nicht an dem was sie bereits besitzen.
Solang die kommunistische Gesellschaft noch nicht existiert, müssen ihre Möglichkeit und ihre theoretischen Beweise immer wieder aufs neue überprüft werden, wenn wir unsere Kraft nicht auf einem Irrweg verschwenden wollen. Doch damit wird der Kommunismus nicht in Frage gestellt, sondern bereits praktiziert. Der Kommunismus ist die beste Form des menschlichen Zusammenlebens!

Kommunismus heißt Gerechtigkeit, und keine Ausbeutung mehr!

Man kann Ausbeutung nicht einfach per Gesetz verbieten. Man kann Gerechtigkeit nicht einfach per Gesetz schaffen. Man muss die Gesellschaft so umgestalten, dass Ausbeutung gar nicht erst möglich ist. Man muss ihr die Grundlage entziehen, auf der sie entsteht. Eine Deklaration schöner Grundsätze nützt nichts, solang das gesellschaftliche Leben sich nicht daran hält. Die Theorie der kommunistischen Gesellschaft würde nichts nützen, wenn sie das nicht berücksichtigt hätte. Die kommunistische Gesellschaft ist in der Lage, Ausbeutung auf Dauer zu verhindern, weil ihre Strukturen und Mechanismen so konstruiert sind, dass sie auf Dauer nicht missbraucht werden können, dass sie letztlich immer Gerechtigkeit erzeugen. Doch niemand sollte das einfach so glauben. Und wer es nicht glaubt, der studiere unsere Theorie der kommunistischen Gesellschaft und prüfe, ob sie hält, was wir versprechen.

Kommunismus heißt Freiheit, und keine Unterdrückung mehr!

Absolute Freiheit ist nicht möglich. Die Freiheit zu tun, was man wünscht, wird durch die Naturgesetze arg beschränkt. Die Freiheiten von Menschen, die in einer Gesellschaft zusammenleben, beschränken sich außerdem gegenseitig. Die Freiheit des einen, dem anderen eine Freiheit zu nehmen, bedeutet Unterdrückung, Unfreiheit, aber nur für einen, für den Schwächeren. Der Stärkere ist immer in der Lage, sich Recht zu verschaffen, auch wenn er nicht recht hat. Aber wenn sich Menschen bewusst zusammenschließen und freiwillig und bewusst auf die Freiheit verzichten, sich gegenseitig Freiheiten zu nehmen, dann sind sie stärker als die einzelnen, die immer noch versuchen, sich auf Kosten der Gemeinschaft Freiheiten zu verschaffen. Wenn sie sich bewusst zusammenschließen, eine kommunistische Gesellschaft bilden, dann gewinnen sie dadurch das Maximum individueller Freiheit, weil sie vereint immer in der Lage sind, ihre Freiheit gegen alle Anfeindungen zu verteidigen. Diese Freiheit basiert auf ihrer bewussten, freiwilligen Entscheidung, auf Einsicht in die Notwendigkeit. Aber das ist keine Einschränkung, keine Unterdrückung ihrer Freiheit, sondern ihre Nutzung. Doch niemand sollte das einfach so glauben. Und wer es nicht glaubt, der studiere unsere Theorie der kommunistischen Gesellschaft und prüfe, ob sie hält, was wir versprechen.

Kommunismus heißt Vernunft, und keine Macht mehr!

Es ist vernünftig, erst genau zu überlegen, was man eigentlich wirklich will, bevor man sich entscheidet und handelt. Gerade weil der Kommunismus eine Wissenschaft ist, ist er keine Sache unbedachter Augenblicksentscheidungen. Gerade weil der Kommunismus eine Lebensauffassung ist, ist er keine Sache oberflächlicher Kurzsichtigkeit.
Es ist eine Frage der Wertvorstellungen, des Gefühls, sich ein gesellschaftliches Ziel zu setzen. Sache der Vernunft ist es, zu akzeptieren, wenn sich Wertvorstellungen als unrealisierbar oder widersprüchlich erweisen. Es ist eine Frage des Verstandes, den Weg zu diesem Ziel zu finden. Sache der Vernunft ist es, diesen Weg unabhängig von Vorurteilen dann auch zu akzeptieren. So werden in der kommunistischen Gesellschaft Entscheidungen getroffen. Ihre Strukturen und Mechanismen sorgen dafür, dass letztlich die Vernunft entscheidet, nicht irgendeine Macht. Dort ist kein Platz mehr für Privateigentum, dass einzelnen die Macht gibt, über die Gesellschaft zu entscheiden, auch wenn ihr diese Entscheidungen Schaden zufügen. Dort ist kein Platz mehr für bezahlte Söldner, die einzelnen die Macht geben, der Gesellschaft ihren Willen aufzuzwingen, selbst wenn sie geisteskrank sind.
Die kommunistische Gesellschaft überprüft sich ständig selbst, ob sie vernünftig handelt, ob ihre Entscheidungen nicht durch vernünftigere ersetzt werden müssen. Doch niemand sollte das einfach so glauben. Und wer es nicht glaubt, der studiere unsere Theorie der kommunistischen Gesellschaft und prüfe, ob sie hält, was wir versprechen.

Kommunismus heißt Kultur, und keine Vermassung mehr!

Kultur macht den Menschen zum Menschen. Es ist das, was nicht sein muss, aber das Leben erst lebenswert macht. Es ist das eigentlich Nutzlose, aber es ist nicht sinnlos, denn es befriedigt diejenigen unserer Bedürfnisse, die uns erst einen Sinn im Leben erkennen lassen. Doch dazu darf Kultur nicht aufgezwungen sein. Sie darf nicht durch Vorschriften eingeengt werden. Wir beschränken uns nicht auf irgendwelche Traditionen, die man uns als unsere nationale Kultur vorschreibt. Nicht, dass wir etwas gegen schöne Traditionen hätten. Aber: das war schon immer so, deshalb hat das auch immer so zu bleiben? Nein, wir lassen uns nicht fesseln. Wir wählen, und zwar nicht nur aus der Kultur der nächsten Nähe, sondern aus der Kultur der ganzen Welt. Wir nutzen den Reichtum der ganzen Menschheitskultur, und wir fügen ihm unsere ganz spezielle Kultur hinzu.
Die kommunistische Gesellschaft lebt davon, dass jeder seine individuelle Kultur entfaltet, zu einem ganz besonderen Menschen wird. Niemand darf dort in Schemata gepresst werden. Mensch sein heißt, Individualität zu besitzen, und die kommunistische Gesellschaft ist eine Gesellschaft aller Menschen, von allen Menschen getragen und für alle Menschen gestaltet. Die kommunistische Gesellschaft ist eine Gesellschaft der bewussten Gemeinschaft, nicht der grauen oder schrillen Masse. Doch niemand sollte das einfach so glauben. Und wer es nicht glaubt, der studiere unsere Theorie der kommunistischen Gesellschaft und prüfe, ob sie hält, was wir versprechen.

Kommunismus heißt Solidarität, und kein Kampf mehr!

Wir sind nicht Kommunisten geworden, weil wir besonders kämpferisch sind. Ganz im Gegenteil, wir haben gründlich die Nase voll vom gesellschaftlichen Kampf jeder gegen jeden. Wir wollen endlich in einer Welt leben, in der wir Hilfe bekommen, wenn wir ein Problem haben, und nicht ein hämisches Grinsen. Wir wollen endlich in einer Welt leben, wo wir Verständnis bekommen, wenn wir Fragen haben, und nicht einen Tritt in den Hintern. Wir wollen endlich in einer Welt leben, wo uns die Wahrheit ins Gesicht gesagt wird, und keine zuckersüßen Lügen. Doch wir wissen, dass wir kämpfen müssen, wenn wir den Kampf endlich los sein wollen. Wenn wir sie haben, die kommunistische Gesellschaft, dann ist das endlich Wirklichkeit, dann ist die Zeit der Tränen vorbei. Doch niemand sollte das einfach so glauben. Und wer es nicht glaubt, der studiere unsere Theorie der kommunistischen Gesellschaft und prüfe, ob sie hält, was wir versprechen.

Kommunismus heißt Geborgenheit, und keine Angst mehr!

Was nützt es, wenn Verbrecher für ihr Verbrechen bestraft werden, macht es doch das Verbrechen nicht ungeschehen? WENN sie bestraft werden - ! Was nützt es, den Einsatz von Massenvernichtungswaffen durch Drohung mit Massenvernichtungswaffen zu verhindern, bleibt doch die Gefahr wie ein dunkler Schatten über unseren Köpfen? WENN er verhindert wird - ! Was nützt es, wenn wir von bewaffneten Söldnern beschützt werden, vor was auch immer, wenn diese Söldner ihre Waffen auch gegen uns richten können und es auch immer wieder tun? WENN sie uns beschützen - ! Was nützt es, wenn es Vorschriften, Bestimmungen und Gesetze gibt, die uns eine Vielzahl von Rechten geben, wenn wir diese Regeln nicht überschauen können, von unseren Rechten nie erfahren? WENN wir dadurch echte Rechte bekommen - !
Kommunismus, das bedeutet Sicherheit, und zwar nicht durch Schutz vor den Gefahren der Gesellschaft, sondern durch Beseitigung dieser Gefahren. Die Strukturen und Mechanismen der kommunistischen Gesellschaft entziehen der Bedrohung durch Kriminalität, Krieg und Machtmissbrauch die Basis. Niemand braucht mehr Angst um sein Leben haben.
Kommunismus bedeutet Ordnung, und zwar nicht durch Bürokratie, die keine Ordnung, sondern unüberschaubares Chaos bringt, sondern durch gesellschaftliche Verantwortung, durch gemeinschaftliche Organisation. Die Strukturen und Mechanismen der kommunistischen Gesellschaft lassen es nicht zu, dass jemand seine Rechte nicht wahrnehmen kann, weil er sie nicht kennt. Niemand braucht mehr Angst zu haben, im Chaos der Bürokratie zu versinken.
Die kommunistische Gesellschaft ist eine Gesellschaft, in der sich jeder geborgen fühlen kann, in der man aufeinander vertrauen kann. Echtes Vertrauen heißt nicht blind vertrauen. Echtes Vertrauen bedeutet zu wissen, dass auch Fehler vorkommen. Gerade weil Kommunisten das bewusst ist, können sie einander vertrauen, denn sie haben Verständnis füreinander. Echtes Vertrauen bedeutet zu wissen, dass es auch Verrat geben kann. Gerade weil Kommunisten das bewusst ist, können sie einander vertrauen, denn selbst wenn man enttäuscht wurde, sind da immer noch Menschen, die zu einem stehen. Das ist der Vorteil einer bewusst zusammengeschlossenen Gemeinschaft. Selbst wenn einer ausfällt, die Gemeinschaft hält. Doch niemand sollte das einfach so glauben. Und wer es nicht glaubt, der studiere unsere Theorie der kommunistischen Gesellschaft und prüfe, ob sie hält, was wir versprechen.

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3. Was sind Kommunisten und was nicht ?

a) Was Kommunisten angeblich sind

Kommunisten sind Fanatiker?

Fanatiker sind Menschen, die blind einer Losung folgen, ohne darüber nachzudenken. Fanatiker sind Menschen, die jeden zum Feind erklären, der ihre Losungen nicht akzeptiert. Zu behaupten, wir würden nicht nachdenken, ist eine Beleidigung unserer Intelligenz. Wir Kommunisten sind es ja gerade, die von den Menschen fordern, niemandem zu glauben, auch uns nicht, sondern selbst nachzudenken. Wir betrachten auch niemanden als unseren Feind, obwohl viele uns als ihre Feinde ansehen. Unsere Feinde sind nicht Menschen, sondern Dummheit, Betrug und Selbstbetrug. Wir Kommunisten wissen, dass wir die Menschen für unsere Idee, als unsere Freunde, gewinnen müssen, anstatt sie als Feinde zu bekämpfen. Das ist nicht immer leicht. Besonders schwer ist es bei Faschisten. Aber schließlich behaupten wir auch nicht, dass es leicht sei, Kommunist zu sein!

Kommunisten sind gewalttätig?

Also bitte - was können wir Kommunisten dafür, dass ein paar Verrückte, laut "Es lebe der Kommunismus" brüllend, mit Maschinenpistolen durch die Gegend rennen und um sich ballern? Was können wir Kommunisten dafür, dass einige Terroristen gern rote Sterne auf ihre Bomben malen? Leider haben wir noch nicht die Möglichkeit, das zu verhindern.
Ja, wir geben es zu, und das mit Stolz, wir lehnen Gewalt nicht völlig ab. Gewalt als Mittel zur Verteidigung gegen Gewalt ist allemal besser, als hilflos zusehen zu müssen, wie Menschen Opfer von Verbrechen werden. Wer friedlich ist, hat absolut nichts von uns zu befürchten. Wir möchten unsere Ruhe, deshalb sind wir eigentlich ein friedliches Völkchen. Doch wer Gewalt sät, der wird auch bei uns Gewalt ernten.
Unser Kampf ist friedlich, solang wir es dürfen. Aber wer glaubt, uns terrorisieren zu können, der wird spüren müssen, dass unsere Hände auch zu Fäusten werden können. Unsere Waffe ist das Wort, solang wir sprechen dürfen. Doch wer glaubt, mit Schüssen darauf antworten zu können, der wird spüren müssen, dass unsere Hände auch Waffen führen können.
Wer glaubt, uns mit Drohungen einschüchtern zu können, der hat sich getäuscht. Natürlich fürchten wir uns, wir sind ja keine Selbstmörder. Aber in der Gemeinschaft finden wir unsere Stärke. Unsere Solidarität besiegt unsere Angst mit Hilfe unserer Überzeugung. Niemand wird uns mit Angst besiegen. Das ist nicht immer leicht. Aber schließlich behaupten wir auch nicht, dass es leicht sei, Kommunist zu sein!

Kommunisten sind Feinde der Demokratie?

Demokratie, so wie sie heute praktiziert wird, heißt, die Menschen ihre offiziellen Herrscher wählen zu lassen und sich ansonsten nicht um ihre Wünsche zu kümmern. Ein bisschen Wahlrummel - und schon hält sich jeder für wichtig, ohne zu merken, dass er nur Schachfigur im Machtkampf der Mächtigen ist. Das Volk wird von "Volksvertretern" vertreten, so als sei es gerade mal abwesend.
Kommunismus bedeutet, dass die betroffenen Menschen selbst Vorschläge machen, selbst über sie beraten und selbst über sie entscheiden. Wieviel Intelligenz ist nötig, um zu erkennen, dass Kommunismus demokratischer ist als Demokratie, so wie "sie" sie verstehen?
Ja, wir sind gegen die Demokratie, oder zumindest gegen das, was bestimmte "Demokraten" aus ihr gemacht haben - eine Jahrmarktsattraktion für Narren, ein Dummenfang mit Stimmenkauf. Aber nicht weil wir ihre Feinde, sondern weil wir ihre Freunde sind, weil uns Demokratie allein nicht reicht, weil Demokratie mehr braucht als Stimmzettel. Wir wollen mehr, wir wollen Kommunismus. Es ist nicht immer leicht, sich immer und immer wieder damit herumschlagen zu müssen, dass man uns das Wort im Munde herumdreht. Aber schließlich behaupten wir auch nicht, dass es leicht sei, Kommunist zu sein!

Kommunisten werden vom Ausland gesteuert?

Sich von Moskau steuern zu lassen, ist ja nach dem Ende der Sowjetunion nicht mehr so modern. Aber da finden sich schnell andere dunkle Mächte: China, Nordkorea, Libyen, 'Iraq und was sonst noch alles.
Es ist schließlich viel einfacher, jemanden zum Agenten des Auslands zu stempeln, als sich mit seinen Argumenten sachlich auseinanderzusetzen. Es ist viel einfacher, die Ursache für gesellschaftliche Probleme bei ausländischen Mächten zu suchen, als zuzugeben, dass man die Probleme selbst provoziert haben könnte. Es ist viel einfacher, seine Gegner zu gesteuerten Dummköpfen zu erklären, als ihnen die Fähigkeit zuzugestehen, selbst denken und damit eventuell recht haben zu können.
Ja, wir geben zu, dass wir nicht die Erfinder aller Weisheiten sind, sondern von anderen lernen. Ja, wir geben zu, dass wir über Ländergrenzen hinwegreichende Gedanken denken und Beschlüsse fassen, denn wir lassen uns nicht nach Nationalitäten spalten. Ja, wir geben zu, dass wir mit allen Menschen Kontakt suchen, um durch gegenseitige Solidarität und Erfahrungsaustausch die Welt besser zu machen.
Nein, wir sind zu selbständig, als dass wir es nötig hätten, irgendwem unsere Selbständigkeit zu beweisen. Denn egal ob gesteuert oder nicht, wichtig ist nur, ob unsere Aussagen wahr und unsere Ziele ehrlich sind. Doch wer das wissen will, der wird uns schon gründlich prüfen müssen.
Wer von uns behauptet, wir seien gesteuert, der ärgert sich entweder darüber, dass wir uns nicht von ihm steuern lassen - oder er lässt sich selbst steuern und kann sich schon gar nicht mehr vorstellen, dass es auch selbständig denkende Menschen gibt.
Auch unter Kommunisten gibt es Menschen, die nur nachplappern und Befehle befolgen können. Aber wir haben gelernt, nur selbst denken macht schlau. Es ist nicht immer leicht, sich selbst Gedanken zu machen, wenn angeblich fertige und bequeme Lösungen angeboten werden. Aber schließlich behaupten wir auch nicht, dass es leicht sei, Kommunist zu sein!

Kommunisten wollen den Menschen ihr Eigentum wegnehmen?

Was sollten wir denn mit dem Kram? Behaltet euer Zeug - wenn es auch wirklich euer ist! Klar wollen wir einigen Menschen ihr Eigentum wegnehmen, aber nur denjenigen, die es nach unserer Auffassung durch Unrecht erworben haben, nämlich durch Ausbeutung, also durch im Ausbeuterstaat legalen Betrug und Diebstahl. Wir wollen dieses Eigentum denen geben, denen es nach unserer Auffassung zu Recht gehört, den Arbeitenden. Wir wollen kein Eigentum stehlen, sondern den Diebstahl beenden. Was durch gemeinsame Arbeit entsteht, im gemeinschaftlichen Prozess der gesellschaftlichen Arbeitsteilung, das soll auch allen gemeinsam gehören. Da darf es kein Privateigentum geben, da dürfen wenige nicht das Recht haben, sich die Arbeitsergebnisse vieler einfach so anzueignen. Was das individuelle Eigentum des täglichen Lebens betrifft, wir haben auch welches. Und wir sind nicht bereit, darauf zu verzichten. Natürlich müssen wir aber auch dabei vorsichtig sein. Wir wollen nämlich nicht dem Konsumdenken verfallen und von den Dingen besessen werden, anstatt sie zu besitzen. Das ist nicht immer leicht. Aber schließlich behaupten wir auch nicht, dass es leicht sei, Kommunist zu sein!

Kommunisten sind Phrasendrescher?

Wir sind sehr für das Phrasendreschen. Die haben nichts besseres verdient, als dass man sie verdrischt. Es verursacht uns Übelkeit zu hören, dass Menschen die Tatsache, dass sie keine eigenen Gedanken haben, dadurch zu verbergen suchen, dass sie mit einem Wust von Zitaten um sich werfen. Leider können sich die Zitierten meist nicht gegen den Konsum ihrer Aussagen wehren. Natürlich geht es auch kommunistischen Wissenschaftlern und Politikern nicht anders. Wir staunen, zu welchen passenden und unpassenden Gelegenheiten Marx und Lenin zitiert wurden und werden.
Und doch, der Kommunismus ist eine Wissenschaft. Eine Wissenschaft benötigt genau definierte Begriffe, arbeitet mit formelhaften Gesetzen. Deshalb haben auch wir Kommunisten ein besonderes Vokabular. Aber wir können unsere Worte erklären. Wir gebrauchen sie im Wissen um ihren Inhalt, nicht wegen ihres schönen Klangs.
Wissenschaft wird von Menschen betrieben, die schlaue und weniger schlaue Dinge sagen. Es ist Kraftverschwendung, nur aus Originalitätssucht ständig alte Weisheiten in neuen Worten ausdrücken zu wollen. Wir sind durchaus ehrlich genug, um zuzugeben, dass wir bei vielen Wahrheiten nicht die ersten sind, die sie entdeckt haben.
Die Gefahr zu leugnen, in Phrasendrescherei zu verfallen, hieße, uns eine Vollkommenheit anzumaßen, die wir bei weitem nicht besitzen. Ja, wir bewegen uns auf dem schmalen Grad, der wissenschaftliche Sprache und Wertschätzung der Weisheit anderer von Phrasendrescherei trennt. Das ist nicht immer leicht. Aber schließlich behaupten wir auch nicht, dass es leicht sei, Kommunist zu sein!

Kommunisten verraten ihre Nation?

Was ist so toll daran, sich mit Menschen nur wegen der gemeinsamen Sprache verbunden zu fühlen, selbst wenn es Schufte sind? Wie kann man stolz sein auf seine Abstammung, für die man doch überhaupt nichts kann? Wieso soll man ein Vaterland verteidigen, das von Ausbeutung, Ungerechtigkeit und Macht geprägt ist? Wieso sollen die Interessen von Menschen mehr wert sein, nur weil sie in unserer Nähe wohnen, und nicht weiter weg? Wieso soll man eine Kultur mögen, nur weil es die Kultur der Mehrheit ist, obwohl einem ausländisches Essen vielleicht besser schmeckt?
Oder anders herum. Warum sollten unterschiedliche Sprachen die Menschen trennen, obwohl sie doch erlernbar sind? Warum sollte man seine Freunde nicht nach dem wählen, was sie selbst leisten, wie sie selbst sind, trotz unterschiedlicher Vorfahren? Warum soll man sich nicht mit denen verbünden, die die wirklichen Freunde sind, um gegen die wirklichen Gegner zu kämpfen, auch wenn man gegeneinander gehetzt werden soll? Warum sollte uns das Leid von Menschen gleichgültig sein, nur weil es weit weg stattfindet? Warum sollten wir auf schöne Dinge verzichten, nur weil sie von Menschen mit anderer Hautfarbe erfunden wurden?
Wir wissen, in Ausbeutergesellschaften existieren Nationalitäten. Wir wissen aber auch, dass das eine künstliche Trennung ist, die von den Ausbeutern nur aufrechterhalten wird, um uns für ihre Konkurrenzkämpfe zu verheizen; aber auch, um uns zu trennen und zu schwächen. Solang es Ausbeutergesellschaften und damit Nationalitäten gibt, erkennen wir ihre Existenz auch an, aber wir sind keine Nationalisten, sondern Internationalisten. Es ist nicht immer leicht, sich nicht national spalten zu lassen. Aber schließlich behaupten wir auch nicht, dass es leicht sei, Kommunist zu sein!

Kommunisten sind böse?

Wir denken nicht so wie viele andere. Und wer anders denkt, den nennt man böse. Wir können das niemandem vorwerfen. Auch wir tun das mit einigen unserer Gegner.
Wir glauben nicht an das Gute im Menschen. Wir halten die Menschen aber auch nicht für grundsätzlich böse. Wir wissen, dass Gut und Böse keine absoluten Werte sind. Die Frage von Gut und Böse ist eine Frage des Standpunkts. Wir haben unseren, andere haben andere. Es ist nicht immer leicht zu ertragen, in den Augen anderer Menschen als böse zu gelten; Menschen, die wir uns als Freunde wünschen, nicht als Feinde. Aber schließlich behaupten wir auch nicht, dass es leicht sei, Kommunist zu sein!

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b) Was Kommunisten sicher nicht sind

Ein Mensch ist nicht deshalb bereits Kommunist, nur weil er es selbst behauptet.

Ein Mensch ist nicht deshalb bereits Kommunist, nur weil er viel über Kommunismus weiß.

Ein Mensch ist nicht deshalb bereits Kommunist, nur weil er kommunistische Losungen verwendet.

Ein Mensch ist nicht deshalb bereits Kommunist, nur weil er einer kommunistischen Organisation angehört.

Ein Mensch ist nicht deshalb bereits Kommunist, nur weil Antikommunisten ihn als solchen beschimpfen.

Ein Mensch kann genauso Kommunist sein, ohne es zu wissen, wie er glauben kann, Kommunist zu sein, ohne es zu sein, einfach weil er die Bedeutung dieses Wortes nicht wirklich kennt oder versteht.

Kommunisten sind keine besondere Gruppe von Menschen. Kommunismus ist eine Weltanschauung, eine Lebensauffassung, eine Wissenschaft. Kommunistsein ist an keine spezielle Organisation oder Form gebunden. Kommunisten sind Menschen.
Kommunisten sind keine besondere Gruppe von Menschen. Sie kommen aus allen Bereichen der Gesellschaft. Unter uns gibt es Arbeiter, Bauern, Wissenschaftler, Manager, Unternehmer, Beamte und noch viele mehr, und sogar Polizisten und Soldaten. Jeder von uns macht seine kleineren oder größeren Kompromisse mit der Ausbeutergesellschaft. Wie jeder andere sind wir dazu gezwungen, wenn wir nicht die Grundlage unseres Lebens hier verlieren wollen. Wir versuchen so gut wie möglich, unsere Überzeugung an unserem Platz im Leben zu verwirklichen. Wir akzeptieren die gesellschaftlichen Zwänge, um hier leben zu können. Aber wir finden uns mit diesen Zwängen nicht ab. Wir wehren uns dagegen, so gut wir können. Und wir kämpfen für eine neue Gesellschaft, in der es uns endlich möglich ist, ohne faule Kompromisse zu leben.
Kommunisten sind keine besondere Gruppe von Menschen. Sie kommen aus allen Bereichen der Gesellschaft. Unter uns gibt es Erfolglose und Erfolgreiche, Arme und Reiche, Ohnmächtige und Einflussreiche. Wir sind nicht die Neidischen, die glauben, zu kurz gekommen zu sein. Wir sind nicht die Gierigen, die nur zu unfähig sind, ihre Gier in der Ausbeutergesellschaft zu befriedigen. Tatsächlich nehmen viele von uns auch in dieser Gesellschaft bedeutende Positionen ein. Wir könnten natürlich auch heute schon auf Erfolg, Reichtum und Einfluss verzichten. Doch dadurch würden wir die Gesellschaft nicht ändern können, wir würden nur Werkzeuge unseres Kampfes verlieren. Aber wir finden uns nicht damit ab, dass diese Gesellschaft so ungerecht gespalten ist. Wir finden uns nicht damit ab, dass Menschen ohne eigene Schuld keine Chance haben und andere ohne eigenen Verdienst alles bekommen können. Und wir kämpfen für eine neue Gesellschaft, in der wir unsere eigenen Erfolge, Reichtümer und Fähigkeiten endlich mit allen anderen so teilen können, dass wir sie nicht verlieren, sondern für alle vermehren.
Kommunisten sind keine besondere Gruppe von Menschen. Sie kommen aus allen Bereichen der Gesellschaft. Unter uns gibt es Intelligente, Dumme, Starke, Schwache, Lustige, Melancholische, Einfühlsame, Tramplige, Sanfte, Wütende und sogar nicht nur Selbstlose sondern auch Selbstsüchtige. Wir sind Menschen mit allen Stärken und allen Schwächen, die das mit sich bringt. Wir machen dies gut und etwas anderes schlecht. Wir machen dies richtig und etwas anderes falsch. Wir haben Freuden und Sorgen. Wir akzeptieren unsere Schwächen genauso wie unsere Stärken. Sie geben uns Verständnis für die anderen Menschen. Aber wir finden uns mit den Fehlern, die wir machen, nicht ab. Wir versuchen, sie zu finden, daraus zu lernen und sie zu vermeiden. Und wir kämpfen für eine neue Gesellschaft, die uns dabei hilft, anstatt uns eine falsche Selbstzufriedenheit und Selbstgerechtigkeit zu suggerieren.
Kommunisten sind keine besondere Gruppe von Menschen. Sie kommen aus allen Bereichen der Gesellschaft. Unter uns gibt es Frauen und Männer, Jugendliche und Erwachsene, Alte und Junge, Schwarze, Gelbe und Weiße und was es sonst noch für Farben gibt. Wir sind alle verschieden. Das ist uns wichtig. Jeder von uns ist ein Einzelexemplar, ein ganz besonderer Mensch. Aber unsere Unterschiede trennen uns nicht, sie vereinen uns, sie machen uns stark. Wir können uns ergänzen, wir können uns gegenseitig darüber berichten, was der andere nicht selbst erleben kann. Jeder von uns hat nicht nur seine eigenen Erfahrungen, sondern hat auch Anteil an den Erfahrungen aller anderen. Wir sind Genossen. Die Ausbeutergesellschaft versucht, uns nach unseren Unterschieden zu trennen. Sie errichtet bürokratische, räumliche und gefühlsmäßige Schranken, die auch wir nicht immer überspringen können. Aber wir finden uns mit diesen Mauern zwischen den Menschen nicht ab. Und wir kämpfen für eine Gesellschaft, in der alle Menschen Genossen sind, Freunde trotz oder gerade wegen ihrer Unterschiede.

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c) Was Kommunisten wirklich sind

Kommunisten sind keine idealen Menschen. Sie sind auch nicht alle gleich. Sie unterscheiden sich danach, wie nah sie bei der Analyse der Gesellschaft und ihrer Entwicklungsmöglichkeiten an die Wahrheit herangekommen sind. Sie unterscheiden sich auch in ihren Motiven, die sie ihr Ziel wählen ließen. Und schließlich unterscheiden sie sich natürlich in ihren persönlichen Wünschen, Interessen und Vorlieben. Aber alle sind sie vereint in der Erkenntnis, dass es nur einen grundsätzlichen Weg gibt, die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen abzuschaffen und für alle Zeiten zu verhindern.
Man kann dieses Ziel wählen, weil man selbst ausgebeutet wird und diese Ausbeutung auch erkennt, man aber zugleich niemand anderem zumuten möchte, ausgebeutet zu werden. Man kann auch einfach eine tiefe Achtung vor der Individualität des Menschen haben und daher etwas gegen ihre Missachtung durch die Ausbeutung tun wollen. Man kann zu der Erkenntnis gelangen, dass man nur sicher vor sozialen Gefährdungen und Unruhen ist, wenn dafür keine gesellschaftliche Basis mehr existiert. Schließlich kann man auch einfach das Leben lieben, das eigene und das der Natur, das von den gesellschafts- und umweltzerstörenden Folgen der Ausbeutung bedroht wird.
Was unterscheidet nun aber die Kommunisten von den anderen Menschen? Sind es vielleicht brutale Terroristen, die sich den Weg freisprengen wollen, um ihr Ziel zu erreichen? Sind es vielleicht realitätsferne Spinner, die von den wirklichen Verhältnissen und den politischen Möglichkeiten keine Ahnung haben? Oder hatten sie eine spezielle göttliche Eingebung? Vielleicht sind es auch einfach nur Nörgler, die sich nur wohl fühlen, wenn sie meckern und streiten können? In allen diesen Fällen wäre die Behauptung, als Ziel die Abschaffung der Ausbeutung zu haben, glatt gelogen.
Natürlich lassen sich Leute, die genau so sind, auch in der kommunistischen Bewegung finden. Wie jede Idee lässt sich auch der Kommunismus missbrauchen. Niemandem steht es auf der Stirn geschrieben, was er wirklich denkt und will. Jeder muss selbst entscheiden, was er von anderen Menschen zu halten hat, und dazu muss man deren Taten beurteilen, nicht nur ihre Worte. Was sind nun also Kommunisten?

Kommunisten sind eine Gruppe von besonderen Menschen. Sie sind diejenigen, die erkannt haben, in welche Richtung sich die Menschheit entwickelt. Sie sind diejenigen, die erkannt haben, dass dazu etwas getan werden muss. Sie sind diejenigen, die erkannt haben, was dazu getan werden muss. Sie sind diejenigen, die das dafür Notwendige auch tun.

Wenn man seine geistigen Fähigkeiten und sozialen Erfahrungen dazu benutzt, die gesellschaftliche Realität wissenschaftlich zu untersuchen und alle Möglichkeiten zur Erreichung seiner Ziele auf ihre wirklichen Auswirkungen hin zu betrachten, dann kann man klare, beweisbare Schlussfolgerungen für sein Handeln ziehen. Nichts anderes tun wir Kommunisten, wenn wir nach einem Weg zur Verwirklichung unseres Zieles suchen. Die Ausbeuter und ihre Helfer versuchen ständig, die Menschen zu manipulieren, zu konditionieren und zu verdummen, sie gegeneinander aufzuhetzen und von ihren wahren Gegnern abzulenken. Menschen, die diesen Versuchen ein bisschen mehr als andere widerstehen konnten, die trotzdem Gemeinschaftlichkeit und Bewusstheit als Schlüssel zu einer neuen Lebensweise erkennen, die nicht nur den Ausbeutungscharakter der Ausbeutergesellschaft begriffen, sondern auch ihre innere Funktion, ihre gesellschaftlichen Ursachen und den Weg zu ihrer dauerhaften Beseitigung gefunden haben, solche Menschen sind Kommunisten.
Kommunisten haben einfach ein bisschen besser nachgedacht, als andere. Schließlich ist nicht alles, was oberflächlich klar erscheint, auch wirklich immer so klar. Und nicht alles, was Menschen anderen Menschen als Tatsachen verkaufen, stimmt auch. Schlimmer noch als Unwissenheit ist Scheinwissen, da es wirkliches Wissen verhindert. Menschen, die glauben, etwas zu wissen, neigen dazu, nicht weiter darüber nachzudenken. Solche Menschen sind nicht offen für neue Erkenntnisse. Menschen, die ihre eigenen Anschauungen nicht ständig auf Wahrheit überprüfen, können keine Kommunisten sein, auch wenn sie sich dafür halten.
Kommunisten verfolgen ihr Ziel einfach mit ein bisschen mehr Konsequenz und Ehrlichkeit zu sich selbst als andere. Schließlich heißt etwas zu sagen noch lange nicht, es auch zu tun. Schlimmer noch als Betrug ist Selbstbetrug, da er verhindert, dass die Menschen aktiv an ihrer Weiterentwicklung arbeiten. Menschen, die sich selbst belügen, die ihre eigenen Fehler, Irrtümer und negativen Seiten nicht sehen wollen, können sie weder bekämpfen, noch können sie verantwortungsvoll gegenüber anderen damit umgehen. Menschen, die ihr wirkliches Denken vor anderen oder sogar vor sich selbst verbergen, können keine Kommunisten sein, auch wenn sie es behaupten.
Kommunisten konnten die in ihrer jeweiligen sozialen Schicht vorherrschenden, meist in ihrer gesellschaftlichen Stellung begründeten Vorurteile ein bisschen mehr ablegen als andere. Schließlich heißt etwas zu sehen noch lange nicht, es auch sehen zu wollen. Schlimmer noch als Ignoranz ist Resignation, da sie verhindert, dass die Menschen die Verhältnisse, unter denen sie leben müssen, überhaupt verändern wollen. Menschen, die sich weigern, Probleme zu sehen, weil dadurch ihre heile Welt oder ihre Bequemlichkeit gestört wird, sind auch nicht fähig, diese Probleme zu lösen. Menschen, die nicht alle Seiten eines Problems gleichermaßen untersuchen, sondern nur ihre Privatinteressen sehen, können keine Kommunisten sein, auch wenn sie von anderen dafür gehalten werden.
Aufgrund dieser Eigenschaften waren und sind die Kommunisten in der Lage, die wahren Ursachen, Strukturen und Mechanismen der Ausbeutung zu erkennen und einen Weg zu finden, sie unmöglich zu machen. Sie sind in der Lage, ihre Überlegungen theoretisch zu beweisen und anhand realer Ereignisse der gesellschaftlichen Praxis zu belegen. Doch auch die Kommunisten sind nicht im Besitz der absoluten Wahrheit. Aber sie sind eben ein bisschen mehr als andere in der Lage, aus ihren Fehlern und Irrtümern zu lernen. Sie sind ständig auf der Suche nach neuen Erkenntnissen, die es ihnen erlauben, richtige Auffassungen noch besser zu beweisen, vor allem aber, falsche Auffassungen in ihrer Theorie durch richtige zu ersetzen. Daher haben sie auch ein bisschen mehr Mut als andere, denn sie machen lieber etwas falsch, als gar nichts zu tun und den Ungerechtigkeiten dieser Welt tatenlos zuzusehen. Sie packen die Aufgabe an, eine völlig neue Gesellschaft aufzubauen.
Diese Aufgabe ist groß. Sie kann nur von den Menschen selbst gelöst werden. Aber die Kommunisten glauben fest an die Fähigkeit der Menschen, ihre Angelegenheiten selbst zu regeln.
Kommunisten glauben daran, weil sie wissen, wie das möglich ist, weil sie eine realistische Theorie besitzen.
Kommunisten glauben daran, weil die Geschichte der Menschheit, trotz vieler und schrecklicher Rückschläge, doch immer nach vorn ging.
Kommunisten glauben daran, weil sie Vertrauen in die Menschen haben. Kommunisten sind Menschen. Wenn sie kein Vertrauen in die Menschen hätten, hätten sie kein Vertrauen in sich. Wer kein Selbstvertrauen hat, für den ist alles sinnlos, dem bleibt nur lähmende Angst.
Kommunisten glauben daran, weil sie daran glauben wollen, denn sonst gebe es keine Hoffnung auf eine Zukunft der Menschheit, und ohne Hoffnung gibt es nichts mehr, wofür es sich lohnt zu leben.

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4. Wer sind die anderen ?

Ausgangspunkt all unserer politischen Auffassungen ist unser grundsätzlicher Wert, die Freiheit aller Menschen von Ausbeutung jeder Art. Unsere Verstandesfähigkeiten erlaubten uns, daraus wissenschaftlich eine Gesellschaftstheorie abzuleiten und Schlussfolgerungen für unser Verhalten zu ziehen. Unsere Vernunft befähigte uns schließlich auch, diese Schlussfolgerungen zu akzeptieren, auch wenn sie teilweise unseren persönlichen Vorurteilen widersprachen. Menschen, die noch keine Kommunisten sind, unterscheiden sich also in mindestens einer dieser drei Eigenschaften von uns. Ein Teil befürwortet die Ausbeutung, oder findet sich zumindest damit ab, unabhängig davon, ob sie es zugeben und wie sie es begründen. Oder sie waren bisher nicht in der Lage, aus der Wertvorstellung der Ablehnung der Ausbeutung logisch richtige Schlüsse zu ziehen. Und schließlich ist es auch möglich, dass ihre Vernunft noch nicht ausreicht, ihre Vorurteile zu besiegen und diese Schlussfolgerungen als logisch notwendig anzuerkennen.

Vielen Menschen ist der Kommunismus egal.

Ja, ihnen ist angeblich alles egal. Und doch regen sich viele von ihnen ständig über alles mögliche auf. Es ist nicht besonders kollegial, keine Verantwortung zu übernehmen, keine Entscheidungen treffen zu wollen, aber dann zu meckern. Seine Meinung nur hinter vorgehaltener Hand äußern, nie selbst Stellung beziehen, aber dann über diejenigen herziehen, die die Konsequenz besitzen zu handeln, ist ziemlich hinterhältig. Solche Menschen sind gefährlich, denn wer sich um nichts kümmert, der wird auch nichts begreifen. Und wer nichts begreift, der kann nur mit Wut reagieren, wenn die Dinge mal aus dem Ruder laufen. Solche Menschen sind bei einer gesellschaftlichen Krise die ersten, die nach Blut schreien und plündernd, brennend und mordend durch die Straßen ziehen. Wer sich nicht um die Welt kümmert, in der er lebt, der wird früher oder später sehr schmerzlich daran erinnert werden, dass sich die Welt trotzdem um ihn kümmert, und meist nicht auf die gute Art. Für viele ist dieses Erwachen zu hart, um es zu bewältigen. Sie werden dann zur Gefahr für andere und für sich selbst. Daher betrachten wir solche Menschen mit Sorge.

Viele Menschen schätzen den Kommunismus.

Sie billigen ihm eine hohe Moral und einen hohen Wahrheitsgehalt zu. Die einen glauben aber, dass der Kommunismus zu idealistisch ist, dass er Ansprüche an die Menschen stellt, die einfach zu hoch sind. Sie glauben, dass der Kommunismus perfekte Menschen braucht, um zu funktionieren. Andere hingegen würden die kommunistische Gesellschaft zwar begrüßen, halten es aber zur Zeit für sinnlos, sich dafür zu engagieren, weil kein schneller Erfolg zu erwarten ist. Und wieder andere halten sich nicht für moralisch stark genug oder schieben andere Gründe vor, um ihre Trägheit zu beschreiben.
Den einen kann man sagen, dass die Theorie der kommunistischen Gesellschaft wertlos wäre, wenn sie perfekte Menschen verlangen würde. Die kommunistische Gesellschaft funktioniert nicht trotz, sondern gerade weil die Menschen so sind, wie sie sind. Den zweiten kann man sagen, vielleicht nützt es ja tatsächlich nichts, aber was schadet ein Versuch? Und den dritten kann man sagen, rafft euch auf, nicht so schlaff! Solche Menschen brauchen oft nur eine kleine Ermunterung, um sich hochzureißen, um zu Freunden, zu Genossen zu werden. Daher betrachten wir solche Menschen ermutigend.

Viele Menschen stehen dem Kommunismus unentschieden gegenüber.

Sie haben sich noch keine feste Meinung gebildet. Sie geben zu, noch nicht genug über diese Frage nachgedacht zu haben. Sie meinen, noch nicht genug über den Kommunismus und die Konsequenzen zu wissen, die eine Entscheidung für sie persönlich hätte. Vor allem diese Konsequenzen sind es. Lohnt es sich wirklich, für eine Überzeugung so viel auf sich zu nehmen? Ist es wirklich wert, dass man diese oder jene liebe Gewohnheit dafür aufgibt? Aber vielleicht sollte man anders fragen. Soll man wirklich auf einen neuen Sinn im Leben, eine neue interessante und anspruchsvolle Aufgabe verzichten? Soll man sich wirklich eine Vielzahl neuer Perspektiven verbauen? Noch ist die Entscheidung offen, und wir Kommunisten zeigen diesen Menschen gern, was wir zu bieten haben, denn wir bemühen uns immer, neue Freunde zu gewinnen. Daher betrachten wir solche Menschen mit freudiger Erwartung.

Viele Menschen lehnen den Kommunismus ab.

Genauso vielfältig wie die Aussagen des Kommunismus sind, können auch die Gründe sein, ihn abzulehnen. Wer herrschsüchtig, egozentrisch oder egoistisch ist, kommt wohl mit der Gemeinschaftlichkeit ebensowenig zurecht wie ein Isolationist oder jemand mit Kontaktangst. Ein Betrüger kann sich genausowenig mit Bewusstheit anfreunden wie ein oberflächlicher, leichtsinniger oder verantwortungsloser Mensch. Vor allem Kleineigentümer können sich nicht von ihrem Eigentum lösen und können sich nicht vorstellen, dass sie es im Kommunismus nicht brauchen werden. Deshalb mögen sie die Vorstellung nicht, dass ihre Produktionsmittel in der kommunistischen Gesellschaft vergesellschaftet werden. Ordnungsfanatiker und dominante Menschen können sich nicht vorstellen, dass eine Gesellschaft das Kriminalitätsproblem ohne feste Gesetze und ohne Strafen für Kriminelle lösen kann, weil sie effektivere Methoden kennt. Intolerante und ängstliche Menschen kommen mit der Vorstellung nicht klar, dass in der kommunistischen Gesellschaft jeder frei ist in seiner ganz individuellen Kultur. Faule und inkonsequente Menschen scheuen die auf sie zukommenden neuen Verantwortlichkeiten. Phantasielose und pessimistische Menschen können sich überhaupt nicht vorstellen, dass es mal besser werden könnte.
Warum auch immer Menschen den Kommunismus ablehnen, sie haben dafür triftige Gründe. Diese Gründe müssen wir Kommunisten ernst nehmen. Aber es gibt nur zwei wirkliche Ursachen dafür. Entweder sind diese Menschen wirklich dafür, dass andere Menschen und sogar sie selbst ausgebeutet werden, denn nichts anderes bedeutet es, wenn man den Kommunismus ablehnt. Oder sie haben noch nicht begriffen, dass die Abschaffung der Ausbeutung eben mit bestimmten, unvermeidbaren Konsequenzen verbunden ist. Das bedeutet, sie haben noch nicht begriffen, dass ihre Wertvorstellungen in sich widersprüchlich, also nicht konsistent sind. Wer den Kommunismus ablehnt, weil er ihm einzelne "Unannehmlichkeiten" zu bereiten scheint, der muss sich die Frage stellen lassen, ob er wirklich bereit ist, Millionen Menschen Ausbeutung und Unterdrückung auszusetzen, nur weil er nicht genügend Konsequenz und Flexibilität besitzt, um sich von überholten Vorstellungen zu lösen. Niemand versteht gleich immer alles und immer sofort. Die aufgezählten negativen Eigenschaften haben auch wir in gewissem Maße. Aber wir haben sie überwunden und überwinden sie jeden Tag neu. Wir wissen also, dass es möglich ist. Daher betrachten wir solche Menschen mit Hoffnung.

Viele Menschen hassen den Kommunismus.

Da sind als erstes die Ausbeuter, die Unterdrücker, die Mächtigen, die Betrüger und Diebe am Volk. Sie hassen uns, weil wir offen aussprechen, was niemand erfahren soll. Sie hassen uns, weil wir sie anklagen, weil wir ihre Verbrechen offen so nennen. Sie hassen uns, weil wir wissen, was niemand glauben soll. Sie hassen uns, weil wir den Weg wissen, wie man sie zum Teufel schicken und ohne sie leben kann. Und weil sie keine historische Perspektive haben, betrachten wir sie mit Mitleid.
Dann sind da als zweites diejenigen, die ihre Freiheit über alles schätzen. Ihre Freiheit, Menschen zu schlagen, zu quälen, zu terrorisieren, einzuschüchtern, zu verängstigen und zu ermorden, kurz die großen und kleinen Faschisten. Das sind diejenigen, die all jene hassen, die nicht mitgrölen, mitsaufen, mitprügeln, die Schläger aus der Kneipe nebenan genauso wie die organisierten Banden. Sie hassen uns, weil wir ihnen diese Freiheit nehmen wollen. Sie hassen uns, weil wir uns befreien wollen, von ihrer Bedrohung nämlich. Sie hassen uns, weil sie uns nicht einschüchtern können. Sie hassen uns, weil wir Gedanken denken, Träume träumen und Freude empfinden können, Gaben, die sie nicht besitzen. Und weil sie diese Gaben nicht besitzen, betrachten wir sie mit Mitleid.
Und dann sind da die Nachbeter, die Kriecher, die ohne eigenen Kopf. Das sind Menschen, die diesen Namen eigentlich gar nicht verdienen, denn sie plappern nur nach, was andere ihnen vorsagen, wie eine Maschine. Sie denken nicht selbst, sondern stehen immer auf der Seite des Stärkeren. In der Ausbeutergesellschaft stehen sie deshalb auf der Seite der Ausbeuter. Sie lassen sich von ihnen benutzen und sind auch noch stolz darauf. Hoffentlich können wir uns davor schützen, dass sie einmal auf unserer Seite stehen werden, wenn wir die Stärkeren sind. Doch noch hassen sie uns, denn wir halten ihnen einen Spiegel vor. Der Kommunismus zeigt ihnen ihre Leere, ihre Gesichtslosigkeit, ihre Uniformität. Und weil sie kein eigenes Ich haben, weil sie nicht für sich selbst denken können, betrachten wir sie mit Mitleid.

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5. Unsere Partei

Eine politische Partei ist zuerst nichts anderes als eine Gruppe von Menschen, die sich aus irgendwelchen Gründen zusammengeschlossen haben, um in der Gesellschaft politisch wirksam zu werden. Es kann vielerlei Gründe geben, warum Menschen sich einer Partei anschließen, und folglich gibt es auch viele Typen von Parteien. Da auch wir Kommunisten eine Partei bilden wollen, müssen wir entscheiden, welcher Typ unseren Zwecken entspricht.

Sollen wir eine Wahlpartei gründen? Vorrangige Aufgabe einer Wahlpartei ist es, einzelnen ihrer Mitglieder als Kandidaten Erfolg bei Wahlen zu bringen und sie beim Kampf um die Macht zu unterstützen. Zwar betrachten wir demokratische Wahlen als wichtiges Werkzeug des gesellschaftlichen Kampfes, aber nicht als Selbstzweck. Wahlparteien sind Fanclubs für Karrieristen. Daher gründen wir keine Wahlpartei.

Sollen wir eine Staatspartei gründen? Vorrangige Aufgabe einer Staatspartei ist es, die Elite eines Einparteienstaates zu organisieren und über das Volk zu herrschen. Eine müßige Frage also, denn in dieser Position sind wir nicht. Und selbst wenn wir es wären, so würden wir damit Karrieristen anlocken und uns damit vergiften, was wir nicht vorhaben. Darum gründen wir keine Staatspartei.

Sollen wir eine Gruppenpartei gründen? Vorrangige Aufgabe einer Gruppenpartei ist es, die speziellen Interessen einer Gruppe im gesellschaftlichen Konkurrenzkampf der Ausbeutergesellschaft zu vertreten. Sicher nehmen auch wir am gesellschaftlichen Konkurrenzkampf teil, da die Ausbeutergesellschaft uns dazu zwingt, wenn wir in ihr überleben wollen. Aber unser Ziel ist das nicht. Unser Ziel ist gerade der Kampf gegen die Konkurrenz, gegen die Spaltung der Gesellschaft in verschiedene Gruppen und Klassen. Wir wollen die einzelnen Gruppen der Gesellschaft vereinen. Darum gründen wir keine Gruppenpartei.

Sollen wir eine Klassenpartei gründen? Vorrangige Aufgabe einer Klassenpartei ist es, die speziellen Interessen einer Klasse im gesellschaftlichen Klassenkampf der Ausbeutergesellschaft zu vertreten. Klassenkampf ist nicht unsere Erfindung. Er findet in einer Ausbeutergesellschaft statt, weil die Interessen der Ausbeuter und der Ausgebeuteten nicht miteinander vereinbar sind. Die kommunistische Bewegung nimmt an diesem Klassenkampf teil. Eine kommunistische Partei ist Werkzeug in diesem Kampf. Aber darauf lässt sich ihr Zweck nicht reduzieren. Will sie die Spaltung der Gesellschaft in Klassen glaubwürdig bekämpfen, so muss sie auch für Ausbeuter offen sein, die sich gegen ihre eigene Klasse wenden. Außerdem gibt es mehrere ausgebeutete Klassen, die in Gegnerschaft zur Ausbeutung vereint werden müssen, anstatt sie nach Konkurrenzinteressen im Ausbeutungssystem zu trennen. Darum gründen wir keine Klassenpartei.

Sollen wir eine Kaderpartei gründen? Vorrangige Aufgabe einer Kaderpartei ist die Schaffung und Organisation einer Elite, die die Menschen im gesellschaftlichen Kampf führen und vertreten soll. Wir wissen aber, dass eine Elite niemals auf Dauer kommunistisch sein kann. Eine Elite wird früher oder später dem Machtrausch erliegen und die Menschen betrügen. Eine Elite wird früher oder später nicht mehr die Interessen der Menschen vertreten, sondern nur noch ihre eigenen. Wir möchten, dass die Menschen lernen, dass sie ihre Interessen selbst vertreten müssen, wenn sie etwas erreichen wollen. Das ist nicht möglich, wenn wir von ihnen verlangen, sich von uns vertreten zu lassen. Elitebildung verstößt gegen das kommunistische Grundprinzip der Gemeinschaftlichkeit. Wir sind keine Sektierer. Darum gründen wir keine Kaderpartei.

Sollen wir eine Volkspartei gründen? Vorrangige Aufgabe einer Volkspartei ist die Sammlung und Organisation großer Menschenmassen zur Mobilisierung für politische Ziele. Sicher ist der Kommunismus nur zu erreichen, wenn große Menschenmassen von ihm überzeugt werden. Aber die Menschen müssen wissen, was sie wollen. Werden sie unter diffusen Losungen gesammelt, um möglichst viele von ihnen anzulocken, so geht schließlich das eigentliche Ziel verloren. Wir vertreten nicht die Interessen des gesamten Volkes, sondern nur der Menschen, die die Ausbeutung ablehnen. Auf die Unterstützung der Ausbeutungsanbeter verzichten wir gern. Vermassung verstößt gegen das kommunistische Grundprinzip der Bewusstheit. Wir sind keine Populisten. Darum gründen wir keine Volkspartei.

Wir haben ein ganz bestimmtes Ziel, den Aufbau einer völlig neuen Gesellschaftsordnung. Dieses Ziel ist politisch, ökonomisch und auch kulturell. Es wird klar und umfassend von einer Theorie begründet, beschrieben und bewiesen. Zur Arbeit für dieses Ziel wollen wir unsere Partei gründen, um dieses Ziel wollen wir die Menschen sammeln. Unser Ziel wird von unserem Programm genannt. Vorrangige Aufgabe einer Programmpartei ist die Verwirklichung eines festen, genau definierten, in einem Programm formulierten, von allen Angehörigen gemeinsam und gleichermaßen verfolgten gesellschaftlichen Zieles. Darum gründen wir eine Kommunistische Programmpartei.

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6. Unsere theoretische Basis

Das Manifest der Kommunistischen Programmpartei ist ihre Gründungserklärung. Es enthält die Begründung der Notwendigkeit unserer Entscheidung, die Erklärung unserer damit verfolgten Absichten und die Bestimmung unserer ideologischen Position. Es ist eine polemische Standortbestimmung, damit wir von unseren Gegnern unterschieden und von unseren Freunden erkannt werden können.
Das Programm der Kommunistischen Programmpartei ist ihre ideologische Basis. Es enthält die Theorie der kommunistischen Gesellschaft. Es ist eine wissenschaftliche Gesellschaftstheorie, die unsere Vorstellungen von einer lebens- und liebenswerten Gesellschaft beschreibt und ihre Möglichkeit beweist. Unser Programm beschreibt das Ziel unserer Partei, deshalb gibt es ihr den Namen.
Das Statut der Kommunistischen Programmpartei ist ihre organisatorische Basis. Es basiert auf dem Programm und stellt die erste praktische Umsetzung der kommunistischen Theorie noch innerhalb der Ausbeutergesellschaft dar. Es ist eine organisatorische Regelsammlung, die uns Sicherheit bei der Regelung unserer inneren Angelegenheiten gibt, ohne uns an totes Papier zu fesseln.
Manifest, Programm und Statut sind die grundlegenden Dokumente der Kommunistischen Programmpartei. Sie beschreiben die Partei vollständig. Sie sind Direktiven, an denen wir unser Verhalten künftig ausrichten werden. Sie sind keine heiligen Gesetze, sondern werden ergänzt und berichtigt, sobald es notwendig und möglich wird. Vor allem aber sind sie unser, denn wir Kommunisten haben sie selbst frei gewählt. Doch wir sind Kommunisten, wir wollen nicht im Verborgenen leben, sondern unser Leben, unsere Erkenntnisse mit allen gutwilligen Menschen teilen. Unsere Erkenntnisse, niedergeschrieben in unserem Manifest, Programm und Statut, sind unser Geschenk an die Menschen.

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7. Unsere praktische Arbeit

Unsere Partei soll fest auf den Positionen des Kommunismus stehen. Sie soll mit ihrem praktischen Wirken das Ziel des Kommunismus anstreben. Wir halten die kommunistischen Ideale für die besten der Menschheitsgeschichte und wir sehen den einzigen Weg zu ihrer Realisierung im bewussten, konsequenten, gemeinschaftlichen und wissenschaftlich begründeten Handeln. Unsere Partei setzt der Realität jeder Art der Ausbeutergesellschaft konsequent und unversöhnlich die Möglichkeit einer kommunistischen Gesellschaft entgegen.
Unseren Kampf, unsere Arbeit stellen wir unter zwei große Grundprinzipien, Gemeinschaftlichkeit und Bewusstheit.
Andere Kommunisten werden uns fragen, warum wir uns denn nicht der Gemeinschaftlichkeit gehorchend ihrer Partei angeschlossen haben, sondern eine eigene Partei gründen. Dazu zwingt uns unsere Bewusstheit. Wir haben unsere Theorie der kommunistischen Gesellschaft als die bisher beste Erklärung unseres Zieles erkannt. Daher ist es für uns wichtig, diese Theorie zu verbreiten, und dazu benötigen wir eine organisatorische Plattform. Eine Partei, die nicht von unserer Theorie überzeugt ist, kann uns bei dieser Aufgabe nicht unterstützen. Ja mehr noch, sie würde uns davon ablenken, indem sie uns zwingen würde, uns immer wieder gegen innerparteiliche Anfeindungen zu behaupten.
Andere Kommunisten werden uns fragen, warum wir uns denn nicht der Bewusstheit gehorchend von denjenigen Kommunisten abgrenzen, die nicht in ihr Bild des Kommunismus passen. Dazu zwingt uns unsere Gemeinschaftlichkeit. Wir wissen, dass Freundschaft nicht immer leicht ist, sich aber letztlich immer lohnt. Daher sind wir offen für jedes Gespräch und für jede Zusammenarbeit. Dass wir eine eigene Organisationsform gewählt haben, heißt noch lange nicht, dass wir alle anderen Kommunisten nicht achten würden. Wir gehören zur kommunistischen Bewegung und wissen, dass hier unsere besten und engsten Verbündeten zu finden sind. Verschiedene Organisationsformen, unterschiedliche Meinungen über Teilprobleme dürfen uns nicht spalten. Wir werden unsere Hand immer zur Freundschaft offen halten, für jeden, der unsere Freundschaft wünscht und sie mit Freundschaft beantwortet.

Wir gehen unseren Weg. Es ist der Weg, den schon andere vor uns beschritten haben und auf dem sich - hoffentlich - viele anschließen werden. Natürlich werden wir Fehler machen, natürlich sind wir nicht frei von Irrtümern, natürlich werden wir Rückschläge erleiden. Wir werden uns gegen Angriffe, Verleumdungen und den Missbrauch unseres Namens wehren müssen. Aber wir bleiben optimistisch, weil wir nicht nur glauben, sondern wissen. Wir werden siegen! Ganz sicher!

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8. Erklärung

Das Problem, ist man nun Kommunist oder nicht, will gut überlegt sein. Die Frage, was ist nun eigentlich Kommunismus, sollte ausführlich diskutiert werden. Die Entscheidung, soll man seine Weltanschauung auch offen leben oder nur davon träumen, muss ausreichend vorbereitet werden.
Aber von einem gewissen Punkt an darf man nicht mehr nur grübeln, diskutieren, träumen. Entweder man handelt endlich, oder ...

Wir erklären hiermit die Gründung der Kommunistischen Programmpartei. Wir erklären, dass wir unser Statut achten und unserem Programm folgen werden. Wir erklären, dass wir die Verantwortung, die mit der Gründung einer kommunistischen Partei verbunden ist, tragen werden. Wir erklären, dass wir mit dieser Parteigründung keine anderen Ziele verfolgen, als im Programm beschrieben. Wir erklären, dass wir unsere Partei und den Kommunismus gegen alle Anfeindungen verteidigen werden. Wir erklären, dass wir unseren gemeinsamen Traum nie vergessen wollen.

Merseburg, Deutschland, Europa, Terra 1. Mai 1996

 

 

Tec Dian
Meister der Kommunistischen Programmpartei
Tec (1344 Bytes)

 

Ki-Heij Gi
Adept der Kommunistischen Programmpartei
Ki-Heij (1676 Bytes)

 

Denis Hahndorf
Freund der Kommunistischen Programmpartei
Denis (1289 Bytes)

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Die Kommunistische Programmpartei nimmt gern Meinungen, Kritiken, Hinweise, Vorschläge, Beiträge und Korrekturen entgegen. Sie können jeder Parteikörperschaft und jedem Parteimitglied übergeben werden oder sind zu richten an: Kommunistische Programmpartei, Generalorganisation, 06204 Merseburg, Postfach 1450.

 

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Letzte Änderung: 6. Januar 2002 - © Kunst des Denkens 1998-2002