Die Natur ist kein Bestandteil der Gesellschaft, aber sie stellt als unmittelbare Lebensgrundlage einen internen Faktor dar. Die Existenz einer jeden Gesellschaft bedingt physikalisch, biologisch und ökologisch die Existenz der Natur, da sie mit ihr, in ihr und von ihr lebt. Die Umkehrung gilt hingegen nicht. Die Natur, ob nun belebt oder unbelebt, ist sehr wohl in der Lage, ohne die Gesellschaft zu existieren, obwohl die Gesellschaft diese Unabhängigkeit der Natur ernsthaft beeinträchtigen kann, indem sie einen instabilen Zustand der Natur schafft, den sie nur durch weiteres gesellschaftliches Wirken aufrechterhalten kann.
Da die Natur kein Individuum, also kein denkender, handelnder Partner ist, der über seine Stellung im Verhältnis zur Gesellschaft selbst bestimmen kann, wird sie von Ausbeutergesellschaften als wehrloses Ausbeutungsobjekt, als Eigentum, behandelt. Zwar sind die Ausbeuter gezwungen, die physikalischen und biologischen Eigenschaften der Natur zu beachten. Aber innerhalb dieser durch die Naturgesetze vorgegebenen Grenzen nutzen sie ihr Eigentum so, wie es ihren ganz privaten Interessen entspricht.
Der Grad und die Art dieser Nutzung kann zwar infolge des schon bestehenden Niveaus der Gemeinschaftlichkeit und Bewusstheit in einer Ausbeutergesellschaft sowie durch ihre technischen Möglichkeiten eingeschränkt sein, eine prinzipielle Verantwortung der Gesellschaft gegenüber der Natur ergibt sich aber aus der Tatsache der Ausbeutung nicht, ist also nicht bestimmend im Verhältnis der Ausbeutergesellschaften zur Natur. Ist die Natur bei technisch wenig entwickelten und zahlenmäßig kleinen Gesellschaften noch in der Lage, diese prinzipielle Verantwortungslosigkeit der Gesellschaft auszugleichen, so werden die durch die Ausbeutung der Natur durch technisch hochentwickelte Ausbeutergesellschaften angerichteten und drohenden Schäden zumindest für die belebte Natur existenzbedrohend.
Die Gesellschaft braucht die Natur, da ihre biologische Existenz von einer intakten Natur abhängt, innerhalb der sie leben muss. Lebewesen, aus denen eine Gesellschaft besteht, benötigen Umweltbedingungen innerhalb bestimmter Grenzen, außerhalb denen sie nicht lebensfähig sind. Die Gesellschaft setzt die Natur aber nicht nur als einen äußeren Umstand voraus, sondern sie nutzt sie auch direkt und bewusst für ihre Zwecke aus. Im Verlauf dieser ökonomischen Nutzung stellt die Gesellschaft aus Bestandteilen der Natur künstliche, so in der Natur nicht vorkommende Produkte zu ihrem Nutzen her. Infolge dieser Nutzung beziehungsweise der Lebenstätigkeit der Gesellschaft überhaupt erfährt die Natur eine Umgestaltung, die unbewusst den Prozeß der Nutzung begleitet oder ganz bewusst betrieben wird, selbst als Art der Nutzung.
Aufgrund ihres Grundprinzips der Bewusstheit ist die kommunistische Gesellschaft fähig, dies alles zu erkennen und sowohl die Folgen ihrer gesellschaftlichen Tätigkeit auf die Natur als auch die Rückwirkung der Natur auf die Gesellschaft zur Bewertung ihrer Einwirkung auf die Natur heranzuziehen und sie entsprechend zu gestalten. Ihre Einwirkung auf die Natur muss aufgrund des kommunistischen ökonomischen Hauptwirkungsprinzips darauf gerichtet sein, möglichst stabile natürliche Lebensbedingungen zu schaffen, die die Notwendigkeiten zu regulierenden Eingriffen soweit wie möglich minimieren, um den Nutzen aus der Natur soweit wie möglich zu maximieren. Die gesellschaftliche Entwicklung darf nicht unnötig belastet werden, indem sich die Gesellschaft selbst zu Maßnahmen zur Beherrschung oder Beseitigung von Schäden treibt, die sie selbst erst angerichtet hat. Zur Erzielung des maximalen gesellschaftlichen Nutzens ist im Gegenteil natürlich auch der maximale gesellschaftliche Nutzen aus der Natur ausschlaggebend, der also nicht durch Schäden wieder aufgefressen werden darf. Damit ist die kommunistische Gesellschaft also gezwungen, mit der Natur eine wirkliche Gemeinschaft zu beiderseitigem Nutzen einzugehen, auch ihr Grundprinzip der Gemeinschaftlichkeit im Verhältnis zur Natur zu verwirklichen. Sie ersetzt damit die Ausbeutung der Natur in den Ausbeutergesellschaften durch die Symbiose, das gemeinsame Leben zu beiderseitigem Nutzen.
Das Verhältnis zwischen der kommunistischen Gesellschaft und der Natur, in, mit und von der sie lebt, ist dadurch gekennzeichnet, dass die Gesellschaft ihr einseitig beanspruchtes Recht zur Nutzung der Natur mit der sich selbst auferlegten Pflicht zu Hilfe für die Natur dialektisch koppelt, wobei sich Art und Umfang der Hilfe an der Notwendigkeit stabiler Nutzung, während sich Art und Umfang der Nutzung an der Möglichkeit wirksamer Hilfe bestimmt. Natur und kommunistische Gesellschaft bilden eine Symbiose, die von der einseitigen Verantwortung der Gesellschaft getragen wird.
Das ist die ökologische Hauptrelation der kommunistischen Gesellschaft. Die kommunistische Gesellschaft ist fähig zur bewussten Gemeinschaftlichkeit mit der Natur. Die Umkehrung gilt aber nicht. Im Gegensatz zu den anderen internen Hauptrelationen wird die kommunistische ökologische Hauptrelation einseitig von der kommunistischen Gesellschaft hergestellt, da die Natur nicht zu bewusstem Handeln fähig ist. Die Natur kann folglich keinen selbständigen Beitrag zur Reproduktion der kommunistischen Grundprinzipien liefern, obwohl sie diese Reproduktion, die innerhalb der kommunistischen Gesellschaft notwendig ist, natürlich beeinflußt, da sie entsprechend ihrer Behandlung auf die Gesellschaft zurückwirkt.
Die Bewusstheit läßt die Menschen in der kommunistischen Gesellschaft die Notwendigkeit zur Gemeinschaftlichkeit erkennen und reproduziert damit das kommunistische Grundprinzip der Gemeinschaftlichkeit. Erst die mit der Natur hergestellte Gemeinschaftlichkeit aber kann das Verständnis und die Einsicht in die Vorgänge der Natur wesentlich fördern. Damit wird wiederum das kommunistische Grundprinzip der Bewusstheit reproduziert.
Somit ist nur die kommunistische Gesellschaft in der Lage, ihre natürliche Existenz auf der Basis einer intakten Natur dauerhaft zu sichern. Jede Ausbeutergesellschaft wird durch einen Mangel an Gemeinschaftlichkeit und Bewusstheit und damit an Verantwortung gegenüber der Natur und so schließlich auch gegenüber ihrer eigenen Existenz ihre natürlichen Lebensbedingungen früher oder später und mehr oder weniger gründlich vernichten.
Das komplexe System der Natur ist eine ständig wechselwirkende, sich entwickelnde Einheit von gerichteten Veränderungen und relativen dynamischen Gleichgewichten. Natürliche Gleichgewichtsprozesse sind gegen kleine Störungen durch die an ihnen natürlich beteiligten Faktoren sehr stabil. Sie verschieben sich durch solche Störungen zwar, gleichen diese aber dadurch aus und bestehen fort. Im Gegensatz dazu sind sie aber gegen Störungen durch systemfremde Faktoren recht empfindlich, da sie keine oder nur ungenügend darauf eingerichtete Mechanismen besitzen, diese Störungen zu kompensieren. Wann immer die Gesellschaft mit der Natur in Wechselwirkung tritt, wird sie zu einem Faktor ihrer Gleichgewichte. Sie beansprucht die equilibrale Potenz der Natur, ihre Fähigkeit, Störungen natürlicher Gleichgewichte zu kompensieren, unabhängig davon, ob sie als naturimmanenter oder systemfremder Faktor wirkt. Überschreitet die Gesellschaft die Grenze dieser Fähigkeit der Natur, brechen die betroffenen Gleichgewichte zusammen. Enthalten diese Gleichgewichte Faktoren, die mehr oder weniger notwendige Lebensbedingungen für die Menschen darstellen, so werden diese Lebensbedingungen verschlechtert, im Extremfall sogar zerstört.
Für eine Ausbeutergesellschaft sind Probleme mit natürlichen Gleichgewichten keine Frage prinzipiellen gesellschaftlichen Interesses. Zwar kann das gesellschaftsbestimmende Ausbeutungsinteresse der Mächtigen in Spezialfällen durch Probleme mit der Natur gestört werden, wenn unmittelbare Bedrohungen für Leben und Eigentum für die Ausbeuter daraus erwachsen. Doch die perspektivische Vernichtung der natürlichen Lebensgrundlagen aller Menschen schreckt die Ausbeuter wenig. Einerseits weil das Leben eines Menschen endlich ist und sich ihr Ausbeutungsinteresse und damit ihr Interesse überhaupt nicht notwendig auf die Zukunft erstreckt. Andererseits weil sie über die Macht und den Reichtum verfügen, sich auch bei einer Verschlechterung der allgemeinen Lebensbedingungen ihre Bequemlichkeit zu erhalten. Daher stellt sich einer rücksichtslosen, zerstörerischen Ausbeutung der Natur durch eine Ausbeutergesellschaft höchstens das bereits erreichte Niveau an Gemeinschaftlichkeit und Bewusstheit entgegen, ohne sie letztlich aber verhindern zu können, solang das Prinzip der Ausbeutung, hier in Richtung Natur, wirkt.
Das Interesse der kommunistischen Gesellschaft an der Natur ist keiner zeitlichen Beschränkung unterworfen, da ihr Grundprinzip der Gemeinschaftlichkeit, bezogen auf die Generationsfolge der Menschen, Gegenwart und Zukunft zu gleichwertigen Interessen macht, ja die Zukunft eher höher bewertet, da eine Beeinflussung der Zukunft von der Gegenwart aus gegeben ist, nicht aber umgekehrt. Daher fordert die kommunistische ökologische Hauptrelation die Anwendung des 2. kommunistischen ökonomischen Hauptfunktionsprinzips, also die zukunftsorientierte Planung der gesellschaftlichen Wechselwirkung mit der Natur. Dies dient in diesem Bereich dazu, das kommunistische ökonomische Hauptwirkungsprinzip zu erfüllen, das den maximalen gesellschaftlichen Nutzen der natürlichen Potenzen fordert, damit aber auch deren Zerstörung verbietet. Funktionierende natürliche Mechanismen tragen Aufgaben, die bei ihrem Ausfall von der Gesellschaft übernommen werden müßten, entlasten also das gesellschaftliche Arbeitsvermögen.
Die grundlegende Aufgabe der Ökologie in der kommunistischen Gesellschaft ist die Sicherung der höchsten stabilen gesellschaftlichen Wirksamkeit der natürlichen Lebensbedingungen der Menschen.
Das ist das Wirkungsprinzip der Ökologie der kommunistischen Gesellschaft. Will die kommunistische Gesellschaft natürliche Gleichgewichtsprozesse nutzen, ohne sie vital zu stören oder gar zu zerstören, muss sie zu einem ebenfalls stabilen, zum Gleichgewichtssystem gehörigen Faktor werden. Die gesellschaftliche Tätigkeit, insofern sie mit der Natur in Wechselwirkung tritt, muss voll in die Naturprozesse integriert werden, so dass keine Konkurrenz zwischen Natur und Gesellschaft entsteht. Integration bedeutet nicht, dass sich die Gesellschaft aller Eingriffe enthält, sondern dass sie die Natur und ihre Gleichgewichte bewusst selbst gestaltet. Die kommunistische Gesellschaft beutet die Natur weder aus, noch liefert sie sich ihr aus, sie gestaltet sie bewusst zu beiderseitigem Nutzen, wie es der kommunistischen ökologischen Hauptrelation entspricht.
Doch die Gesellschaft ist auf viele Arten tätig, die der Natur schaden, ihre Gleichgewichte stören können, wenn sie mit der Natur wechselwirken. Solche gesellschaftlichen Tätigkeiten müssen daher völlig von der Natur isoliert werden. Sie müssen so gestaltet werden, dass die durch sie verursachbaren Wirkungen bereits vor ihrem Auftreten neutralisiert werden.
Die Gestaltung der Ökologie in der kommunistischen Gesellschaft erfolgt als System der Integration aller gesellschaftlichen Wechselwirkungen mit der Natur in natürliche Gleichgewichte und der Isolation aller nicht in natürliche Gleichgewichte integrierbaren gesellschaftlichen Tätigkeiten.
Das ist das Funktionsprinzip der Ökologie der kommunistischen Gesellschaft. Die Wechselwirkung von Gesellschaft und Natur ist sehr vielfältig. Beide tauschen Stoff und Energie miteinander aus. Ebenso aber erfolgt eine gegenseitige Beeinflussung des biologischen Lebens. Und schließlich beanspruchen Gesellschaft und Natur Raum, im Falle der belebten Natur Lebensraum, den sie sich irgendwie teilen müssen. Da diese Wechselwirkungsbereiche von Gesellschaft und Natur recht spezielle Eigenschaften aufweisen, bestehen weitere bereichsspezifische Prinzipien, die aus diesen Eigenschaften folgen.
Menschen als stoffliche Wesen mit einer stofflichen Kultur treten bei ihrer gesellschaftlichen und individuellen Lebenstätigkeit mit der Natur in Stoffaustausch. Zur Befriedigung ihrer biologischen und technischen Bedürfnisse entnehmen sie ihr alle benötigten Stoffe, nicht mehr benötigte Stoffe werden wieder an die Natur abgegeben.
Die technische Extraktion und Emission von Stoffen kann Aufgabe spezieller Wirtschaftszweige, wie Bergbau, Müll-, Wasser- und Abwasserwirtschaft sein, aber auch Teilaspekt anderer Wirtschaftsaufgaben, wie bei Land- und Forstwirtschaft, chemischer und auf Verbrennung beruhender Energiewirtschaft. Sie erstrecken sich auf alle Bereiche des planetaren Lebensraumes der Menschen, die Lithosphäre, die Hydrosphäre, die Atmosphäre und die Biosphäre und reichen mit zunehmender technischer Entwicklung immer weiter darüber hinaus.
Die Stoffextraktion nutzt die generative Potenz der Natur, ihre Fähigkeit, bestimmte, für die Gesellschaft nützliche Stoffe bereitzustellen. Diese Potenz ist innerhalb des relativ abgeschlossenen Systems eines Planeten begrenzt. Wird die Natur von der Gesellschaft über ihre generative Potenz hinaus mit Stoffextraktionen belastet, erschöpfen sich schließlich die betroffenen Stoffressourcen.
Je nach Art der Konsumtion werden die aus der Natur extrahierten Stoffe in der Gesellschaft akkumuliert oder wieder an die Natur abgegeben. Eine Stoffemission kann beabsichtigter Ausstoß von nicht mehr benötigten Abfallstoffen oder Nebenprozeß ökonomisch-gesellschaftlicher Tätigkeit sein. Die Stoffemission nutzt die regenerative Potenz der Natur, ihre Fähigkeit, von der Gesellschaft angereicherte Stoffe abzubauen. Wird die Natur von der Gesellschaft über ihre regenerative Potenz hinaus mit Stoffemissionen belastet, akkumulieren sich gesellschaftliche Abprodukte in der Natur. Da dies die gleiche Natur ist, die der Gesellschaft auch als Stoffquelle dient, kann eine solche Akkumulation zur Schädigung oder gar Zerstörung von Stoffressourcen führen. Speziell ist eine Vergiftung der lebensnotwendigen Luft-, Wasser- und Nahrungsressourcen möglich.
Der Stoffhaushalt der Natur ist Teil der dort stattfindenden Gleichgewichtsprozesse. Eine Überbelastung der Natur durch Stoffextraktionen und -emissionen kann deshalb auch zur Störung oder zum Zusammenbruch natürlicher Gleichgewichte führen, in die die betreffenden Stoffe eingreifen. Dadurch können sich die Lebensbedingungen der Menschen, die durch diese Gleichgewichtsprozesse gespeist werden, gegebenenfalls dramatisch verschlechtern oder sogar völlig zerstört werden. Jede Überbelastung der generativen und regenerativen Potenz der Natur, die oft auch ihre equilibrale Potenz überlastet, führt letztlich dazu, dass die Gesellschaft ihre eigenen stofflichen und allgemeinen Lebensbedingungen zerstört.
In einer Ausbeutergesellschaft steigert die Verknappung natürlicher Ressourcen die Macht derjenigen, die sie besitzen. Auch entsteht dadurch das Bedürfnis nach Ersatz oder Kompensation, womit neue ökonomische Tätigkeitsfelder und somit neue Ausbeutungsmöglichkeiten entstehen. Die Verschmutzung, Vergiftung und Zerstörung der Natur, die hemmungslose Ausbeutung ihrer stofflichen Ressourcen entspricht daher dem Charakter einer Ausbeutergesellschaft. Wird die Ausbeutung nicht beseitigt, führt sie so in letzter Konsequenz zur Selbstzerstörung der menschlichen Gesellschaft überhaupt.
Ist eine stoffliche Ressource erschöpft, so kann die Gesellschaft ihren diesbezüglichen Bedarf nicht mehr auf herkömmliche Weise decken. Sie muss folglich entweder verzichten oder Ersatzressourcen erschließen. Die Neuerschließung stofflicher Ressourcen erfordert, sie technisch zugänglich zu machen. Ist ein Stoff völlig erschöpft, müssen eventuell ganze Wirtschaftszweige und Konsumbereiche auf Ersatzstoffe umgestellt werden, wozu ganze Wissenschaftsbereiche die Grundlagen erarbeiten müssen. Dieser sehr hohe ökonomische Aufwand vergrößert den gesellschaftlichen Nutzen aber nicht, sondern erhält ihn allenfalls aufrecht. Er steht damit ebenso im Konflikt mit dem kommunistischen ökonomischen Hauptwirkungsprinzip, wie ein Verzicht der Gesellschaft auf die Befriedigung ihrer Bedürfnisse, der sogar einen gesellschaftlichen Schaden bedeutet.
Der gleiche Effekt ergibt sich bei der Akkumulation gesellschaftlicher Abprodukte in der Natur. Sie verursacht zum einen direkten ökonomischen und gesundheitlichen Schaden, indem natürliche Ressourcen zerstört oder verseucht werden. Weiterer Aufwand entsteht durch die Notwendigkeit, die Naturschäden wieder zu beseitigen oder zu kompensieren und zusätzliche gesellschaftliche Bedürfnisse durch bleibende gesundheitliche Schädigungen zu befriedigen.
Stören Stoffextraktion und -emission für die Menschen lebenswichtige natürliche Gleichgewichte, so muss die Gesellschaft diese durch fortgesetzte Eingriffe in die Natur künstlich aufrechterhalten oder sogar vollständig kompensieren.
Aus allen drei möglichen Wirkungsrichtungen ergibt sich infolge des kommunistischen ökonomischen Hauptwirkungsprinzips und der kommunistischen ökologischen Hauptrelation übereinstimmend nur eine mögliche Schlussfolgerung.
Die grundlegende Aufgabe des Stoffaustauschs der kommunistischen Gesellschaft mit der Natur ist die Beschränkung der Stoffextraktion und Stoffemission, so dass sie in der zeitlichen Perspektive und der örtlichen Verteilung die generativen, regenerativen und equilibralen Potenzen der Natur nicht überschreiten.
Das ist das Wirkungsprinzip des Stoffaustauschs der kommunistischen Gesellschaft mit der Natur. Es ist Ausdruck des kommunistischen Ökologiewirkungsprinzips im Bereich des Stoffaustauschs. Seine Erfüllung durch ein Funktionsprinzip analog dem kommunistischen Ökologiefunktionsprinzip wird dadurch ermöglicht, dass sich Stoffextraktion und -emission koppeln und dadurch gleichzeitig beschränken lassen, indem gesellschaftliche Abprodukte nicht an die Natur abgegeben, sondern von der Gesellschaft wiederum als sekundäre Rohstoffe genutzt werden. Kann ein gesellschaftlicher Stoffkreislauf auf diese Weise geschlossen werden, so müssen nur gewisse stoffliche Anfangsmengen gesellschaftlich akkumuliert beziehungsweise technische Verluste ersetzt werden. Allerdings ist es nötig, verbrauchte Stoffe wieder in eine nutzbare Form zu bringen, wenn sie im Kreislauf gehalten werden sollen. Das ist um so leichter möglich, wenn bereits die Erstverarbeitung der Stoffe so gestaltet wird, dass die maximale Wiederverwertbarkeit gegeben ist. Verringern läßt sich der ökonomische Stoffkreislaufaufwand auch dadurch, dass möglichst wenig Abprodukte entstehen und die produzierten Güter möglichst langlebig sind, womit die Notwendigkeit einer Wiederaufarbeitung sinkt.
Doch die gesellschaftlichen Bedürfnisse bleiben nicht konstant, sondern wachsen entwicklungsbedingt. Der dadurch formal gegebene Widerspruch zur weitgehenden Schließung technischer Stoffkreisläufe kann nur gelöst werden, indem die bereits vorhandenen stofflichen Ressourcen bei jedem Stoffzyklus effektiver ausgenutzt werden. Durch Miniaturisierung und Effektivierung von Konsumgütern und Produktionsmitteln und durch effektivere Produktionsmethoden kann erreicht werden, dass die notwendige Initialakkumulation und der Ausgleich technischer Verluste maximal reduziert werden. Somit bleibt die Belastung der Natur auf einem Niveau, das ihre natürlichen Abläufe nicht vital stört und somit problemlos den Stoffaustausch zwischen Gesellschaft und Natur sichert, der sich wie die biologische Atmung in die natürlichen Prozesse einordnet.
Die Gestaltung des Stoffaustauschs der kommunistischen Gesellschaft mit der Natur erfolgt als System aus durch Effektivierung und Miniaturisierung der Produktionsmittel und Konsumtionsmittel maximal intensiv erweiterten, durch Nutzung der Abprodukte als Sekundärrohstoffe maximal geschlossenen und durch Produktion langlebiger Güter und abproduktarme Technologien im Umfang maximal reduzierten technischen Stoffkreisläufen und dem in die natürlichen Prozesse integrierten rein individuellen biologischen Stoffwechsel der Menschen.
Das ist das Funktionsprinzip des Stoffaustauschs der kommunistischen Gesellschaft mit der Natur. Es sichert durch Reduzierung der technischen Eingriffe in die Natur, dass den Menschen für ihren biologischen Stoffwechsel stabile stoffliche Lebensbedingungen zur Verfügung stehen. Entsprechend der kommunistischen ökologischen Hauptrelation berücksichtigt es die Stellung des Menschen als Teil der Natur einerseits und Teil der Gesellschaft andererseits und führt so zu einer Harmonisierung dieser Doppeleigenschaft auf dem Gebiet des Stoffaustauschs.
Jede physikalische Existenz ist an Energie gebunden, jeder physikalische Vorgang bedeutet eine Umwandlung von Energie von einer Form in eine andere. Nutzbare Energie ist eine wichtige Grundlage der ökonomischen Tätigkeit jeder Gesellschaft. Ähnlich wie beim Stoffaustausch entnimmt die Gesellschaft bestimmte, nutzbare Formen der Energie aus der Natur und gibt andere Formen wieder an sie ab.
Ein planetares System ist zwar stofflich relativ abgeschlossen, energetisch dagegen offen. Der Energiehaushalt natürlicher Systeme beginnt bei der Energieabsorption aus Energieströmen von außen oder der Energiefreisetzung aus stofflichen Energieträgern. Er endet mit der Energieemission nach außerhalb des Systems oder der Energiebindung in Stoffen. Die Umwandlung freier Energie aus äußeren Energieströmen in gebundene Energie in Stoffen begründet sowohl die generative als auch die regenerative Potenz der Natur im Stoffhaushalt.
Da alle natürlichen Prozesse auch Energieumwandlungs- und -austauschprozesse sind, hängen die natürlichen Gleichgewichte und damit die natürlichen Lebensbedingungen der Menschen wesentlich vom natürlichen Energiehaushalt ab. Dabei ist nicht nur die Menge, sondern auch die Form der umgesetzten Energie wichtig. Jede Energieform hat eine ganz spezielle Wirkung. Die gleiche Energieform kann für natürliche Prozesse förderlich sein oder sie zerstören, wenn sie im Übermaß auftritt.
Da Energie in natürlichen Prozessen auch stofflich gebunden wird oder ein System nach außen hin wieder verläßt, ist es aber für die Gesellschaft zur Aufrechterhaltung des natürlichen Energiehaushalts nicht notwendig, den Umfang ihres Energieaustausches zu beschränken. Der natürliche Energiehaushalt wird nicht gestört, wenn die Gesellschaft beliebig viel Energie daraus entnimmt, solang sie die gleiche Menge an Energie wieder in einer Form an sie abgibt, die dem natürlichen Weg der Energieumwandlung entspricht. So kann Solarenergie, die beim Auftreffen auf die Erdoberfläche in Wärmeenergie umgesetzt oder wieder in den Weltraum abgestrahlt wird, so genutzt werden, dass sie bei dieser Nutzung wieder als Licht oder Wärme abgegeben wird, oder, analog zur Reflexion in den Weltraum, dass durch stoffliche Bindung eine weitere Wirkung im natürlichen System ausgeschlossen wird.
Überwiegt dagegen die gesellschaftliche Energieabsorption oder -emission, oder werden Energieformen emittiert, die nicht zur Art der aufgenommenen Energie passen, so wird der natürliche Energiehaushalt gestört. Stofflich gebundene Energie, die aus der Natur aufgenommen wird, befindet sich nicht unmittelbar im natürlichen Energiehaushalt. Daher muss sie als Ergebnis ihrer gesellschaftlichen Nutzung auch wieder stofflich gebunden vorliegen, oder aus dem planetaren System folgenlos entfernt werden.
Da der natürliche Energiehaushalt von Energieströmen zwischen verschiedenen Orten bestimmt wird, ist dies auch eine Frage der örtlichen Verteilung von gesellschaftlicher Energieaufnahme und -abgabe. Im Gegensatz zum kommunistischen Stoffaustauschwirkungsprinzip entspricht der Energieaustausch der kommunistischen Gesellschaft also einem etwas anderen Erfordernis.
Die grundlegende Aufgabe des Energieaustauschs der kommunistischen Gesellschaft mit der Natur ist der quantitative und qualitative sowie zeitliche und örtliche Ausgleich der gesellschaftlichen Energiebilanz mit der Natur, so dass der natürliche Energiehaushalt in seiner Wirkung nicht gestört wird.
Das ist das Wirkungsprinzip des Energieaustauschs der kommunistischen Gesellschaft mit der Natur. Im Gegensatz zum Stoffaustausch enthält es keine prinzipielle Beschränkung, sondern nur den Ausgleich der Austauschbilanz.
Als gesellschaftliche Energiequellen kommen sehr viele natürliche Erscheinungen in Betracht, die sich drastisch in ihren Eigenschaften, ihrer Nutzbarkeit und ihren Auswirkungen unterscheiden. Sie lassen sich in zwei Gruppen einteilen. Einerseits existieren in der Natur Stoffe, aus denen sich Energie durch chemische, nukleare oder biologische Prozesse freisetzen läßt, die dann genutzt werden kann. Energiegewinnung auf der Basis stofflicher Energieträger ist daher gleichermaßen auch Teil des Stoffaustausches. Andererseits existieren in der Natur Energieströme, die sich ohne gleichzeitige Stoffextraktion nutzen lassen.
Die in Energieträgern gebundene Energie muss erst durch chemische, nukleare oder biologische Prozesse freigesetzt werden, sie ist nicht unmittelbar am Energiehaushalt der Natur beteiligt. Chemische Energieträger, meist Brennstoffe wie Kohle, Öl, Gas und Holz, sind um Größenordnungen unergiebiger als nukleare Energieträger wie Uran und Wasserstoff als Kernbrennstoff. Daher ist der Einfluß der Stoffaustauschproblematik auf chemische Energieträger wesentlich größer. Die dort geforderte Schließung der Stoffkreisläufe ist nämlich für Energieträger prinzipiell unmöglich, da Stoffe, nachdem ihnen die nutzbare Energie entzogen wurde, nicht nochmals als Energieträger verwendet werden können. Außer sie werden mit Energie aus anderen Quellen beschickt, womit sie keine primären Energieträger mehr sind, sondern nur technische Hilfsmittel, Energieüberträger und -sammler, bei einer anderen Art der Energiegewinnung. Da die natürliche Generierung von Energieträgern im allgemeinen durch sehr langwierige Prozesse geschieht, sind die Ressourcen an Energieträgern sehr leicht erschöpfbar.
Im Gegensatz dazu stehen die natürlichen Energieströme, die den wesentlichsten Teil des natürlichen Energiehaushalts ausmachen, neben der Energiefreisetzung in und -bindung an Stoffe. Die für ein planetares System wesentlichsten Einströmungen von Primärenergie sind die vom Weltall her einfallenden Solarstrahlungen und Gravitationswirkungen und der Energiestrom aus dem Planeteninneren, die Geowärme. Die Energie aus beiden Energieströmen wandelt sich in andere Energieformen um, die sekundäre Energieströme oder die Generierung von Energieträgern zur Folge haben. Sekundäre Energieströme, die aus der Solarenergie abzweigen, sind Motor und Teil der planetaren Luft- und Wasserströmungen und der magnetischen Strahlungsgürtel. Durch biologische Photosynthese können aus Solarenergie chemische Brennstoffe entstehen.
Die großen Primärenergieströme sind auch über große Zeiträume in ihrem Gesamtumfang außerordentlich stabil, da die eigentlichen Energiequellen, gemessen am Leben der Menschen und ihrer Gesellschaft, sehr langlebig sind. Zudem sind sie relativ unerschöpflich, da durch ihre Nutzung ihre eigentlichen Quellen nicht beeinflußt werden. Dagegen ist ihre energetische Leistung begrenzt durch ihren absoluten Umfang. Da aber der Solarenergiestrom nicht auf die Planetenoberfläche beschränkt ist, sondern sich um das gesamte Gebiet um eine Sonne erstreckt, ist diese Gesamtleistung trotzdem wesentlich größer als die planetaren Möglichkeiten der Energiefreisetzung aus Energieträgern.
Energie, die von der Gesellschaft nicht verstofflicht wird, wird als Abenergie wieder an die Natur abgegeben. Als Abenergie tritt dabei hauptsächlich Wärme auf, die bei den meisten mechanischen und elektrischen technischen Prozessen als Nebeneffekt erzeugt wird. Aber auch andere Abenergiearten können trotz geringer absoluter Energiemenge erhebliche Bedeutung haben, wenn ihre Wirkung besonders drastisch ist. So genügt bereits die Emission geringer Mengen Nuklearstrahlung, um biologische Systeme empfindlich zu stören oder sogar völlig auszulöschen. Das ist insbesondere deshalb so wichtig, da die Menschen selbst biologische Systeme sind. Weitere Abenergiearten von großer Bedeutung in einer technisierten Gesellschaft sind Lärm und elektromagnetische Felder und Strahlungen. Die biologische Wirkung dieser Energiearten ist zwar viel geringer als die von Nuklearstrahlung. Aber sie ist nicht nur vorhanden, sondern zum größten Teil auch noch unbekannt. Daher verlangt das kommunistische Energieaustauschwirkungsprinzip speziell für schlecht kalkulierbare Energiearten eine maximale Emissionsbeschränkung.
Die Forderung nach dem Ausgleich der gesellschaftlichen Energiebilanz läßt sich am leichtesten erfüllen, wenn der Energieaustausch von vornherein auf das notwendige Minimum eingeschränkt wird. Dies ist ebenfalls eine Forderung des kommunistischen ökonomischen Hauptwirkungsprinzips, da ein erhöhter Energieaustausch mit einem erhöhten ökonomischen Aufwand zur Gewinnung der Energie und eventuell auch zu ihrer Beseitigung verbunden ist. Die Erfüllung dieser Forderung wird dadurch begünstigt, dass die meisten technischen Prozesse eher unter Energieumwandlung als unter Energiebindung an Stoffe ablaufen. Sie verbrauchen eine Form von Energie und geben dafür eine andere Form wieder ab. Damit ergibt sich in vielen Fällen die Möglichkeit, die gleiche Energie zumindest teilweise mehrfach zu nutzen, indem die gerade verbrauchte Energie einem anderen Prozeß zugeführt wird, der die neue Energieform nutzen kann. In Analogie zum Stoffaustausch, der auf geschlossenen Stoffkreisläufen beruhen soll, steht hier also die Forderung nach möglichst langen Energieketten. Da nicht jede Abenergieform das kommunistische Energieaustauschwirkungsprinzip erfüllen kann, entsteht diese Forderung ebenfalls von der Seite der Energieemission, so dass die Energieketten so weit geführt werden müssen, dass nur naturverträgliche Energieformen emittiert werden.
Die Forderung nach geschlossenen Stoffkreisläufen hat aber auch selbst eine direkte Auswirkung auf die Gestaltung des Energieaustauschs. Da die Nutzung von Energieträgern zur Energiegewinnung nicht mit geschlossenen Stoffkreisläufen realisierbar ist, kann sie folglich nicht die Basis der kommunistischen Energiegewinnung sein. Dafür bleibt also nur die Nutzung regenerativer Energiequellen, also der primären großen Energieströme wie Solarenergie, Geowärme und Gravitationswirkungen, und der sekundären Energieformen, die durch diese gespeist werden, wie Wind- und Wasserkraft, Gezeiten und durch biologische Photosynthese stofflich zwischengespeicherte Energie. Diese regenerativen Energiequellen stehen entweder in keinem Zusammenhang mit der Stoffaustauschproblematik, oder sie lassen sich zumindest leicht in geschlossene Stoffkreisläufe integrieren. Des weiteren sind die Auswirkungen ihrer Nutzung relativ leicht zu kalkulieren. Damit wird einerseits das kommunistische ökonomische Hauptwirkungsprinzip erfüllt. Andererseits besteht damit die erforderliche Grundlage, um entsprechend dem kommunistischen Energieaustauschwirkungsprinzip die Erfordernisse bei der Wiederabgabe der Energie zu bestimmen.
Ein großer Teil der gesellschaftlich verbrauchten Energie wird dezentral, also über große Flächen verteilt, verbraucht und folglich auch dezentral wieder emittiert. Die Forderung nach einem örtlichen Ausgleich der Energiebilanz bedeutet also, auch die Energiegewinnung so dezentral wie möglich zu gestalten. Wird an einem Ort mehr Energie verbraucht, als Energiequellen zur Verfügung stehen, so ist freilich auch eine zentrale Energiegewinnung nötig. Aber je besser es gelingt, die Energie dort zu gewinnen, wo sie gebraucht wird, desto besser wird nicht nur der Forderung des kommunistischen Energieaustauschwirkungsprinzips entsprochen, sondern auch dem kommunistischen ökonomischen Hauptwirkungsprinzip, da Transportaufwand und Transportverlust erheblich sinken.
Die Forderung einer dezentralen Energiegewinnung und der Nutzung regenerativer Energiequellen vereinigen sich des weiteren zur Notwendigkeit der Integration der Energiegewinnung in die gesellschaftlichen Siedlungsflächen. So existieren hier viele künstliche Flächen, die Solarenergie empfangen, die aber weder der Natur zur Verfügung stehen, noch von den Menschen anderweitig so genutzt werden, dass eine zusätzliche Nutzung zur Energiegewinnung ausgeschlossen wäre. Die Integration der Energiegewinnung in die Siedlungsflächen bewirkt auch, dass die Energiegewinnung nicht in Konflikt mit der Raumteilungsproblematik zwischen Natur und Gesellschaft gerät.
Die Gestaltung des Energieaustauschs der kommunistischen Gesellschaft mit der Natur erfolgt als System aus maximal dezentralisierten und in die gesellschaftlichen Siedlungsflächen integrierten, effektivst längsten Energieketten, die durch regenerative Energiequellen gespeist werden und wieder auf dem natürlichen Weg der natürlichen Energieströme enden, und der im natürlichen Gleichgewicht gesellschaftlich gestalteten Regulation der klimatisch-energetischen biologisch-technischen Lebensbedingungen der Menschen.
Das ist das Funktionsprinzip des Energieaustauschs der kommunistischen Gesellschaft mit der Natur. Die spezielle Gestaltung der gesellschaftlichen Mechanismen des Energieaustauschs sichert die volle Erhaltung der Potenzen der Natur zur Aufrechterhaltung der menschlichen Lebensbedingungen. Die Nutzung regenerativer Energiequellen verhindert eine Veränderung der stofflichen Gleichgewichte der Natur und damit auch eine unerwünschte Veränderung des globalen Klimas. Die dezentrale und in die Siedlungsflächen integrierte Energiegewinnung sorgt darüber hinaus für ein stabiles Mikroklima und für eine möglichst geringe Beeinflussung solcher Faktoren wie dem Luft- und Wasserhaushalt. Beides steht natürlich unter der Maßgabe des zugehörigen Wirkungsprinzips, also des Ausgleiches von Energieaufnahme und -abgabe.
Damit steht der kommunistischen Gesellschaft der Weg offen, in die solcherart stabilen natürlichen Prozesse behutsam gestaltend einzugreifen und sie unter Erhalt ihrer Stabilität so zu verändern, dass sie ihre Aufgabe im gegenseitigen Verhältnis von Natur und Gesellschaft immer besser erfüllen können, ohne selbst Schaden zu erleiden. Damit ist gesichert, dass Natur und Gesellschaft soweit wie möglich ineinander integriert, und soweit wie nötig voneinander isoliert sind, und dass keine der beiden Seiten der anderen unterworfen ist, wie es die kommunistische ökologische Hauptrelation und das kommunistische Ökologiefunktionsprinzip fordern.
Die biologisch existierenden Menschen sind Teil der natürlichen biologischen Nahrungskette, solang sie keine technische Gesellschaft entwickeln. Die Herausbildung einer technischen Kultur führt dazu, dass die gesellschaftliche Nutzung von biologisch gewachsenen Naturstoffen weit über den Nahrungsmittelbereich hin anwächst. Die Menschen entnehmen der Natur Leben aber nicht nur zum unmittelbaren Verbrauch, wie durch Jagd, Fischfang und Sammeln. Natürliches Leben ist auf den eigenen Erhalt gerichtet, nicht aber auf den Überschuß, den eine sich über die natürlichen biologischen Bedürfnisse entwickelnde Gesellschaft benötigt. Daher gestalten die Menschen natürliches Leben auch für ihre eigenen Zwecke um, indirekt durch Zucht oder direkt durch Gentechnik, und machen es in naturnahen Wirtschaftszweigen wie Land- und Forstwirtschaft, aber auch immer mehr darüber hinaus, zu einem gesellschaftlichen biologischen Produktionsmittel. Solches modifiziertes Leben kann dann von der Gesellschaft infolge von Zufällen oder gezielt wiederum an die Natur abgegeben werden.
Sowohl die Entnahme als auch die Abgabe von Leben stellt einen Eingriff in natürliche biologische Gleichgewichte dar. Biologische Gleichgewichte sind die Basis vieler anderer natürlicher Gleichgewichte und oftmals wesentlichster Bestandteil für die Existenz der Menschen entscheidender generativer und regenerativer Prozesse. Zwar sind biologische Gleichgewichte gegen Veränderungen über entwicklungsgeschichtliche Zeiträume stabil, da das Leben die Eigenschaft hat, sich durch Entwicklung anzupassen oder sogar seine eigene Umwelt durch seine Lebenstätigkeit zu verändern. Kurzfristige drastische Veränderungen hingegen können sehr schnell zum Zusammenbruch eines biologischen Gleichgewichts führen. Wird der Bioaustausch zwischen Gesellschaft und Natur so groß oder einseitig oder wird ein natürlicher Faktor eines Gleichgewichtes von der Gesellschaft völlig vernichtet, die dann zur Stabilisierung deren Rolle übernimmt, dann besteht dort kein natürliches Gleichgewicht mehr, sondern dort ist die Natur Teil der Gesellschaft geworden und allein nicht mehr voll existenzfähig.
Biologische Gleichgewichte sind meist sehr komplex. Gegebenenfalls kann die Entfernung oder Hinzufügung einer einzigen biologischen Art ein ganzes Ökosystem vernichten. Daher sind gesellschaftliche Eingriffe in die lebende Natur dann schwer zu kalkulieren, wenn sie gegenüber der Stabilität der biologischen Gleichgewichte eine merkliche Größe besitzen. Ist ein Gleichgewicht erst einmal zusammengebrochen, ist eine Wiederherstellung aus gleichem Grund entweder gar nicht oder nur mit großem ökonomischen Aufwand möglich.
Da in Ausbeutergesellschaften sogar die Ausbeutung denkender Menschen völlig normal ist, ist es dort die Ausbeutung niedrigerer Lebensformen natürlich erst recht. Allerdings besitzt die Natur nicht die Fähigkeit, sich gegen diese Ausbeutung organisiert und zielgerichtet zur Wehr zu setzen, wie Menschen es können. Daher können die Ausbeuter die Ausbeutung der Natur besonders schonungslos betreiben. Paßt es in ihre Pläne, rotten sie bedenkenlos Leben aus. Bringt es ihnen privaten Nutzen, schädigen sie natürliches und menschliches Leben und riskieren sogar die Existenz des Lebens überhaupt.
In Ausbeutergesellschaften ist Leben Eigentum, also kann sein Besitzer mit diesem Leben tun, was ihm beliebt, ohne auf dessen Bedürfnisse und Eigenschaften Rücksicht zu nehmen. Die Gefahr, dass künstlich modifiziertes Leben wieder zurück in die Natur gelangt und dort Schaden anrichtet, ist für einen Ausbeuter ein akzeptables Risiko, wenn dieses Leben nur als Werkzeug effektiv genug ist. Da sich der aus diesem Verhalten folgende Effekt auf die Natur um so mehr verstärkt, je höher die technische Entwicklung einer Gesellschaft wird, und da die Ausbeutungsfähigkeit der Natur begrenzt ist, führen Ausbeutergesellschaften in letzter Konsequenz zur faktisch völligen Vernichtung natürlichen Lebens. Inwiefern Menschen diese Katastrophe überleben können, ist fraglich.
Innerhalb der lebenden Natur besteht für viele Lebewesen die völlig natürliche, biologisch begründete und damit legitime Notwendigkeit, fremdes Leben zu zerstören, um eigenes Leben zu erhalten. Auch für die Menschen ist diese Notwendigkeit gegeben, insofern sie noch Teil der lebenden Natur sind. Selbst die technische Nutzung der lebenden Natur über die menschlichen biologischen Bedürfnisse hinaus ist nur eine konsequente Weiterführung dieses Prinzips, also für die kommunistische Gesellschaft ebenfalls grundsätzlich legitim. Werden durch eine solche gesellschaftliche Nutzung die natürlichen Gleichgewichte nicht wesentlich beeinflußt, so folgt für die kommunistische Gesellschaft aus der kommunistischen ökologischen Hauptrelation in Übereinstimmung mit dem kommunistischen ökonomischen Hauptwirkungsprinzip kein Grund gegen eine solche Nutzung.
Das kommunistische ökonomische Hauptwirkungsprinzip verhindert dagegen, dass die Nutzung von lebender Natur die biologische Stabilitätsgrenze übersteigt. Zum einen wäre die Zerstörung der entsprechenden biologischen Ressource und eventuell weiterer natürlicher Ressourcen die Folge, also erhöhter Aufwand zu Umstellung oder Verzicht. Diese Seite des Problems entspricht einer analogen Argumentation des Stoffaustauschs. Dasselbe gilt für die Notwendigkeit, ein zusammengebrochenes biologisches Gleichgewicht wiederherzustellen oder künstlich zu stützen. Gegenüber dem Stoffaustausch ist diese Schwierigkeit im Bereich der lebenden Natur aber wesentlich größer, da biologische Gleichgewichte oftmals derartig komplex sind, dass sie prinzipiell technisch nicht beherrscht werden können. Die genetische Vielfalt, die für eine volle Funktion und Entwicklung natürlichen Lebens absolut notwendig ist, kann, wo sie einmal zerstört ist, nicht wiederhergestellt werden. Selbst wenn der Gesellschaft das prinzipielle wissenschaftliche Können zur Verfügung steht, so ist die dafür benötigte Datenmenge zu groß, um überhaupt erst einmal gesammelt werden zu können.
Die Nutzung von Leben, und zwar nicht nur von natürlichem Leben, wird aber in der kommunistischen Gesellschaft noch auf andere Art prinzipiell beschränkt. Auch Leben unterhalb der Entwicklungsstufe des Menschen kann einen, zum Teil recht beachtlichen, Teil Bewusstsein besitzen. Je höher dieser Bewusstseinsanteil ist, desto mehr wird dieses Leben zum Gegenstand des kommunistischen Grundprinzips der Gemeinschaftlichkeit. Je höher der Anteil an Bewusstsein bei einem Leben ist, desto höher wird sein Status von der kommunistischen Gesellschaft eingeschätzt, desto höher ist ihr Interesse und ihre Pflicht, es zu schützen, da sie sich infolge des kommunistischen Grundprinzips der Bewusstheit um so mehr mit ihm identifiziert. Damit ist sie in der Lage, sowohl die Unterschiede als auch die Gemeinsamkeiten von Menschen und anderem Leben sachlich und eindeutig einzuschätzen und zum Maßstab ihres Handelns zu machen. Die kommunistische Gesellschaft strebt folglich danach, sich von der Notwendigkeit zur ökonomischen Nutzung von höherem Leben zu befreien.
Die grundlegende Aufgabe des Bioaustauschs der kommunistischen Gesellschaft mit der Natur ist die Senkung der biologisch-technischen Notwendigkeit zur Zerstörung von Leben auf das für eine stabile Entwicklung des natürlichen Lebens nötige und den Schutz des teilbewussten Lebens mögliche Mindestmaß.
Das ist das Wirkungsprinzip des Bioaustauschs der kommunistischen Gesellschaft mit der Natur. Es drückt aus, dass die Verantwortung der kommunistischen Gesellschaft für die lebende Natur und das Leben überhaupt noch wesentlich diejenige für die unbelebte Natur und unbelebte Dinge übersteigt.
Biologische Systeme verfügen über einen ungeheuren Integrations- und Automationsgrad. Sie bringen eine Vielzahl verschiedenster Funktionen auf kleinstem Raum unter und können sich unter den für sie notwendigen Existenzbedingungen selbst erhalten und steuern. Das macht biologische Systeme zu den potentiell effektivsten Produktionsmitteln, da ein so hoher Integrations- und Automationsgrad technisch auch nicht annähernd erreichbar ist. Die Verwendung biologischer Produktionsmittel wird damit zu einer wesentlichen Forderung des kommunistischen ökonomischen Hauptwirkungsprinzips. Allerdings wird es dazu ebenfalls zur ökonomischen Notwendigkeit, Leben so zu modifizieren, dass es der jeweiligen technischen Aufgabe am effektivsten entspricht.
Natürliches Leben kann nur deshalb dauerhaft existieren, weil es die phänomenale Eigenschaft besitzt, sich fortzupflanzen. Eine daraus folgende Möglichkeit ist die Ausbreitung natürlichen Lebens, wenn es günstige Bedingungen vorfindet. Die Fähigkeit sich fortzupflanzen, begünstigt eine weitere großartige Eigenschaft von natürlichem Leben, es kann sich durch Entwicklung seiner Umwelt und deren Veränderungen anpassen.
Die verschiedenen Lebensformen, die in einem Ökosystem zusammenleben, sind im natürlichen stabilen Fall so durch Gleichgewichte verbunden, dass sich Entstehung und Vernichtung von Leben unter kleineren und größeren Schwankungen ausgleichen und Veränderungen der Gleichgewichte nur über größere Zeiträume hinweg unter Erhalt der Stabilität des Gesamtsystems ablaufen. Fortpflanzungs- und Anpassungsfähigkeit garantieren die Existenz des natürlichen Lebens.
Wenn Menschen Leben für ihre Zwecke modifizieren, dann verleihen sie ihm Eigenschaften, die in den natürlichen Ökosystemen nicht oder nicht in diesem Maße oder dieser Zusammenstellung vorkommen. Gelangt solch modifiziertes Leben wieder zurück in die Natur, sei es als einkalkulierter Nebeneffekt oder als Unfall, so besteht die Gefahr, dass seine neuen Eigenschaften das betroffene Ökosystem überfordern. Ist das der Fall, führt seine Fortpflanzungsfähigkeit zu seiner Ausbreitung und zur Zerstörung, mindestens aber zur drastischen Veränderung des Ökosystems. Eine zusätzliche Gefahr besteht darin, dass es sich als anpassungsfähig genug erweisen kann, gesellschaftliche Bekämpfungsmethoden dadurch unwirksam zu machen, dass es eine neue, resistente Form annimmt. Ist eine solche Situation erst einmal außer Kontrolle geraten, besteht unter Umständen sogar akute Gefahr für die Menschen selbst. So könnte eine derartige Verseuchung mit Viren oder Bakterien als den hierbei gefährlichsten Objekten im schlimmsten Fall zur Auslöschung der Menschheit und des Lebens überhaupt führen.
Diese Gefahr, die nicht nur für modifiziertes Leben gilt, sondern bereits auftritt, wenn Menschen natürliches Leben aus seinem angestammten Lebensraum in ein fremdes Ökosystem verpflanzen, ist natürlich keine feste Größe. Sie hängt von den Eigenschaften des an die Natur abgegebenen Lebens ebenso ab wie von den dortigen Bedingungen. Tatsache aber bleibt, dass das Risiko dabei infolge der Komplexität biologischer Gleichgewichte nur schwer kalkulierbar ist. Will die kommunistische Gesellschaft also gezielt in biologische Gleichgewichte eingreifen, so muss sie zum eigenen Schutz und zur Erfüllung des kommunistischen Bioaustauschwirkungsprinzips dafür sorgen, dass die Auswirkungen genau genug bekannt sind. Solche naturgestaltenden Eingriffe können nötig sein, um die Natur als unmittelbar lebensnotwendige Basis und biologische Reserve und als Mittel zur Befriedigung kultureller Bedürfnisse der Menschen zu pflegen und gesellschaftlich weiter zu entwickeln.
Die Gefahren, die von biologischen Produktionsmitteln für die lebende Natur ausgehen können, sind dadurch maximal begrenzbar, dass die biologischen Produktionsmittel streng von der Natur isoliert eingesetzt werden, also keine Wirkung auf die Natur ausüben können. Damit wird eine Beeinflussung des natürlichen Lebens als unbeabsichtigter Nebeneffekt verhindert. Das steht in Übereinstimmung mit dem kommunistischen Grundprinzip der Bewusstheit, das nur eine bewusste, gezielte Wirkung der kommunistischen Gesellschaft auf die Natur zuläßt. Doch auch die Isolation der biologischen Produktionsmittel bietet noch keinen Schutz gegen Unfälle, schließt die Gefahren also nicht völlig aus. Das kann jedoch geschehen, indem die biologischen Produktionsmittel so gestaltet werden, dass sie auch bei ihrer Freisetzung keinen oder zumindest keinen sich ausbreitenden Schaden anrichten können. Sie müssen also entweder leicht zu bergen sein, oder sich nicht eigenständig vermehren können, am besten aber sollten sie überhaupt nicht frei lebensfähig sein.
Die Gestaltung des Bioaustauschs der kommunistischen Gesellschaft mit der Natur erfolgt als System einer vollständig von der lebenden Natur isolierten Biotechnologie auf der Basis nicht frei ausbreitungs- oder lebensfähiger, nicht mit Bewusstsein begabter biologischer Produktionsmittel und der auf Erhalt und Entwicklung gerichteten Gestaltung der Natur.
Das ist das Funktionsprinzip des Bioaustauschs der kommunistischen Gesellschaft mit der Natur. Es beschreibt gemeinsam mit seinem Wirkungsprinzip die doppelte Verantwortung der kommunistischen Gesellschaft gegenüber der lebenden Natur, einmal weil sie auch Basis des menschlichen Lebens ist, zum anderen weil sie auch Träger von Bewusstsein sein kann. Es begründet die große Achtung der kommunistischen Gesellschaft vor dem Phänomen des Lebens, und läßt dabei weder seiner zerstörerischen Ausbeutung noch seiner unbegründeten und unpraktikablen Vergöttlichung Raum.
Flächen, auf denen sich die Natur ohne wesentliche Eingriffe der Gesellschaft entwickelt, werden Naturflächen genannt.
Das Leben der Menschen spielt sich zum größten Teil auf der Planetenoberfläche ab. Daraus ergibt sich eine Flächenkonkurrenz zwischen Natur und Gesellschaft, solang sich beide Seiten als Gegensätze gegenüberstehen. Da Menschen im Verlauf ihrer gesellschaftlichen Tätigkeit Naturflächen für ihre Zwecke umgestalten, verwandeln sie sie in gesellschaftliche Nutzflächen. Flächen, auf denen die Gesellschaft die natürliche Entwicklung durch wesentliche Eingriffe unterbindet, werden Nutzflächen genannt. Die Verwandlung von Naturflächen in Nutzflächen wird Utilisation genannt. Der Grad der Utilisation, der Grad der gesellschaftlichen Zurückdrängung der Natur von einer Fläche, hängt vom jeweiligen Ziel und den technischen Mitteln der Gesellschaft ab.Analog zur Oberfläche werden auch Hydrosphäre und Atmosphäre zum Feld gesellschaftlicher Utilisation, je höher die technischen Möglichkeiten der Menschen sind. Daher findet auch dort immer mehr eine Raumteilung zwischen Gesellschaft und Natur statt, die aber prinzipiell der gleichen Argumentation gehorcht, wie die Raumteilung auf der Oberfläche.
Je nach Art der Nutzung lassen sich verschiedene Arten von Nutzflächen unterscheiden. Flächen, die die Menschen für die Sicherung ihres täglichen Lebens belegen, werden Siedlungsflächen genannt. Flächen, die die Menschen für kulturelle Zwecke ohne ökonomische Notwendigkeit belegen, werden Kulturflächen genannt. Flächen, die die Menschen nach einer Belegung nicht mehr aktiv nutzen, werden Abflächen genannt. Siedlungs-, Kultur- und Abflächen bilden zusammen die gesamte Nutzfläche. Zwar kann auch Naturfläche direkt von der Gesellschaft genutzt werden, solang ihr Charakter durch diese Nutzung nicht verändert wird. Aber dadurch bleibt sie eben Naturfläche.
Die Siedlungsfläche kann nochmals in Wohn- und Wirtschaftsfläche eingeteilt werden. Flächen, die die Menschen für Wohnzwecke belegen, werden Wohnflächen genannt. Flächen, die die Menschen für ökonomische Tätigkeiten belegen, werden Wirtschaftsflächen genannt.
Entsprechend der Vielfalt ökonomischer Tätigkeitsfelder lassen sich auch viele Arten von Wirtschaftsflächen unterscheiden. Flächen, die die Menschen für die industrielle Produktion belegen, werden Industrieflächen genannt. Für eine technisch und ökonomisch hochentwickelte Gesellschaft sind dies die wichtigsten Wirtschaftsflächen. Gemäß der Definition der Industrie sind hierin auch all die Flächen eingeschlossen, die von einer industrialisierten Landwirtschaft belegt werden, also industrialisierte Agrarflächen. Die Notwendigkeit, Transportverbindungen zwischen gesellschaftlichen Nutzflächen einzurichten, führt zu einer weiteren wichtigen Wirtschaftsfläche. Flächen, die die Menschen für Transportzwecke belegen, werden Verkehrsflächen genannt. Verwendet eine Gesellschaft sehr naturnahe biologische Produktionsmittel, so sind die dafür benötigten Flächen oftmals von beträchtlicher Größe. Flächen, die die Menschen als Lebensraum naturnaher biologischer Produktionsmittel belegen, werden Bioflächen genannt. Darin eingeschlossen sind die Flächen für die vorindustrielle Landwirtschaft, die Forstwirtschaft und die Fischerei.
Die gesellschaftlichen Nutzflächen müssen nicht streng voneinander getrennt sein. Je nach Organisation der Gesellschaft oder auch nur eines gewissen Bereichs können sie mehr oder weniger identisch sein. Außerdem können sie mehr oder weniger stark gemischt innerhalb eines Gebietes auftreten.
Die Utilisation einer Naturfläche bringt immer eine einschneidende Folge mit sich, nämlich die zumindest teilweise Zurückdrängung der Natur. Je nach Utilisationsgrad werden einzelne oder viele natürliche Gleichgewichte auf den betroffenen Flächen verändert oder ganz zerstört. Im Fall vollständiger Utilisation wird die Natur völlig von einer Nutzfläche vertrieben.
Die Utilisation wirkt aber auch über die direkt von ihr betroffene Fläche hinaus. Die meisten Prozesse in der Natur sind nicht örtlich begrenzt, sondern ziehen sich über große Flächen hin und beeinflussen wiederum andere, noch weiterreichende Prozesse. Daher stellt die Utilisation einer bestimmten Fläche immer auch einen massiven Eingriff in die benachbarten Naturflächen dar. Wichtige Lebensadern werden durchschnitten. Im Extremfall verliert die Naturfläche ihre Integrität, die Natur kann nicht mehr als selbständiger, ganzheitlicher Organismus fortbestehen. Hinzu kommt weiterhin, dass der Stoff-, Energie- und Bioaustausch der Gesellschaft mit der Natur von den Nutzflächen in die benachbarten Naturflächen hineingetragen wird und dort seine eigentliche Wirkung entfaltet.
In Ausbeutergesellschaften bedeutet Nutzung Ausbeutung. Die Utilisation, die gesellschaftliche Nutzbarmachung einer Naturfläche bedeutet dort also die Ausbeutung dieser Fläche und der darauf befindlichen Natur zum alleinigen Nutzen der Ausbeuter. Flächen, die einem Ausbeuter nicht zur Ausbeutung für seine Privatinteressen zur Verfügung stehen, sind für ihn nicht von Interesse. Daher nimmt die Flächenausbeutung keine Rücksicht auf die Folgen für die benachbarten Natur- oder naturnahen Nutzflächen. Da Ausbeuter nach dem maximalen privaten Nutzen, nach der maximalen Ausdehnung ihrer Macht streben, streben Ausbeutergesellschaften danach, letztlich die gesamte erreichbare Naturfläche in Nutzfläche zu verwandeln, sie also ihren Ausbeutungsbedürfnissen entsprechend zu verändern. Ausbeutergesellschaften haben also die Tendenz, jede natürliche Entwicklung zu unterbinden und die Natur durch künstliche, für die Ausbeutung optimierte Schöpfungen zu ersetzen.
Auch die kommunistische Gesellschaft benötigt Nutzflächen, da naturbelassene Flächen nicht genügend Möglichkeiten bieten, die Bedürfnisse einer entwickelten Kultur zu befriedigen. Aber der Nutzen, den die kommunistische Gesellschaft aus einer intakten, funktionierenden Natur zieht, läßt sie infolge des kommunistischen ökonomischen Hauptwirkungsprinzips danach streben, eine Raumkonkurrenz zwischen Gesellschaft und Natur zu vermeiden. Dazu muss die Natur das flächenbestimmende Element bleiben, darf nicht auf isolierte Reservate zurückgedrängt werden. Das ist nicht nur eine Frage der Flächengröße. Da die Natur ein großflächiger Mechanismus ist, besteht die Gefahr einer Zersiedelung der Landschaft durch Nutzflächen. Besonders technische Verkehrstrassen, die selbst nur relativ wenig Fläche belegen, können sich wie Schnitte durch die Natur ziehen. Selbst bei mäßigem Nutzungsgrad können sie für viele Lebensformen fast unüberwindlich sein. So wird der Gesamtmechanismus der Natur in relativ isolierte Einheiten zerschnitten, die nicht mehr voll funktionsfähig sind. Der Verlust der Integrität der Natur zieht also den Verlust ihrer Funktionalität nach sich. Damit wird die Gesellschaft zu konservierenden Eingriffen gezwungen, womit Naturflächen schließlich aufhören, Naturflächen zu sein.
Die kommunistische Gesellschaft ist nicht nur für ihren Stoff-, Energie- und Bioaustausch auf eine intakte Natur angewiesen. Natur ist auch Mittel zur Befriedigung kultureller Bedürfnisse. Sie hält eine große Erlebnisvielfalt und ein großes Erholungspotential bereit. Um es optimal nutzen zu können, muss die Natur erst einmal erhalten werden, aber auch leicht zugänglich gemacht werden, ohne wiederum durch Nutzflächen ihres Charakters beraubt zu werden.
Die grundlegende Aufgabe der Raumteilung der kommunistischen Gesellschaft mit der Natur ist es, die Natur unter Erhaltung als integralen, autonom funktionierenden, sich selbständig entwickelnden Mechanismus für die Menschen maximal zugänglich zu machen.
Das ist das Wirkungsprinzip der Raumteilung der kommunistischen Gesellschaft mit der Natur. Es bildet die Basis des gemeinsamen Lebens von kommunistischer Gesellschaft und Natur.
Einige der gesellschaftlichen Nutzflächen sind eigentlich gar nicht darauf angewiesen, Oberflächenplatz zu belegen, um ihrer Bestimmung zu genügen. Ein großer Teil der Wirtschaftsfläche, so die meiste Industrie- und Verkehrsfläche, befindet sich nur deswegen an der Oberfläche, weil ihre erstmalige Erschließung so ökonomisch günstiger ist als eine unterirdische Anlage. Diese Strategie der Flächenbelegung zu ändern, ist nicht nur ein Weg zur Erfüllung des kommunistischen Raumteilungswirkungsprinzips, sondern wird auch durch das kommunistische ökonomische Hauptwirkungsprinzip gefordert. Dort wird nämlich der maximale gesellschaftliche Nutzen verlangt, und nicht der minimale Erstaufwand.
Durch die Nutzung von Oberflächen für Industrie- und Verkehrsanlagen sind diese einer ständigen Einwirkung der Natur unterworfen. Die natürlichen Umweltbedingungen beeinflussen einmal direkt die Funktionen dieser Anlagen, die folglich Mechanismen besitzen müssen, sich Änderungen der Umweltbedingungen mehr oder weniger erfolgreich anzupassen. Andererseits verursachen die Naturvorgänge auch eine stetig fortschreitende Zerstörung, eine Erosion dieser Industrie- und Verkehrsanlagen, die entweder ständig ausgeglichen werden muss oder die Menschen schließlich zur Aufgabe aller Anlagen und zur Neuerrichtung anderer Anlagen zwingt. Ein weiterer Mehraufwand entsteht, wenn neu zu errichtende Industrie- und Verkehrsanlagen mit Rücksicht auf schon bestehende Nutzflächen an nichtoptimalen Orten beziehungsweise mit relativ langen Zugangswegen angelegt werden müssen, da ein Ausweichen nur auf der Oberfläche möglich ist. Alle diese zusätzlichen ökonomischen Aufwendungen führen schließlich dazu, dass der relativ geringe ökonomische Erstaufwand durch einen hohen Daueraufwand zunichte gemacht wird.
Unterirdisch angelegte Verkehrs- und Industrieanlagen dagegen genießen relativ stabile äußere Bedingungen, sie werden viel weniger von Natureinflüssen angegriffen, und sie können auch in der Höhe verteilt angeordnet werden. Dadurch lassen sich notwendige Umwege erheblich reduzieren, und auch der insgesamt zur Verfügung stehende Raum vergrößert sich durch die Möglichkeit der vertikalen, vielstufigen Anordnung um ein Vielfaches. Schließlich wird durch eine solche Anordnung der Industrie- und Verkehrsanlagen nicht nur die Beeinträchtigung der Natur vermindert, sondern auch die Belästigung der Menschen durch Nebenerscheinungen wie Lärm und ähnlichem.
Gegenüber den meisten Industrie- und Verkehrsflächen benötigen die Menschen zum Wohnen und für viele kulturelle Zwecke Oberfläche. Allerdings gibt es keinen Grund, warum Wohn- und Kulturflächen in einem prinzipiellen Gegensatz zur Natur stehen müßten. Sicher sind Menschen mit entwickelter Kultur weder willens noch in der Lage, in reinen Naturlandschaften zu leben. Ebenso sicher aber ist, dass Wohn- und Kulturflächen dadurch für die Menschen an Gebrauchswert gewinnen, dass sie die Vorzüge der Natur bereitstellen. Das kommunistische Raumteilungswirkungsprinzip läßt sich hier also dadurch erfüllen, dass Naturelemente in die Siedlungsflächen der Menschen integriert werden, die den Menschen damit die Natur zugänglich machen, andererseits aber auch der Natur erlauben, die Siedlungsflächen der Menschen weiter in ihrem Gesamtorganismus zu halten. Die unmittelbare Folge für die Menschen im Bereich des Stoff- und Energieaustauschs ist eine wesentliche Verbesserung des Mikroklimas, also ihrer Lebensbedingungen. In derselben Weise ist die Natur in der Lage, Beeinträchtigungen durch die Gesellschaft bereits an ihrer Quelle abzufangen.
Damit das alles erreicht werden kann, dürfen die Naturelemente in den menschlichen Siedlungen nicht von der übrigen Natur isoliert sein. Es muss einen allmählichen Übergang und eine ständige Verbindung zwischen Natur- und Siedlungsflächen geben, damit natürliche Abläufe nicht durch Schnitte behindert werden. Dadurch kann sich der Charakter der natürlichen Gleichgewichte über eine begrenzte Fläche hinweg allmählich vom reinen Naturzustand zum Zustand der Koexistenz von Natur und Gesellschaft verändern, ohne zusammenzubrechen.
Allerdings bedeutet die Integration von Natur- und Siedlungsfläche, dass dort die Natur nicht mehr in ihrer ursprünglichen Form, bei weitem nicht mehr in ihrer vollen Komplexität und Vielfalt wirken kann. Da das kommunistische Raumteilungswirkungsprinzip aber eine autonom funktionierende und sich frei entwickelnde Natur verlangt, konzentriert die kommunistische Gesellschaft ihre Siedlungsflächen in urbanen Zentren. Die Siedlung in Städten bewirkt, dass eine Zersiedelung der natürlichen Landschaft verhindert wird. Damit bleibt der größte Teil der Natur als solche erhalten. Die Tätigkeit der kommunistischen Gesellschaft wirkt so nur noch als fast punktförmige Störung und nicht mehr als flächendeckende Überprägung der Natur.
Die Gestaltung der Raumteilung der kommunistischen Gesellschaft mit der Natur erfolgt als abflächenfreies System der beiderseitigen Integration von Naturfläche und naturverträglicher Siedlungs- und Kulturfläche in urbanen Zentren mit stetigem Übergang zur freien Natur und der unterirdischen Anlage aller ausschließbaren Wirtschaftsfläche.
Das ist das Funktionsprinzip der Raumteilung der kommunistischen Gesellschaft mit der Natur. Dieses Prinzip erlaubt der kommunistischen Gesellschaft die Weiterentwicklung ihrer gesellschaftlichen Kultur mit einer naturverträglichen Lebensweise in Übereinstimmung zu bringen. Weiterhin sorgt es dafür, dass die Gesellschaft ein naturnahes Leben führen kann, ohne die Natur zu sehr einzuschränken oder zu überprägen. Da die kommunistische Gesellschaft die Ausbeutung der Natur durch behutsame bewusste Gestaltung ersetzt, vermag sie Gesellschaft und Natur zu einer Symbiose zu bringen, die den Gegensatz zwischen beiden aufhebt, ohne eine der beiden Seiten aufzuheben.
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