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4. Kapitel: Das Verhältnis zwischen der kommunistischen Gesellschaft und den anderen Gesellschaften

a) Die kommunistische externe Hauptrelation

Wenn sich Individuen zu einer bestimmten Gesellschaft formieren, so sind daran nicht notwendig alle existierenden Individuen beteiligt. Aufgrund räumlicher oder zeitlicher Trennung oder biologischer, kultureller oder anderer Unterschiede zwischen verschiedenen Gruppen werden verschiedene Gesellschaften gebildet. Diese Gesellschaften treten miteinander in Wechselwirkung, wenn sie räumliche und zeitliche Berührungspunkte besitzen oder erreichen. Da diese Gesellschaften sich in ihren Eigenschaften und in ihrer Entwicklungsgeschwindigkeit unterscheiden, besteht die Möglichkeit, dass sich eine Gesellschaft in eine kommunistische Gesellschaft transformiert, während noch andere, nichtkommunistische Gesellschaften existieren. Da die kommunistische Gesellschaft die einzige stabile ausbeutungsfreie Gesellschaft ist, müssen die anderen Gesellschaften zumindest in der Tendenz Ausbeutergesellschaften sein.
Auch Gesellschaften, die sich erst auf dem Weg zur kommunistischen Gesellschaft befinden, sind in der Tendenz noch Ausbeutergesellschaften, da in ihnen noch Machtausübung wirkt, anstatt Gemeinschaftlichkeit und Bewusstheit. Insofern haben sie Anteil an allen zu Ausbeutergesellschaften gemachten Aussagen. Ist ihr Streben nach Kommunismus aber real, dann schließen sie sich schon bald der kommunistischen Gesellschaft an, auch wenn sie noch nicht formal vereinigt sind. Insofern haben sie Anteil an allen zur kommunistischen Gesellschaft gemachten Aussagen. Mehrere entwickelte kommunistische Gesellschaften können nicht wechselwirkend nebeneinander bestehen, da das kommunistische Grundprinzip der Gemeinschaftlichkeit zur Einheit auffordert, während das kommunistische Grundprinzip der Bewusstheit dazu führt, dass diese Einheit auch schnellstmöglich hergestellt wird.
Es können also für die kommunistische Gesellschaft neben ihren internen zusätzlich externe Beziehungen bestehen, entsprechend denen sie mit nichtkommunistischen Gesellschaften wechselwirkt, die zumindest tendenziell Ausbeutergesellschaften sind, nicht oder zumindest noch nicht von Gemeinschaftlichkeit und Bewusstheit bestimmt werden. Der Inhalt dieser Beziehungen wird nicht allein durch die kommunistische Gesellschaft, sondern vom Charakter beider Seiten, von ihren Eigenschaften und Interessen im gegenseitigen Verhältnis, bestimmt.
Eine nichtkommunistische Gesellschaft ist kein bewusster Zusammenschluß gemeinschaftlich eingestellter Individuen. Damit ist sie für die kommunistische Gesellschaft allein durch ihre Existenz prinzipiell destruktiv, indem sie in ihrem Wirken deren Grundprinzipien negiert. Ebenso ist aber auch die kommunistische Gesellschaft destruktiv für jede nichtkommunistische Gesellschaft, da sie die Grundlagen der Ausbeutung offenlegen muss, um existieren zu können, und da sie mit ihrer Existenz die Möglichkeit eines stabilen Ausweges aus der Ausbeutung zeigt. Die Demonstration der Wirkung der kommunistischen Grundprinzipien fördert damit die Zerstörung jeder nichtkommunistischen Gesellschaft, da sich diese Prinzipien bei gesellschaftlicher Wechselwirkung auch in der nichtkommunistischen Gesellschaft zu reproduzieren beginnen.
Da die kommunistische Gesellschaft ihre Grundprinzipien selbst voll reproduziert, ist sie intern vor der destruktiven Wirkung nichtkommunistischer Gesellschaften geschützt, sobald sie ein genügendes Entwicklungsniveau erreicht hat. Auf der Basis dieser inneren Festigkeit kann sie somit auch effektive Maßnahmen zur Abwehr direkter und beabsichtigter äußerer Bedrohungen ergreifen.
Eine nichtkommunistische Gesellschaft hingegen erleidet durch das Wirken der kommunistischen Gesellschaft eine Beschleunigung ihres Niederganges, da sie ihre Grundprinzipien nicht stabil reproduzieren kann. Somit stehen sich kommunistische Gesellschaft und nichtkommunistische Gesellschaften objektiv antagonistisch und schließlich sogar feindlich gegenüber.
Dabei steht der Aspekt der Feindlichkeit bei den nichtkommunistischen Gesellschaften dann deutlich im Vordergrund, wenn es real Ausbeutergesellschaften sind. Ausbeutergesellschaften sind auch im Innern durch die bloße Existenz einer kommunistischen Gesellschaft in ihrer Existenz bedroht. Aus dieser Tatsache folgt auch, dass Ausbeutergesellschaften zumindest tendenziell Aggressivität zeigen.
Im Gegensatz dazu kann der Niedergang einer nichtkommunistischen Gesellschaft und der Übergang zur kommunistischen Gesellschaft auch von der nichtkommunistischen Gesellschaft selbst bezweckt sein, wenn es sich um eine kommunistisch revolutionäre oder kommunistisch orientierte Gesellschaft handelt. Dann tritt die Feindlichkeit zwar in den Hintergrund, der Antagonismus aber bleibt bis zum kommunistischen Zusammenschluß.
Eine Ausbeutergesellschaft basiert auf der Ausübung von Macht und versucht daher, ihre Macht auszudehnen, auch in Richtung auf die kommunistische Gesellschaft. Ausbeutergesellschaften haben ein bewusstes Interesse an der Zerstörung der kommunistischen Gesellschaft, die ja ihrerseits Machtausübung negiert.
Andererseits schließt die kommunistische Gesellschaft auch die Individuen anderer, nichtkommunistischer Gesellschaften in ihre Grundprinzipien, speziell in ihr Grundprinzip der Gemeinschaftlichkeit ein und hat damit ihrerseits ebenfalls ein objektives Interesse an der Zerstörung der Ausbeutergesellschaften, da sie alle Menschen gleichermaßen von der Ausbeutung beziehungsweise auch nur der Möglichkeit dazu befreien will.
Damit zeigt sich, dass sich der Charakter des gegenseitigen Zerstörungsinteresses der Ausbeutergesellschaften und der kommunistischen Gesellschaft wesentlich unterscheidet. Die kommunistische Gesellschaft macht den maximalen gesellschaftlichen Nutzen zu ihrem ökonomischen Hauptwirkungsprinzip, verkörpert also den ungehinderten gesellschaftlichen Fortschritt. Wenn sie die Ausbeutergesellschaften zerstören will, so will sie die Hindernisse zerstören, die dem gesellschaftlichen Fortschritt im Wege stehen. Jede Ausbeutergesellschaft hingegen, die die kommunistische Gesellschaft bekämpft, versucht damit also den gesellschaftlichen Fortschritt selbst zu zerstören.
Die gegenseitige Existenzbedrohung und das gegenseitige Interesse an der Zerstörung des anderen bedingt, dass kommunistische Gesellschaft und Ausbeutergesellschaften einen Kampf gegeneinander führen. Wie und mit welchen Mitteln dieser Kampf von den beiden Seiten geführt wird, hängt aber von deren Charakter, ihren Zielen ab.

Das spezielle Außenziel einer Ausbeutergesellschaft ist die Erweiterung ihrer Macht. Macht ist immer die Macht einzelner über viele und damit immer die Beschränkung vieler in ihrer Individualität, die Vernachlässigung der Individualität von Menschen zugunsten einzelner weniger. Diese Vernachlässigung gilt um so mehr in Richtung auf die Menschen in der kommunistischen Gesellschaft, über die eine Ausbeutergesellschaft Macht erlangen, die sie also in ihrer Individualität beschränken will.

Da also bereits ihr Ziel objektiv eine Mißachtung der Individualität der Menschen darstellt, hat eine Ausbeutergesellschaft auch bei der Wahl ihrer Mittel zur Erreichung dieses Ziels nicht notwendig eine Veranlassung, die Individualität zu achten. Damit stehen ihr prinzipiell alle Mittel zur Bekämpfung der kommunistischen Gesellschaft offen, wie sehr diese die Individualität der Menschen auch immer mißachten, wie destruktiv die Wirkung auf die kommunistische Gesellschaft und sogar die eigene Gesellschaft auch sein mag. In ihrer Mittelwahl sind Ausbeutergesellschaften nur durch ihr bereits erreichtes Niveau an Gemeinschaftlichkeit und Bewusstheit, durch ihre technischen Möglichkeiten, aber auch durch die technische, ökonomische und politische Stärke der kommunistischen Gesellschaft beschränkt. Selbst die Gefahr der eigenen Vernichtung durch die Wahl von Kampfmitteln, die die Existenz der Menschheit insgesamt bedrohen, ist kein Garant dafür, dass die Mächtigen solche Kampfmittel nicht doch einsetzen. Solang sie die Macht dazu haben, werden sie das auch tun, sobald es ihnen wünschenswert erscheint.

Im Gegensatz dazu ist die kommunistische Gesellschaft aufgrund ihrer individuellen Hauptrelation zur weitgehenden Achtung der Individualität gezwungen. Die kommunistische individuelle Hauptrelation gilt zwar nur innerhalb der kommunistischen Gesellschaft, aber da sie ihre Grundprinzipien auch auf die Menschen in nichtkommunistischen Gesellschaften bezieht, dehnt sie einen Teil ihrer Verantwortung auch auf diese aus. Natürlich stehen die Interessen ihrer eigenen Menschen für die kommunistische Gesellschaft an erster Stelle, aber auch die anderen Menschen darf sie nicht mißachten. Daher wählt sie ihre Kampfmittel so, dass sie das notwendige Minimum ihres Selbstschutzes unter maximal dabei möglicher Achtung der Individualität sichern kann. Daraus folgt notwendig sofort auch, dass die kommunistische Gesellschaft sich ihrer Verantwortung für die Existenz der Menschheit insgesamt bewusst ist. Doch gerade diese Bewusstheit ist es, die der kommunistischen Gesellschaft verbietet, sich mit ihrer Verantwortung durch eine Drohung einer Ausbeutergesellschaft mit Weltvernichtung erpressen zu lassen.

Das Verhältnis zwischen der kommunistischen Gesellschaft und den mit ihr wechselwirkenden nichtkommunistischen Gesellschaften ist dadurch gekennzeichnet, dass beide gegenseitig ihre Existenz in Frage stellen und dass kommunistische Gesellschaft und Ausbeutergesellschaften einen Kampf um die Zerstörung ihres Gegners führen, wobei Art und Umfang der eingesetzten Kampfmittel und -methoden von der kommunistischen Gesellschaft verantwortungsbewusst bezüglich der Existenz der Individualität und der Menschheit insgesamt, von Ausbeutergesellschaften aber entsprechend ihren speziellen Machtinteressen bis hin zur völligen Verantwortungslosigkeit gewählt werden. Kommunistische Gesellschaft und nichtkommunistische Gesellschaften bilden einen Antagonismus, kommunistische Gesellschaft und Ausbeutergesellschaften stehen sich feindlich gegenüber, wobei die kommunistische Gesellschaft für, die Ausbeutergesellschaften hingegen objektiv gegen die gesellschaftliche Weiterentwicklung kämpfen.

Das ist die externe Hauptrelation der kommunistischen Gesellschaft. Das Niveau des Antagonismus zwischen kommunistischer Gesellschaft und nichtkommunistischen Gesellschaften wird neben den technischen Möglichkeiten allein durch das Niveau von Gemeinschaftlichkeit und Bewusstheit in den nichtkommunistischen Gesellschaften, mittelbar also durch den Erfolg des Kampfes der kommunistischen Gesellschaft bestimmt. Das schließt allerdings nicht aus, dass die Situation im konkreten Einzelfall außer Kontrolle gerät. Diese Gefahr besteht, solang eine nichtkommunistische Gesellschaft und damit die Macht einzelner besteht.

Durch ihre speziellen Verantwortungen bedeutet Kampf für die kommunistische Gesellschaft nicht notwendig feindselige, zerstörerische Handlungen. Im Gegenteil entspricht es ihren Grundprinzipien viel mehr, diesen Kampf mit möglichst friedlichen Mitteln zu führen. Sie kann ihre Grundprinzipien am besten demonstrieren und verbreiten, indem sie den Menschen in den nichtkommunistischen Gesellschaften Hilfe leistet, sogar indem sie mit Ausbeutern partiell zusammenarbeitet, aber nur so, dass sie selbst und die Ausgebeuteten maximalen Nutzen daraus ziehen, sie sich selbst und ihre Prinzipien nicht verkauft. Genau das werden aber die Ausbeuter in ihrem Kampf gegen die kommunistische Gesellschaft erreichen wollen, wenn sie zu friedlichen Methoden gezwungen sind.

Die Mittel der Ausbeutergesellschaften reichen von ideologischer Diversion über politisch-diplomatische Manipulationen, ökonomischen Druck, Unterstützung antikommunistischer Kräfte innerhalb der kommunistischen Gesellschaft und Agententätigkeit bis hin zur indirekten oder direkten militärischen Aggression und Destruktion. Gegen solche Einwirkungen muss sich die kommunistische Gesellschaft daher schützen.

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b) Das kommunistische System der militärischen Sicherheit

Ausbeutergesellschaften sind geprägt vom ständigen Kampf um die Macht. Dieser Kampf wird mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln geführt, auch mit offener Gewalt. Eine spezielle Form dieses Kampfes ist die Konfrontation verschiedener Ausbeuterstaaten gegeneinander. Ausbeuter organisieren ihre Gesellschaft nicht nur deshalb als Staat, um sie im Innern beherrschen zu können, sondern auch als Basis für den äußeren Kampf gegen andere Machtgruppen.
Wesentliches Mittel dieses äußeren Kampfes und damit wesentliches Merkmal des Staates ist das Militär. Eine bewaffnete Gruppe von Menschen, die zum offenen, gewaltsamen Kampf und zur Repression gegen äußere Feinde organisiert ist, wird Militär genannt. Seine Aufgabe im äußeren Kampf kann auch darin bestehen, äußere Feinde durch Gewaltdemonstration und -androhung zu erpressen, ohne dass es zu militärischen Kampfhandlungen, zum Krieg kommt. Das Militär kann, wenn es eine besondere Gruppe von Menschen ist, durch seine Fähigkeit zur bewaffneten Gewalt auch zur Unterdrückung im Innern verwandt werden, erfüllt dann allerdings Polizeifunktion.

Der bewaffnete, gewaltsame gesellschaftliche Kampf gesellschaftlicher Gruppen wird Krieg genannt. Krieg als gewähltes Mittel zur Durchsetzung eigener politischer Ziele wird Zwangskrieg genannt. Krieg als aufgezwungenes Mittel zur Verteidigung wird Verteidigungskrieg genannt. Ein Krieg kann von allen Beteiligten als Zwangskrieg geführt werden. Das ist immer dann der Fall, wenn Ausbeuter einzig um ihre Macht kämpfen beziehungsweise kämpfen lassen. Bei solchen Kriegen sind beide Seiten kriegsschuldig, unabhängig davon, wer als Aggressor die Kampfhandlungen begonnen hat. Ebenso kann ein Krieg aber auch von allen Beteiligten als Verteidigungskrieg geführt werden. Das ist immer dann der Fall, wenn Ausgebeutete den bewaffneten Kampf gegen Ausbeuter aufnehmen. Im Falle fremder Ausbeuter handelt es sich dabei um Befreiungskriege, sonst um Revolutionskriege.

Die Wahl des Krieges als Kampfmittel ist nicht unbedingt gleich dem aktiven Beginn der bewaffneten Kampfhandlungen. Die Entscheidung für den Krieg kann aktiv durch Aggression, aber auch passiv durch Provokation realisiert werden. Eine nichtmilitärische Aktion, um einen Gegner zu einem militärischen Angriff zu verleiten, wird Provokation genannt. Ein nicht durch Gewalt provozierter gewaltsamer Angriff wird Aggression genannt. Eine Aggression kann offen, also militärisch, erfolgen, oder konspirativ durch Geheimaktionen. Des weiteren ist zwischen direkter Aggression, also einem Angriff mit eigenen militärischen Kräften, und indirekter Aggression, dem Stellvertreterkrieg, zu unterscheiden.

Die politische Einordnung einer kriegerischen Handlung ist nicht identisch mit der Einschätzung der aktuellen Kampflage. Die Durchführung eines Angriffs im Verlauf kriegerischer Handlungen wird Offensive genannt. Die Verteidigung gegen eine Offensive wird Defensive genannt.

Da der Machtkampf unmittelbares Merkmal jeder Ausbeutergesellschaft ist, existiert der Krieg, zumindest als ständige Gefahr, solang es Ausbeutergesellschaften gibt.

Der größte und gefährlichste Feind jeder Ausbeutergesellschaft ist die kommunistische Gesellschaft, da sie bereits durch ihre Existenz die Basis der Ausbeutung angreift und zerstört. Sobald eine kommunistische Gesellschaft existiert, ist sie daher auch bevorzugtes militärisches Ziel der Ausbeutergesellschaften. Da alle Ausbeutergesellschaften gleichermaßen von der Wirkung der kommunistischen Gesellschaft betroffen sind, ist die kommunistische Gesellschaft sogar geeignet, die Ausbeutergesellschaften vorübergehend im Kampf gegen sie zu einen. Daher ist die kommunistische Gesellschaft besonders stark kriegsgefährdet. Die Ausbeuter werden in ihrem Kampf gegen die kommunistische Gesellschaft immer dann zum Mittel des Krieges greifen, wenn sie sich zu schwach fühlen, die kommunistische Gesellschaft auf andere Art zu vernichten, und wenn sie sich gleichzeitig stark genug fühlen, einen militärischen Sieg zu erringen. Aber auch eine ausweglose Situation kann die Ausbeuter dazu führen, einen Krieg vom Zaun zu brechen.

Um auf den Kriegsfall vorbereitet zu sein, rüsten die Ausbeuter ihre Armeen mit möglichst wirksamen Angriffswaffen und sich selbst mit privaten Verteidigungsanlagen aus. Die Aufrüstung mit Angriffswaffen erhöht die Kriegsgefahr dadurch, dass die Existenz von Waffen auch ihren Einsatz ermöglicht. Die Aufrüstung mit privaten Verteidigungsanlagen erhöht die Kriegsgefahr, da die Ausbeuter dadurch ihre Chancen vergrößern, von den Kriegsauswirkungen privat verschont zu bleiben.
Ein viel besserer Schutz gegen negative Kriegsfolgen und vor allem gegen militärische Niederlagen besteht darin, nicht die eigenen Armeen marschieren, sondern die Schmutzarbeit von Stellvertretern machen zu lassen. Dazu werden entweder andere Staaten in den Krieg gegen die kommunistische Gesellschaft getrieben, oder es wird eine bewaffnete innere Opposition in der kommunistischen Gesellschaft aufgebaut und ausgerüstet. Welche Verbrechen solche konterrevolutionären Banden gegen Bezahlung durch die Ausbeuter auch begehen, die Ausbeuter können sich selbst als friedlich darstellen und ihre Unterstützung für Krieg, Zerstörung und Mord als Hilfe für einen antikommunistischen angeblichen Freiheitskampf.
Krieg bedeutet immer Zerstörung materieller Güter und Vernichtung von Leben. Daher widerspricht Krieg grundsätzlich dem kommunistischen ökonomischen Hauptwirkungsprinzip. Da der Krieg auch den gnadenlosen Kampf von Menschen gegeneinander bedeutet, widerspricht er auch dem kommunistischen Grundprinzip der Gemeinschaftlichkeit. Daher ist das Mittel des Krieges für die kommunistische Gesellschaft nur unter Bedingungen diskutabel, dass ein Verzicht darauf eine noch viel stärkere Verletzung der kommunistischen Prinzipien darstellt.
Da Zwangskriege grundsätzlich dadurch vermeidbar sind, dass sie unterlassen werden, sind sie folglich für die kommunistische Gesellschaft absolut verboten. Da die Ausbeutung von Menschen mit dauernder körperlicher und geistiger Gewaltanwendung verbunden ist und eine ständige Verletzung aller kommunistischen Grundprinzipien und Hauptprinzipien bedeutet, ist die Führung eines Revolutionskrieges und die Verteidigung gegen eine Ausbeuteraggression hingegen nicht nur erlaubt, sondern sogar vom kommunistischen ökonomischen Hauptwirkungsprinzip gefordert, solang dadurch ein gesellschaftlicher Fortschritt erreicht beziehungsweise ein gesellschaftlicher Rückschritt verhindert werden kann.

Kommt es tatsächlich zum Krieg, muss die kommunistische Gesellschaft in der Lage sein, einen Sieg des Aggressors zu verhindern. Sie muss also dafür sorgen, dass eine feindliche Armee das Territorium der kommunistischen Gesellschaft nicht oder zumindest nicht auf Dauer beherrschen, als Besatzungsmacht nicht überleben kann. Sie benötigt hingegen nicht von vornherein die Fähigkeit, einen Gegner auf dessen eigenem Territorium zu vernichten. Eine solche Fähigkeit wäre nur dann nötig, wenn die kommunistische Gesellschaft Zwangskriege zu führen beabsichtigte. Da dem nicht so ist, verbietet das kommunistische ökonomische Hauptwirkungsprinzip, den ökonomischen Aufwand zur Angriffsfähigkeit zu treiben. Diese Tatsache folgt auch daraus, dass sich wegen des Verbots von Zwangskriegen die militärische Aktivität der kommunistischen Gesellschaft nicht gegen Provokationen und nur gegen Aggressionen richten kann. Provokationen müssen als solche erkannt und im gewaltfreien Kampf durch Aufdeckung ihrer Ziele gegen die Provokateure gewendet werden.

Ziel der militärischen Verteidigung im Kriegsfall ist es auch nicht, dem Gegner maximale Verluste zuzufügen. Das kommunistische ökonomische Hauptwirkungsprinzip läßt Zerstörungen auch in diesem Fall nur zu, insofern sie für eine effiziente Verteidigung nötig sind.

Die effektivste Verteidigung besteht darin, es gar nicht erst zum Ausbruch eines Krieges kommen zu lassen. Daher besteht für die militärischen Aktivitäten der kommunistischen Gesellschaft die noch viel grundlegendere Aufgabe der bestmöglichen Verhinderung von Kriegen, indem den möglichen Aggressoren eindringlich die Erfolglosigkeit jedes Krieges demonstriert wird. Hingegen kann Abschreckung, also Drohung mit Gewalt, Zerstörung und Tod gegen Territorium und Bevölkerung anderer Gesellschaften, nicht ihr Ziel sein. Eine solche Abschreckung provoziert Gegenmaßnahmen und erhöht damit die Kriegsgefahr und die Zerstörung, falls tatsächlich ein Krieg ausbricht. Zudem verbietet das kommunistische Grundprinzip der Gemeinschaftlichkeit, die Ausgebeuteten in den Ausbeutergesellschaften bewusst zu bedrohen.

Die grundlegende Aufgabe der militärischen Sicherheit der kommunistischen Gesellschaft besteht darin, die Wahrscheinlichkeit von Kriegen und ihr Zerstörungspotential so weit wie möglich zu verringern, potentiellen Gegnern die Erfolglosigkeit eines Krieges durch Demonstration ihrer Verteidigungsfähigkeit zu verdeutlichen und im Aggressionsfall den Sieg des Aggressors zu verhindern.

Das ist das Wirkungsprinzip der militärischen Sicherheit der kommunistischen Gesellschaft. Der von ihm vorgeschriebene weitgehende Verzicht auf Angriffsfähigkeit zeigt entsprechend der kommunistischen externen Hauptrelation, dass die kommunistische Gesellschaft ihren Kampf gegen Ausbeutergesellschaften auf militärischem Gebiet verantwortungsvoll führt. Dieser Forderung entsprechen auch die Mittel, die der kommunistischen Gesellschaft aus dem kommunistischen Militärwirkungsprinzip folgend zur Verfügung stehen.

Die Basis jeder militärischen Aktivität bilden Menschen, die diese Aktivitäten ausführen, also Waffen tragen und gegebenenfalls damit kämpfen. In Ausbeutergesellschaften bestehen immer besondere Gruppen von bewaffneten Menschen, die notfalls gegen die wehrlose Masse der Ausgebeuteten eingesetzt werden können. Eine besondere bewaffnete Gruppe von Menschen, deren gesellschaftliche Hauptaufgabe der militärische Dienst ist, wird Armee genannt. Eine Armee ist ständig präsent. Da sie eine eigene soziale Gruppe bildet, die außerhalb der übrigen Gesellschaft nach speziellen Regeln existiert, kann sie ihr nötigenfalls entgegengestellt werden. Einer Armee gehören immer freiwillige Söldner an, die ihre Kampfkraft an den Dienstherren verkaufen. Ihr können aber auch dienstverpflichtete Soldaten angehören.


Neben Armeen können in Ausbeutergesellschaften auch Milizen existieren. Eine in die Gesellschaft integrierte bewaffnete Gruppe von Menschen, die nur im Bedarfsfall militärische Aufgaben übernimmt, wird Miliz genannt. Die Angehörigen einer Miliz bleiben in der nichtmilitärischen sozialökonomischen Struktur ihrer Gesellschaft integriert. Daher läßt sich eine Miliz nicht oder nur durch Umwandlung in eine Armee gegen die soziale Gruppe einsetzen, aus der ihre Mitglieder kommen. Sie ist aber sehr wohl gegen andere soziale Gruppen einsetzbar, vor allem gegen solche, die in einem sozialökonomischen Gegensatz zur eigenen stehen. Der Dienst in einer Miliz kann ebenfalls freiwillig oder pflichtgebunden erfolgen.
Die militärische Bewaffnung, Ausbildung und Organisation des Militärs macht es aber nicht nur zu einem wirkungsvollen Werkzeug, sondern auch zu einer potentiellen Gefahr für die Ausbeuter. Daher benutzen sie sowohl Zwang als auch Belohnung, um sich die Loyalität des Militärs zu sichern. Dazu werden die Militärangehörigen einerseits bezahlt und geehrt, andererseits werden sie dem Befehlsrecht unterstellt, sind also zur bedingungslosen Befehlserfüllung verpflichtet.
Die zentrale Aufgabe der personellen Basis der kommunistischen Militärstrategie besteht nach dem kommunistischen Militärwirkungsprinzip darin, eine effektive militärische Verteidigung zu ermöglichen. Sie muss dazu zuerst eine Struktur besitzen, die jede gegnerische Offensive so schwierig und uneffektiv wie möglich macht, um auch unter Feindeinwirkung maximal kampffähig zu bleiben.
Eine ständige Armee ist in örtlichen Zentren stationiert und bietet damit ein leichtes Angriffsziel. Bereits die Zerstörung recht weniger militärischer Stützpunkte kann eine Armee mehr oder weniger vernichten. Da die Angehörigen einer Miliz mitten in der Gesellschaft leben, müssen sie einzeln bekämpft werden und sind dadurch viel schwerer zu schlagen. Wird ebenfalls die Bewaffnung der Miliz dezentralisiert, erhöht sich dieser Effekt noch.
Die Angehörigen einer Armee können neben ihren militärischen Aufgaben keine oder keine wesentliche gesellschaftlich nützliche Arbeit leisten, sie sind unproduktiv. Daher entspricht eine Miliz besser dem kommunistischen ökonomischen Hauptwirkungsprinzip, da deren Angehörige neben ihren militärischen Aufgaben auch vollwertige gesellschaftlich nützliche Arbeit leisten können. Sie müssen nicht auf Kosten der arbeitenden Gesellschaft leben, sondern können wie alle anderen Arbeitenden ihren Lebensunterhalt erarbeiten.
Eine Armee stellt eine im Vergleich zur Gesamtgesellschaft kleine Gruppe dar. Das ist notwendig so, da sie von der übrigen Gesellschaft versorgt werden muss. Die Verteidigungskraft ist aber auch von der personellen Stärke abhängig. Daher fordert das kommunistische ökonomische Hauptwirkungsprinzip, so viele Menschen wie möglich in die militärische Sicherheit einzubeziehen. Somit liegt die militärische Verteidigung in der kommunistischen Gesellschaft in den Händen einer Miliz, die die gesamte kampffähige, bewusst gemeinschaftliche Bevölkerung umfaßt. Damit steht der kommunistischen Gesellschaft die maximal mögliche personelle Basis zu ihrer Verteidigung zur Verfügung. Die kommunistische Gesellschaft ist folglich nur in dem schrecklichen Extremfall militärisch besiegbar, wenn wirklich all ihre Angehörigen physisch vernichtet, ermordet werden.
Eine solche Ligamiliz ist mit der Gesellschaft identisch, kann also auch nicht gegen die Gesellschaft eingesetzt werden. Damit ist in der kommunistischen Gesellschaft die Gefahr gebannt, dass eine einzelne kleine Schicht große militärische Macht besitzt und die Gesellschaft damit unter ihre Herrschaft zwingt. Die Gefahr der Klassenbildung besteht hier also nicht. Im militärischen Bereich ist also die Ligamiliz nicht nur Ausdruck des kommunistischen Grundprinzips der Gemeinschaftlichkeit, sondern führt auch zu dessen Reproduktion.
Die von Ausbeutermilitär verwendete Befehlsstruktur führt dazu, dass eine entsprechende Streitmacht handlungsunfähig wird, sobald ihre zentralen Elemente oder die Verbindungen nach dort vernichtet sind. Da die Militärangehörigen dann ohne Befehl und auch ohne Bezahlung sind, stellen sie schnell ihren Kampf ein oder werden aufgrund mangelnder Koordination so uneffektiv, dass sie schnell besiegt werden können.
Befehlsempfänger sind darauf trainiert, Befehlen bedingungslos zu gehorchen, auch wenn sie sich selbst gefährden oder gar zerstören. Um Menschen so zu formen, dass ihre individuellen Schutzmechanismen weitgehend ausgeschaltet werden, muss ihre menschliche Individualität gebrochen werden. Sie werden uniformiert, vermaßt, ihr eigenes Denken, ihr eigener Wille wird ihnen weitgehend abgewöhnt. Daher sind Befehlsempfänger kaum noch kampffähig, wenn sie von ihren Befehlsgebern isoliert werden.
Die Deindividualisierung von Menschen durch ein Befehlssystem verschwendet all jene menschlichen Potenzen, die auf der Individualität basieren. Daher verlangt das kommunistische ökonomische Hauptwirkungsprinzip, dass die kommunistischen Milizangehörigen so ausgebildet und strukturiert werden, dass sie autonom handeln können. In eigenverantwortlichen Kampfgruppen organisierte Kämpfer koordinieren ihr Vorgehen soweit wie möglich durch gemeinsame Beratung und ansonsten durch begründete Anweisungen. Nur wenn eine Anweisung gut und verständlich begründet wird, kann sie von einem bewussten Menschen akzeptiert und effektiv, weil mit eigener Initiative ausgeführt werden. Ist eine Miliz so organisiert, entwickelt sich auf dieser Basis ein so vertrauensvolles Verhältnis zwischen den Kämpfern, dass sie bei einem Notfall, der keine Zeit für Erklärungen läßt, trotzdem gegenseitig Anweisungen akzeptieren, da sie sich ihre Vertrauenswürdigkeit ständig immer wieder beweisen. Damit ist diese Koordinierungsstruktur in wenigen Fällen genauso wirksam wie eine Befehlsstruktur, meist aber weit effektiver.
Da die kommunistische Ligamiliz mit der kommunistischen Gesellschaft insgesamt identisch ist und da sie nur zur Verteidigung der kommunistischen Gesellschaft, also zu ihrer eigenen Verteidigung kämpft, sind ihre Angehörigen immer hochmotiviert. Kämpfer, die nur wegen des Befehlszwangs oder für Belohnung kämpfen, sind spätestens dann demoralisiert, wenn ihre Befehlsgeber Schwäche zeigen oder die Bezahlung ausbleibt. Darin zeigt sich die stabilisierende Wirkung des kommunistischen Grundprinzips der Bewusstheit, das in der Koordinierungsstruktur der kommunistischen Ligamiliz realisiert ist.
Da das kommunistische Militärwirkungsprinzip als Aufgabe lediglich Verteidigung des eigenen Territoriums formuliert, ist für die kommunistische Ligamiliz keine strategische Offensivrüstung nötig, sondern Verteidigungsanlagen und -rüstungen. Die effektivsten und mit geringstem ökonomischen Aufwand erreichbaren Verteidigungsanlagen sind Wohn-, Kultur- und Wirtschaftsanlagen, die für eine friedliche und militärische Doppelfunktion vorgesehen sind. So ist der zusätzliche Aufwand am geringsten und im Aggressionsfall werden aus Werkzeugen Waffen.

Demgegenüber sind strategische Offensivwaffen, vor allem Massenvernichtungswaffen, für Verteidigungszwecke völlig ungeeignet. Jede Art von Massenvernichtungsmitteln ist durch das kommunistische Grundprinzip der Gemeinschaftlichkeit verboten, das auch die Menschen im Land eines Feindes einschließt. Nukleare, biologische und chemische Waffen sind darüber hinaus durch das kommunistische Grundprinzip der Bewusstheit verboten, da nicht nur ihr Einsatz, sondern bereits ihre bloße Existenz eine Gefahr für die gesamte Menschheit, für das Leben auf der Erde überhaupt darstellt.

Die Gestaltung der militärischen Sicherheit der kommunistischen Gesellschaft erfolgt als System autonomer, koordinierter Kampfgruppen einer gesamtgesellschaftlichen allgemeinen Miliz mit Defensivausbildung und -bewaffnung unter Doppelnutzung ziviler Anlagen als dezentralisierte Verteidigungsanlagen bei Verzicht auf strategische Offensivwaffen, speziell auf Massenvernichtungsmittel.

Das ist das Funktionsprinzip der militärischen Sicherheit der kommunistischen Gesellschaft. Die Teilnahme an der Ligamiliz ist danach in der kommunistischen Gesellschaft eine allgemeine Pflicht, aus der nach der kommunistischen individuellen Hauptrelation das Recht folgt, über Angelegenheiten der kommunistischen Gesellschaft mitzuentscheiden und von ihr geschützt zu werden. Wer nicht bereit ist, die Gemeinschaft zu verteidigen, wer im Aggressionsfall einfach zusieht, wie das gemeinsam Geschaffene zerstört und gestohlen wird, wie Freunde verletzt und ermordet werden, der hat auch nicht das Recht, über die von ihm so verratene Gemeinschaft mitzuentscheiden.

Pazifisten dürfen in der kommunistischen Gesellschaft leben. Aber da sie nicht bereit sind, ihre Mitmenschen gegen Gewalt durch gedungene Mörder und Zerstörer zu schützen, haben sie auch kein Recht, von der kommunistischen Gesellschaft gegen Kriminelle geschützt zu werden. Die Gleichsetzung von inneren Kriminellen und Soldaten eines anderen Staates ist berechtigt. Wird von einem Staat ein Krieg vom Zaun gebrochen, ist derselbe Tatbestand von Sachbeschädigung, Körperverletzung und Mord gegeben wie bei jeder anderen, kleineren Art von Bandenkriminalität auch. Einzig die Organisationsform ist eine andere, die Motivation ist ebenso räuberisch, die Wirkung ebenso schrecklich und die Ausführung ebenso verwerflich und kriminell, oder durch den größeren Umfang sogar noch viel schlimmer.

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c) Das kommunistische System der konspirativen Sicherheit

Wenn ein gesellschaftlicher Kampf stattfindet, so kann dieser auch verdeckt ausgetragen werden. Dadurch wird es möglich, große Wirkungen mit geringem Aufwand und geringem Risiko zu erreichen und den Gegner zu überraschen. Der verdeckte gesellschaftliche Kampf gesellschaftlicher Gruppen wird Konspiration genannt. Werden dazu eigene Agenten eingesetzt, handelt es sich um direkte Konspiration, die Unterstützung von Geheimaktionen anderer Gegner seiner Gegner ist indirekte Konspiration. Die Wahl konspirativer Kampfmethoden zum Angriff gegen einen Gegner führt zu aktiver Konspiration, die ebenfalls verdeckte Abwehr solcher Tätigkeiten ist passive Konspiration.

Aktive Konspiration besteht aus zwei Elementen, die sich gegenseitig bedingen und ergänzen können, die aber auch einzeln zum Einsatz kommen können. Konspirative Tätigkeit, die die Organisationsstruktur des Gegners unterwandert, wird Subversion genannt. Konspirative Tätigkeit, die dem Gegner Schaden zufügt, wird Diversion genannt. Subversion und Diversion bezeichnen Methoden, nicht aber Ziele der Konspiration.

Subversion ist in der Lage, eine organisatorische Basis für die Diversion zu schaffen, denn sie bedeutet, dass innerhalb des Gegners eine eigene konspirative Struktur aufgebaut wird, die zur Diversion fähig ist und ebenso auch Diversanten unterstützen und schützen kann. Andererseits können Subversanten, insofern sie gesellschaftliche Entscheidungsträger sind, auch die Entscheidungen des Gegners direkt oder durch Intrigen indirekt im eigenen Interesse beeinflussen. Sie können sogar versuchen, einen Gegner von innen her zu übernehmen, ihn nicht zu besiegen, sondern zu eigenen Gunsten umzuwandeln. Die subversive Umwandlung eines gesellschaftlichen Gegners zu einem gesellschaftlichen Verbündeten wird Konversion genannt.

Diversion ist in der Lage, Ansatzpunkte für die Subversion zu schaffen, indem durch gezielte Aktionen loyale Gegner geschädigt und eigene Subversanten begünstigt werden. Andererseits kann sie auch einfach nur die direkte Schädigung des Gegners oder die eigene Vorteilsgewinnung zum Ziel haben. Diversion kann ideellen, materiellen und personellen Schaden für den Gegner bedeuten.

Die diversive Verursachung ideellen Schadens wird Spionage genannt. Ideeller Schaden entsteht durch Erlangung mehr oder weniger geheimer Informationen des Gegners, über den Gegner oder Interessen des Gegners betreffend, die einen Wissensvorteil des Gegners zunichte machen oder die einen eigenen, weil geheimen, Wissensvorteil bewirken.

Die diversive Verursachung materiellen Schadens wird Sabotage genannt. Materieller Schaden entsteht durch Zerstörung, Störung oder Diebstahl. Auch Falschinformation des Gegners ist Sabotage, da dadurch seine Organisationsstruktur und damit seine materielle Wirksamkeit gestört wird.

Die diversive Verursachung personellen Schadens wird Forçage genannt. Die Möglichkeiten, personellen Schaden zu verursachen, sind sehr vielfältig. Menschen des Gegners können durch Überzeugung gewonnen oder durch Bestechung gekauft werden. Dabei entsteht der personelle Schaden ausschließlich dem Gegner, nicht jedoch den betroffenen Menschen. Ebenso können Menschen aber auch ohne ihr Wissen manipuliert oder durch Drohung und Terror zu Diensten gezwungen, schließlich sogar verletzt und getötet werden. Hierbei erleiden die Betroffenen auch selbst individuellen Schaden.

Konspirative Tätigkeit kann ebenso von Einzelpersonen wie von Menschengruppen durchgeführt werden. Konspiration als Teilaufgabe der gesellschaftlichen Organisation ist Aufgabe spezieller Geheimdienste. Eine besondere Gruppen von Menschen, die zum konspirativen Kampf gegen äußere oder innere Feinde organisiert ist, wird Geheimdienst genannt. Ein Geheimdienst besteht aus zwei funktionellen Einheiten, die aber mehr oder weniger miteinander verwoben sein können. Der Stab ohne direkten Kontakt zum Gegner dient dazu, die konspirative Tätigkeit logistisch vorzubereiten, zu begleiten und auszuwerten. Agenten hingegen führen die aktiven Aktionen am Gegner aus. Ihr Motiv kann Überzeugung oder Bezahlung sein, ebenso aber Bedrohung oder Erpressung. Zusätzlich zu eigenen Agenten kann ein Geheimdienst bei konspirativen Aktionen auch auf Kollaborateure zurückgreifen. Diese gehören zwar eigentlich dem Gegner an, wurden aber durch Überzeugung, Bestechung, Bedrohung oder Erpressung für einzelne Dienste gewonnen oder sie verfolgen damit eigene Privatinteressen, für die eine zeitweise Zusammenarbeit nützlich erscheint.

Wenn sich Ausbeutergesellschaften keine offen feindlichen, militärischen Aktionen leisten können oder wollen, so führt sie ihr Machtinteresse zu verdeckten, konspirativen Aktionen. Da die kommunistische Gesellschaft der größte gesellschaftliche Feind jeder Ausbeutergesellschaft ist, ist sie auch bevorzugtes Ziel aktiver Konspiration.

Die kommunistische Gesellschaft ist technisch nicht in der Lage und infolge ihres Grundprinzips der Gemeinschaftlichkeit auch nicht willens, ihr Territorium gegenüber Einwirkungen von außen vollständig zu isolieren. Damit werden konspirative Angriffe von außen möglich und folglich Schutzmaßnahmen zur lebenswichtigen Notwendigkeit. Um sich vor Schaden und Unterwanderung zu bewahren, benötigt die kommunistische Gesellschaft Mechanismen, die der feindlichen Konspiration effektiv entgegenwirken. Ebenso wie im militärischen Bereich besteht der beste Schutz darin, bereits vor dem Schaden Vorsorge zu treffen. Daher verlangt das kommunistische ökonomische Hauptwirkungsprinzip, dass der Schwerpunkt der Abwehr feindlicher Konspiration auf der Prävention liegt. Andererseits führen die kommunistischen Justizprinzipien zur gleichen Forderung.

Anders als im militärischen Bereich ist die Aufgabe der kommunistischen konspirativen Sicherheit aber nicht nur auf die Abwehr feindlicher Konspiration beschränkt. Ausbeutergesellschaften stehen der kommunistischen Gesellschaft feindlich gegenüber. Aufgrund ihrer inneren Struktur, die von Machtkampf, Informationsmonopolisierung und Manipulation geprägt ist, kann selbst dann nicht ausgeschlossen werden, dass im Verborgenen bedrohliche Vorgänge ablaufen, wenn sie sich offiziell freundlich verhalten. Folglich ist es lebenswichtig, über solche Vorgänge informiert zu sein.

Weiterhin können Ausbeutergesellschaften über technische Mittel verfügen, die die kommunistische Gesellschaft oder Ausgebeutete in den Ausbeutergesellschaften selbst elementar bedrohen und deren Zerstörung diese Bedrohung abwenden kann. Und schließlich können Machtpositionen in den Ausbeutergesellschaften von besonders skrupellosen und gefährlichen Menschen besetzt sein, deren Verdrängung die Sicherheit wesentlich erhöht oder weitere Verbrechen verhindert. Somit gehört die Aufklärung feindlicher Aktivitäten ebenso zu den Aufgaben der kommunistischen aktiven Konspiration wie die Abwendung akuter Gefahrensituationen.

Provokationen, technische oder informative Vorteilserlangung und Schädigung der gesamten Ausbeutergesellschaft widersprechen dem kommunistischen Grundprinzip der Gemeinschaftlichkeit, wenn dadurch die Masse der Ausgebeuteten geschädigt oder wenn dadurch Informationen monopolisiert würden, die nicht für Zerstörungszwecke zu mißbrauchen sind, oder sie widersprechen dem kommunistischen Grundprinzip der Bewusstheit, wenn die Menschen der kommunistischen Gesellschaft oder die Ausgebeuteten der Ausbeutergesellschaft durch Falschinformation manipuliert würden.

Die grundlegende Aufgabe der konspirativen Sicherheit der kommunistischen Gesellschaft ist es, innerhalb ihres Territoriums feindliche Konspiration wirksam zu verhindern und zu bekämpfen und außerhalb ihres Territoriums feindliche Aktivitäten aufzuklären und akute Gefahrensituationen zu entschärfen, die nicht durch offene Handlungen entschärft werden können.

Das ist das Wirkungsprinzip der konspirativen Sicherheit der kommunistischen Gesellschaft. Seine Basis ist die Prävention, die die kommunistische Gesellschaft bereits durch ihre Struktur weitgehend sichert. Infolge der kommunistischen Kommunikationsprinzipien liegen in der kommunistischen Gesellschaft bereits fast alle Informationen offen, so dass der Spionage von vornherein der meiste Boden entzogen ist. So sind militärische Informationen zwar für den Gegner zugänglich, aufgrund der kommunistischen Militärstruktur aber kaum nutzbar. Nur einige wenige kriegerisch nutzbare und extrem existenzgefährdende Informationen müssen vor verantwortungslosem Zugriff bewahrt werden.

Subversion und Diversion ist durch die offene Struktur der kommunistischen Gesellschaft scheinbar technisch begünstigt. Aber das kommunistische Grundprinzip der Bewusstheit bewirkt, dass die Menschen in der kommunistischen Gesellschaft ein starkes Interesse daran haben, ihre Gesellschaft vor Schaden zu bewahren und die Beherrschung durch eine geheime Macht zu verhindern. Durch ihre Bewusstheit sind sie befähigt, Versuche von Subversion und Diversion in ihrer Umgebung zu erkennen und auch eigenverantwortlich Maßnahmen dagegen einzuleiten. Da sie infolge des kommunistischen Grundprinzips der Gemeinschaftlichkeit die kommunistische Gesellschaft als ihre ureigenste Sache begreifen, lassen sie sich kaum zu gesellschaftsfeindlichen Handlungen bewegen und werden auch anderen keine solchen Handlungen gestatten.

Auch die Möglichkeiten, Menschen in der kommunistischen Gesellschaft durch Bestechung, Bedrohung oder Erpressung zu feindlichen Handlungen zu bewegen, sind allein schon durch ihre ökonomische, kommunikative und Sicherheitsstruktur so stark eingeengt, dass ein Erfolg zweifelhaft wird. Die verantwortungsbewusste Aufmerksamkeit der Menschen in der kommunistischen Gesellschaft erschwert zumindest jede feindliche Konspiration, auch wenn sie sie nicht immer verhindern kann. Darüber hinaus aber erleichtert sie auch die Verfolgung und Ergreifung feindlicher Agenten und die Begrenzung und Beseitigung etwaiger Folgen erheblich. Damit wird die Möglichkeit und Wirksamkeit feindlicher Konspiration einerseits erheblich eingeschränkt, andererseits aber schon von vornherein in Frage gestellt. Damit sinkt die Motivation des Gegners und damit die Wahrscheinlichkeit und Häufigkeit des Einsatzes dieses Mittels drastisch.

Die vom kommunistischen Konspirationswirkungsprinzip geforderte Prävention und Abwehr feindlicher Konspiration ist im Innern der kommunistischen Gesellschaft bereits dadurch abgesichert, dass die überwältigende Mehrheit der bewusst gemeinschaftlichen Menschen in der kommunistischen Gesellschaft sowohl willens als auch fähig ist, den Schutz ihrer Gesellschaft in die eigenen Hände zu nehmen. Daher sind im Innern der kommunistischen Gesellschaft ihre ganz normalen Sicherheitsstrukturen für die konspirative Sicherheit ausreichend. Die innere Prävention und Abwehr feindlicher Konspiration geschieht in der kommunistischen Gesellschaft durch offenes, verantwortliches Handeln aller Menschen, nicht aber durch passive Konspiration. Deshalb gibt es innerhalb der kommunistischen Gesellschaft keine Notwendigkeit konspirativer Tätigkeit, womit diese durch das kommunistische ökonomische Hauptwirkungsprinzip gleichzeitig verboten ist. Es kann folglich keinen inneren kommunistischen Geheimdienst geben. Damit ist gleichzeitig gesichert, dass das kommunistische Grundprinzip der Bewusstheit nicht dadurch ausgehebelt wird, dass ein solcher Geheimdienst gegen die Menschen der kommunistischen Gesellschaft selbst mißbraucht wird.

Zur Erfüllung des kommunistischen Konspirationswirkungsprinzips ist aber konspirative Tätigkeit außerhalb des Territoriums der kommunistischen Gesellschaft notwendig. Dort fehlt die kommunistische Gesellschaftsstruktur, weshalb diese Aufgabe nur von einem speziellen Geheimdienst durchgeführt werden kann, dessen Angehörige sich auch außerhalb des kommunistischen Territoriums der kommunistischen Gesellschaft zugehörig fühlen und sich loyal zu ihr verhalten.

Die Auswahl von kommunistischen Agenten muss also so geschehen, dass ihr Hauptmotiv ihre gesellschaftliche Überzeugung ist. Bezahlung, Erpressung und Bedrohung sind nicht nur deshalb als Hauptmotiv unzulässig, weil sie dem kommunistischen Grundprinzip der Bewusstheit widersprechen. Wichtiger noch ist, dass sie im Gegensatz zur Überzeugung äußere Motive sind, die sich vom Gegner durch höhere Bezahlung oder stärkeren Druck beziehungsweise Angebot von Schutz neutralisieren lassen. Damit sind Bezahlung, Erpressung und Bedrohung zur Agentengewinnung sehr unzuverlässige Mittel, deren Anwendung folglich dem kommunistischen ökonomischen Hauptwirkungsprinzip widerspricht.

Für den Einsatz von Kollaborateuren durch den kommunistischen Geheimdienst gelten geringere Einschränkungen, da Kollaborateure nur für begrenzte Aufgaben eingesetzte Menschen sind. Darüber hinaus gehören sie einer Ausbeutergesellschaft an, womit die kommunistischen Prinzipien nur beschränkte Wirkung auf sie und Gültigkeit für sie haben. Zwar gilt die Argumentation für die Gewinnung von Kollaborateuren im wesentlichen analog zu Agenten. Die Überzeugung ist die zu bevorzugende, weil sicherste Methode, die infolge ihrer vollen Übereinstimmung mit den kommunistischen Grundprinzipien durch deren Wirkungen begünstigt wird.

Bestechung verletzt zwar das kommunistische Grundprinzip der Bewusstheit, nicht aber in der Ausbeutergesellschaft, wo dieses Prinzip nicht gilt. Die auf maximale individuelle Vorteilserlangung gerichteten Strukturen der Ausbeutergesellschaften machen die Bestechung zu einem wirksamen und für die kommunistische Gesellschaft unschädlichen Mittel, für kurze Einzelaktionen Kollaborateure zu gewinnen.

Die Bedrohung von Menschen widerspricht massiv dem kommunistischen Grundprinzip der Gemeinschaftlichkeit, und zwar unabhängig von der gesellschaftlichen Umgebung. Sie ist daher nur im Falle außerordentlicher Gefahr akzeptabel, folglich nicht als Mittel zur Gewinnung von Kollaborateuren für einen kommunistischen Geheimdienst.

Die kommunistischen Grundprinzipien werden von der kommunistischen Gesellschaft zwar prinzipiell auch auf die Ausbeutergesellschaften ausgedehnt, was aber nur sehr bedingt möglich ist. Die Erpressung widerspricht zwar beiden kommunistischen Grundprinzipien, ihre Wahl als Mittel zur Gewinnung von Kollaborateuren schließt das aber nur dort aus, wo diese kommunistischen Grundprinzipien auch in Ausbeutergesellschaften angewandt werden können und müssen. Daher ist Erpressung nur dort akzeptabel, wo sie nicht die Schädigung von Ausgebeuteten über das der Ausbeutergesellschaft immanente Maß hinaus deckt und ermöglicht und ebenso dort, wo sie keine Drohung an Gegner der Ausbeutung darstellt, sie der Ausbeuterwillkür auszuliefern.

Wählen schließlich Kollaborateure die Zusammenarbeit mit dem kommunistischen Geheimdienst, um damit zusätzliche Privatinteressen zu verfolgen, so muss streng darauf geachtet werden, dass die Ausnutzung der Zusammenarbeit durch die Kollaborateure nicht mehr Schaden an den kommunistischen Grundprinzipien verursacht, als sie Nutzen erbringt.

Ausbeutergeheimdienste sind Mittel im gesellschaftlichen Machtkampf. Daher sind sie weder bei der Wahl ihrer Mitarbeiter noch bei der Wahl ihrer Methoden eingeschränkt, wenn dadurch ein Vorteil im Kampf zu erringen ist. Dabei wird auch keine Rücksicht auf Unbeteiligte genommen, die zufällig in die Auswirkungen der Kämpfe hinter den offiziellen Fassaden geraten.

Für einen kommunistischen Geheimdienst setzen die kommunistischen Grundprinzipien nicht nur der Wahl seiner Agenten enge Grenzen, sondern auch der Wahl seiner Mittel auf dem Weg zur Erfüllung des kommunistischen Konspirationswirkungsprinzips. Die Abwehr feindlicher Konspiration ist die wichtigste Aufgabe aus dem kommunistischen Konspirationswirkungsprinzip und entspricht vollständig den kommunistischen Grundprinzipien. Daher ist die passive Konspiration der wichtigste Teil der Arbeit des kommunistischen Geheimdienstes, die sich unbegrenzt auf das Territorium von Ausbeutergesellschaften erstrecken kann. Passive Konspiration innerhalb der kommunistischen Gesellschaft ist dagegen nicht möglich, da sich das Zielgebiet eines kommunistischen Geheimdienstes nur außerhalb des kommunistischen Territoriums befinden kann.

Im Bereich der aktiven Konspiration bedeutet Subversion, dass kommunistische Agenten Positionen in den Ausbeutergesellschaften einnehmen. Dadurch sind diese Agenten direkt an der Entscheidungsfindung und -realisierung im Ausbeuterinteresse beteiligt. Sie übernehmen Mitverantwortung an Ausbeutungs- und Unterdrückungsmaßnahmen. Nur solang diese Maßnahmen durch die kommunistischen Agenten nicht real verhindert werden könnten und nur solang sie sich nicht an grob menschenverachtenden oder menschheitsgefährdenden Aktionen wie Mord und Folter beteiligen müssen, ist ihre subversive Tätigkeit zu rechtfertigen.

Die einzelnen Elemente der Diversion verursachen zwar alle Schaden, der aber durch die kommunistischen Prinzipien unterschiedlich bewertet wird. Der Schaden, der einer Ausbeutergesellschaft durch Spionage entsteht, ist im Sinne des kommunistischen ökonomischen Hauptwirkungsprinzips kein Schaden, sondern Nutzen. Die Offenlegung von Informationen über gefährliche Aktivitäten der Ausbeutergesellschaften dient dem Schutz und ist daher genauso gesamtgesellschaftlich nützlich, wie die Offenlegung geheimer wissenschaftlicher und technischer Informationen, die damit gesamtgesellschaftlich genutzt werden können. Ein kommunistischer Geheimdienst kann folglich Spionage in Ausbeutergesellschaften unumschränkt einsetzen.

Sabotage verursacht materiellen Schaden. Sie kann daher nur dann unbegrenzt eingesetzt werden, wenn dieser Schaden im wesentlichen auf die Ausbeuter und ihre Handlanger und Agenten beschränkt bleibt. Sabotage, durch die den Ausgebeuteten direkter Schaden entsteht, oder aber Schaden an Ausbeutern, der hauptsächlich auf die Ausgebeuteten abgewälzt wird, ist dagegen nur zur präventiven und operativen Gefahrenabwehr einsetzbar. Sie wird sogar noch weiter auf Fälle akuten Nothandlungsbedarfs eingeschränkt, wenn ihre Auswirkungen das Leben unbeteiligter Menschen gefährden.

Forçage kann Menschen ideellen oder physischen Schaden zufügen. Einem Menschen körperlichen Schaden zuzufügen, widerspricht prinzipiell dem kommunistischen Grundprinzip der Gemeinschaftlichkeit. Solche Aktionen sind daher ausschließlich dann zulässig, wenn ihre Unterlassung eine noch stärkere Verletzung der kommunistischen Grundprinzipien bedeuten würde, also nur bei akuter Existenzgefahr und auch dann nur, wenn berechtigte Aussicht auf Erfolg besteht.

Ideeller Schaden, der einem Menschen in einer Ausbeutergesellschaft entsteht, kann nach dem kommunistischen ökonomischen Hauptwirkungsprinzip gesamtgesellschaftlichen Nutzen bedeuten. Besteht der ideelle Schaden nämlich darin, dass ein Vertreter der Ausbeutung entlarvt und an ihm die gesellschaftlichen Mechanismen der Ausbeutung demonstriert werden, so gewinnt dadurch nicht nur die kommunistische Gesellschaft, sondern auch die Masse der Ausgebeuteten, indem das kommunistische Grundprinzip der Bewusstheit gefördert wird. Daher ist diese Methode, die im wesentlichen auch der Spionage zugewiesen werden kann, ein bevorzugtes Mittel eines kommunistischen Geheimdienstes im konspirativen Kampf gegen die Ausbeutung, um das durch das kommunistische Konspirationswirkungsprinzip formulierte Ziel zu erfüllen, im kommunistischen Sinne feindliche Aktivitäten für alle Menschen aufzudecken.

Da die innere konspirative Sicherheit über die regulären kommunistischen Gesellschaftsstrukturen realisiert wird, ist hier eine vollständige Kontrolle aller Vorgänge gegeben. Bei konspirativen Aktivitäten außerhalb des kommunistischen Territoriums durch einen kommunistischen Geheimdienst kann infolge der zur Durchführung notwendigen strengen Geheimhaltung und aufgrund des dort herrschenden gesellschaftlichen Umfeldes keine vollständige gesellschaftliche Kontrolle erreicht werden. Die von den kommunistischen Kontrollprinzipien geforderte maximal mögliche Kontrolle bedeutet hier, dass alle Bereiche, die nicht unbedingt geheim gehalten werden müssen, offenliegen müssen. So können zumindest die Grundaufgabenstellungen und die Strukturen eines kommunistischen Geheimdienstes vollständig von den bewusst gemeinschaftlichen Menschen kontrolliert werden.

Durch die völlige Offenlegung der Ergebnisse der Arbeit eines kommunistischen Geheimdienstes ist sogar eine vollständige Kontrolle seiner Einzelaktionen möglich, wenn auch erst im Nachhinein. Die direkte Kontrolle der Einzelaktionen und auch der Agentenauswahl ist aber nicht unmöglich. Allerdings muss diese Kontrolle ebenfalls konspirativ erfolgen. Die Menschen, die sich daran beteiligen, müssen die Verantwortung für die Geheimhaltung der Informationen übernehmen. Diese Möglichkeit basiert wesentlich auf der Wirkung des kommunistischen Grundprinzips der Bewusstheit. Hierdurch werden aber beide kommunistischen Grundprinzipien reproduziert, da die an der Kontrolle beteiligten Menschen sich ständig bewusst mit ihrer Rolle in der kommunistischen Gesellschaft auseinandersetzen müssen, ihre Verantwortung auch gegenüber den Menschen in den Ausbeutergesellschaften ständig zu spüren bekommen.

Die Gestaltung der konspirativen Sicherheit in der kommunistischen Gesellschaft erfolgt im Innern als System gesamtgesellschaftlicher Prävention über die regulären kommunistischen Sicherheitsmechanismen und im Äußern als System aus passiver Konspiration, Subversion und Spionage, die nur in Notfällen durch Sabotage und Forçage ergänzt werden, das von einem Geheimdienst realisiert wird, dessen Agenten aus kommunistischer Überzeugung handeln und dessen Grundaufgaben, Strukturen und Ergebnisse der vollständigen und dessen Einzelaktionen und Handlungen der konspirativ maximal möglichen Ligakontrolle unterliegen.

Das ist das Funktionsprinzip der Konspiration der kommunistischen Gesellschaft. Es sichert die maximale Wirksamkeit im Innern wie nach außen und bietet damit maximale Sicherheit. Gleichzeitig verhindert es eine konspirative Unterwanderung der kommunistischen Gesellschaft durch einen außer Kontrolle geratenen eigenen Geheimdienst, wie es auch verhindert, dass sich ein kommunistischer Geheimdienst von der kommunistischen Gesellschaft isoliert und aus einem Werkzeug zu einer Organisation mit eigenen Machtinteressen wird.

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d) Das kommunistische System der akzeptiven Sicherheit

Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten der gegenseitigen feindlichen Einwirkungen von Gesellschaften. Die drastischste ist der militärische Kampf, wobei auch bereits die gegenseitige Bedrohung, besonders durch Massenvernichtungsmittel, eine sehr starke feindliche Aktion ist. Aber auch auf ökonomischem und politischem Gebiet kann dem Gegner Schaden zugefügt werden. Feindliche Handlungen eines Gegners bedingen die Notwendigkeit, Schutzmechanismen zu entwickeln und Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Dieser teilweise sehr beträchtliche ökonomische Aufwand steigt noch um ein Vielfaches, wenn die feindlichen Aktionen des Gegners Schäden verursachen, die kompensiert und beseitigt werden müssen. Um feindliche Handlungen des Gegners zu bekämpfen oder zu kompensieren, sind meist eigene feindliche Handlungen gegen den Gegner nötig. Um hier ebenfalls effektiv zu sein, ist wiederum erheblicher ökonomischer Aufwand nötig. Eigene feindliche Handlungen provozieren natürlich wiederum den Gegner, womit sich der gesellschaftliche Schaden akkumuliert. Im Gegensatz zu Ausbeutergesellschaften, wo der Konkurrenzkampf wesensimmanent ist, führt in der kommunistischen Gesellschaft das kommunistische Grundprinzip der Bewusstheit zu der Erkenntnis, dass alles dafür getan werden muss, diesen Prozeß zu unterbinden, um das kommunistische ökonomische Hauptwirkungsprinzip zu erfüllen.

Die grundlegende Aufgabe der akzeptiven Sicherheit der kommunistischen Gesellschaft ist es, nichtkommunistische Gesellschaften von destruktiven Handlungen abzuhalten und selbst nicht zu destruktiven Handlungen gezwungen zu sein.

Das ist das Wirkungsprinzip der akzeptiven Sicherheit der kommunistischen Gesellschaft. Da für Ausbeutergesellschaften der gesellschaftliche Kampf normal ist und alle Kampfmittel gewählt werden, die irgendeinen Erfolg versprechen, ist die Erfüllung dieses Ziels erschwert. Ausbeutergesellschaften können nur auf zwei Arten dazu gebracht werden, sich gegenüber der kommunistischen Gesellschaft relativ friedlich zu verhalten. Zum einen kann ihnen demonstriert werden, dass bestimmte feindliche Handlungen erfolglos bleiben müssen oder größeren Schaden als Nutzen im gesellschaftlichen Kampf bringen. Zum anderen kann das Niveau der Gemeinschaftlichkeit und Bewusstheit in den Ausbeutergesellschaften so gesteigert werden, dass bestimmte feindliche Handlungen in ihnen nicht mehr gesellschaftlich durchsetzbar sind. Beide Möglichkeiten erfordern, dass die kommunistische Gesellschaft gewisse Vorleistungen bei der friedlichen Gestaltung der gegenseitigen Beziehungen erbringt.

Im militärischen Bereich stellen der Verzicht auf Massenvernichtungsmittel, Angriffswaffen und angriffsfähige Strukturen entsprechend den kommunistischen Militärprinzipien bereits standardmäßig solche Vorleistungen dar. Als weitere Vorleistung wirkt die Offenlegung der meisten gesellschaftlichen, also auch militärischen, und der wissenschaftlich-technischen Informationen entsprechend den kommunistischen Kommunikationsprinzipien. Auf dieser Basis wird es möglich, sich um immer bessere Vereinbarungen mit den nichtkommunistischen Gesellschaften zu bemühen, militärische und konspirative Aktivitäten progressiv zu beschränken. Damit wird eine fortschreitende gegenseitige Abrüstung und eine immer wirksamere gegenseitige Kontrolle vorangetrieben.

Dadurch werden einerseits ökonomische Potenzen für die kommunistische Gesellschaft frei. Aber auch in den Ausbeutergesellschaften werden ökonomische Kräfte frei, die für die Verbesserung des Lebens auch der Ausgebeuteten genutzt werden könnten, wenn die gesellschaftlichen Verhältnisse dort dies zulassen. Andererseits kann die kommunistische Gesellschaft so demonstrieren, dass sie für die Menschheit insgesamt die progressivste Kraft ist und dass sie als einzige in der Lage ist, die nun freien ökonomischen Potenzen vollständig für das Leben der Menschen einzusetzen. Damit wird die Entwicklung von Gemeinschaftlichkeit und Bewusstheit in den nichtkommunistischen Gesellschaften wesentlich gefördert. Und schließlich wird dadurch erreicht, dass die Bedrohung der Existenz der gesamten Menschheit durch Massenvernichtungsmittel abgebaut und schließlich ganz beseitigt werden kann.

Um Vereinbarungen mit eigentlich gegnerischen Kräften zu suchen, muss die Tatsache der physischen Existenz des Gegners anerkannt werden. Das kommunistische Grundprinzip der Bewusstheit verlangt von einer kommunistischen Gesellschaft, die mit nichtkommunistischen Gesellschaften existiert, dass sie die Existenz dieser anderen Gesellschaften als einen Fakt anerkennt, der nicht durch direkte eigene Aktionen geändert werden kann. Es verlangt folglich ebenfalls, dass den Menschen der kommunistischen Gesellschaft das freie Recht gewährt wird, ihren Wohnort und damit ihr politisches System frei zu wählen. Das kommunistische Grundprinzip der Gemeinschaftlichkeit verlangt im Gegenzug, dass auch den Menschen in den nichtkommunistischen Gesellschaften dieses Recht von ihren Gesellschaften eingeräumt wird. Diese Forderung ist wiederum durch die eigene Vorleistung dieses Rechtes begünstigt.

Das kommunistische Grundprinzip der Gemeinschaftlichkeit verlangt aber ebenso, dass die kommunistische Gesellschaft trotz der Akzeptanz der Existenz anderer Gesellschaften mit den Menschen dort Solidarität übt. Sie kann also nicht die soziale Berechtigung anderer sozialökonomischer Systeme anerkennen, sondern muss sie bekämpfen. Aber sie muss sich dazu nach Möglichkeit auf nichtzerstörerische, aufbauende Kampfmethoden beschränken. Vorleistungen im gegenseitigen Sicherheitsbereich wirken hier ebenso, wie allgemeine, innere gesellschaftliche Erfolge, und machen die Gegenüberstellung, den Vergleich der Systeme zum bevorzugten gesellschaftlichen Kampfmittel. Diese Gegenüberstellung wird einmal durch die offene Grenze erreicht, wodurch die Menschen beiderseits der Grenze die jeweils andere Gesellschaft selbst erleben können. Andererseits kann ein sachlicher Vergleich über elektronische und andere Informationsmedien verbreitet werden, der dadurch von Seiten der kommunistischen Gesellschaft glaubhaft ist, dass die kommunistische Gesellschaft zugänglich ist und ihre inneren Strukturen offenliegen.

Die Gestaltung der akzeptiven Sicherheit der kommunistischen Gesellschaft erfolgt als progressives System aus einseitigen Vorleistungen und gegenseitigen Vereinbarungen über die Offenlegung und Kontrolle der gesellschaftlichen Strukturen und Mechanismen und über den Abbau von Destruktionsmöglichkeiten, das die Friedlichkeit und Menschenfreundlichkeit der kommunistischen Gesellschaft durch Vergleich über offene Grenzen und Medien demonstriert.

Das ist das Funktionsprinzip der akzeptiven Sicherheit der kommunistischen Gesellschaft. Ob es das nichtmilitärische und nichtkonspirative Sicherheitsbedürfnis der kommunistischen Gesellschaft wirklich erfüllen kann, hängt davon ab, ob die nichtdestruktiven Kampfmittel, die den Ausbeutergesellschaften zur Verfügung stehen, den Bestand der kommunistischen Gesellschaft gefährden können. Solche Einwirkungen können ökonomischer, politischer und ideologischer Natur sein.

Gegen ökonomische Erpressungsversuche schützt die kommunistische Gestaltung der Ökonomie. Die Realisierung der kommunistischen ökonomischen Prinzipien führt zu einem flexiblen und autarken ökonomischen Mechanismus, der auch starke ökonomische Zwänge ausgleichen und bewältigen kann. Ökonomischer Druck ist immer dann sehr wirksam, wenn eine Gesellschaft ökonomisch schwach oder unflexibel und stark außenabhängig ist. Daraus folgt in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit, sich möglichst schnell von eventuellen, historisch übernommenen oder durch Katastrophen entstandenen ökonomischen Schwächen dieser Art zu befreien. Das heißt nichts anderes, als die kommunistischen ökonomischen Prinzipien umzusetzen.

Auf politischem Gebiet können diplomatische Manipulationen als Kampfmittel eingesetzt werden. Versuche von Intrigen und Provokationen mit dem Ziel, die Entscheidungen von politischen Verantwortungsträgern zu beeinflussen, müssen in der kommunistischen Gesellschaft aber letztlich erfolglos bleiben, da die kommunistischen politischen Prinzipien nicht zulassen, dass einzelne Menschen in Machtpositionen über die Gesellschaft entscheiden.

Ideologische Angriffe wiederum müssen an den gesellschaftlichen Erfahrungen der Menschen scheitern, da die kommunistischen Bildungs- und Kommunikationsprinzipien jedem Versuch der Falschinformation entgegenwirken und da sich die grundlegenden Werte der kommunistischen Gesellschaft gesellschaftlich wie individuell selbst reproduzieren.

Ökonomische, politische und ideologische Einwirkungen können auch indirekt erfolgen, indem Ausbeutergesellschaften eine innere, nichtkommunistische Opposition in der kommunistischen Gesellschaft ökonomisch, politisch und ideologisch unterstützen. Solang sie sich an die Regeln in der kommunistischen Gesellschaft hält, solang sie nicht kriminell wird, wird eine solche Opposition akzeptiert. Die Wirkung des kommunistischen Grundprinzips der Gemeinschaftlichkeit sichert allerdings, dass diese Opposition, die sich gegen die kommunistische Gesellschaft und damit auch gegen die Gemeinschaftlichkeit stellt, zahlenmäßig immer schwächer wird. Die Wirkung des kommunistischen Grundprinzips der Bewusstheit sichert außerdem die gesellschaftliche Isolierung einer solchen Opposition, da es die Menschen zu der Erkenntnis bringt, dass Gegnerschaft zur kommunistischen Gesellschaft letztlich auch Gegnerschaft zu ihrer Freiheit ist, sich gesellschaftlich und individuell bewusst selbst zu bestimmen. Damit bleibt die Unterstützung für eine innere nichtkommunistische Opposition in der kommunistischen Gesellschaft letztlich erfolglos.

Andererseits kann die kommunistische Gesellschaft natürlich ebenso eine kommunistische Opposition innerhalb anderer Gesellschaften ökonomisch, politisch und ideologisch unterstützen. Da hierdurch das Niveau der Gemeinschaftlichkeit und Bewusstheit in den nichtkommunistischen Gesellschaften gesteigert wird, erreicht die kommunistische Gesellschaft auf jeden Fall einen positiven Effekt. Das kommunistische Akzeptionsfunktionsprinzip basiert also letztlich auf der gesellschaftlichen Überlegenheit der kommunistischen Gesellschaft, die sich aus den Grundprinzipien, den Hauptprinzipien, den Hauptrelationen und den daraus folgenden Prinzipien und Relationen ergibt. Die einzige reale Gefahr außerhalb des militärischen und konspirativen Bereichs besteht für die kommunistische Gesellschaft folglich in der Abweichung von diesen kommunistischen Prinzipien. Nur dadurch kann sie angreifbar werden.

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e) Das kommunistische System der kooperativen Sicherheit

Trotz der akzeptiven Sicherheitsmechanismen bleibt die prinzipielle Tatsache bestehen, dass die kommunistische Gesellschaft und Ausbeutergesellschaften Gegner im gesellschaftlichen Kampf sind. Das kommunistische Grundprinzip der Gemeinschaftlichkeit fordert von der kommunistischen Gesellschaft unbedingt, das kommunistische ökonomische Hauptwirkungsprinzip auf möglichst viele Menschen, speziell auf die Werktätigen und Ausgebeuteten in den nichtkommunistischen Gesellschaften auszudehnen, die Ausbeutung auch dort zu verhindern. In letzter Konsequenz bedeutet das schließlich, dass die kommunistische Gesellschaft nach Expansion strebt, nicht um Menschen zu beherrschen, sondern um Menschen zu vereinen. Deshalb fordert das kommunistische Grundprinzip der Bewusstheit ebenso, das kommunistische politische Hauptwirkungsprinzip auf möglichst viele Menschen, speziell auf die Werktätigen und Ausgebeuteten in den nichtkommunistischen Gesellschaften, auszudehnen. Damit sollen auch diese Menschen zur bewussten, gemeinschaftlichen Entscheidung befähigt und von Machtausübung befreit werden. Die beabsichtigte Expansion der kommunistischen Gesellschaft ist folglich nicht auf Machtausdehnung, sondern auf Machtzurückdrängung gerichtet. Die kommunistischen Prinzipien sollen den Menschen nicht aufgezwungen werden, sondern sie sollen zu einer bewussten Entscheidung für die kommunistische Gemeinschaft motiviert werden.

Die grundlegende Aufgabe der kooperativen Sicherheit der kommunistischen Gesellschaft ist es, das kommunistische ökonomische Hauptwirkungsprinzip und das kommunistische politische Hauptwirkungsprinzip auch für die Menschen außerhalb ihres Territoriums maximal gesellschaftlich wirksam zu machen.

Das ist das Wirkungsprinzip der kooperativen Sicherheit der kommunistischen Gesellschaft. Da das Sein das Bewusstsein bestimmt, bewirkt dieses Prinzip die Reproduktion von Gemeinschaftlichkeit und Bewusstheit auch außerhalb des kommunistischen Territoriums. Damit wird die Grundlage für eine Ausdehnung der kommunistischen Gesellschaft durch bewusste Entscheidung der Menschen für die Gemeinschaft geschaffen. Die kommunistische Gesellschaft expandiert also nicht durch zielgerichtete Handlungen der Unterwerfung, sondern durch die natürliche Entwicklung der nichtkommunistischen Gesellschaften und durch ihre gesellschaftliche Wirkung auf die Menschen außerhalb ihres Territoriums.

Daher wirkt die kommunistische Gesellschaft allein durch ihre Existenz zerstörend auf jede Ausbeutergesellschaft, aber nicht zerstörerisch auf die menschliche Gesellschaft überhaupt. Vielmehr sorgt die geforderte Ausdehnung des kommunistischen ökonomischen Hauptwirkungsprinzips für eine aufbauende, die technische Entwicklung der menschlichen Gesellschaft fördernde Wirkung, während die Ausdehnung des kommunistischen politischen Hauptwirkungsprinzips zu einer Förderung des geistigen Entwicklungsstandes führt. Damit wird die Zerstörung der Ausbeutung gleichbedeutend mit dem Ausbau des Niveaus von Kultur und Arbeit.

Der maximale gemeinschaftliche Nutzen entsteht bei der Vereinigung der Kräfte, bei gemeinschaftlichem Handeln. Daher strebt die kommunistische Gesellschaft danach, gesellschaftliche Probleme, die über ihr Territorium hinausreichen oder außerhalb ihres Territoriums auftreten, durch gesellschaftliche Kooperation zu lösen. Neben einer Zusammenarbeit in der Ökonomie sind Kooperationen bei der Entwicklung aller gesellschaftlichen Bereiche, wie Kultur, Bildung, Medizin, Kommunikation und Wissenschaft möglich, vor allem aber auch bei der gegenseitigen Garantie der militärischen und konspirativen Sicherheit. Ziel dieser Kooperationen ist für die kommunistische Gesellschaft maximaler, gegenseitiger, gesamtgesellschaftlicher Nutzen für alle beteiligten Gesellschaften.

Für eine Ausbeutergesellschaft muss das aber nicht unbedingt auch Nutzen für die Klasse der Ausbeuter bedeuten. Zumindest perspektivisch entsteht den Ausbeutern sogar insofern Schaden, als dass die Kooperation mit der kommunistischen Gesellschaft die Beendigung der Ausbeutung beschleunigt.

Auf jeden Fall aber muss die Zusammenarbeit mit einer Ausbeutergesellschaft Nutzen für die Werktätigen und Ausgebeuteten bringen, zumindest perspektivisch. Das bedeutet, dass der gesellschaftliche Nutzen der Kooperation größer sein muss als der Schaden, den daran beteiligte Ausbeuter damit anrichten. Da die Ausbeuter die Macht in den Ausbeutergesellschaften haben, ist eine Kooperation vielfach nur mit ihnen oder mit ihrer Zustimmung möglich. Ihr Ziel ist es natürlich, diese Kooperation maximal zur Verbesserung der Ausbeutung zu verwenden. Daher kann es keine uneingeschränkte Kooperation zwischen der kommunistischen Gesellschaft und nichtkommunistischen Gesellschaften geben, immer muss die gesellschaftliche Wirkung eingeschätzt werden. Die Beschränkungen folgen aus der Ausbeutung. Daher wächst die Möglichkeit zur Kooperation, je weniger eine Gesellschaft Ausbeutergesellschaft ist, und kann schließlich zur Vereinigung mit der kommunistischen Gesellschaft überleiten.

Die Gestaltung der kooperativen Sicherheit der kommunistischen Gesellschaft erfolgt als System der maximal möglichen gesellschaftlichen Kooperation mit anderen Gesellschaften zum maximalen gegenseitigen gesamtgesellschaftlichen Nutzen bei der Lösung gemeinsamer Probleme und bei der Hilfe zur Lösung einseitiger Probleme in allen Bereichen gesellschaftlicher Tätigkeit.

Das ist das Funktionsprinzip der kooperativen Sicherheit der kommunistischen Gesellschaft. Es zeigt, dass die kommunistische Gesellschaft eine offene Gesellschaft ist, die Verantwortung für die gesamte Menschheit, den gesamten Lebensraum trägt. Das bedeutet auch, dass die kommunistische Gesellschaft zur Hilfeleistung bei Problemen bereit ist, die sie selbst nicht betreffen. Ausschlaggebend ist der gesamtgesellschaftliche Nutzen, und dieser ist für die kommunistische Gesellschaft auch dann gegeben, wenn sie durch Hilfeleistung Erfahrungen bei der Lösung von Problemen sammelt, wenn durch ihre Hilfeleistung zukünftige Partner gestärkt werden, wenn durch ihre Hilfeleistung die Entwicklung der Menschheit insgesamt vorangebracht wird.

Allerdings wird die Kooperation, die gegenseitige Hilfe von kommunistischer Gesellschaft und einer nichtkommunistischen Gesellschaft erst dann das volle kommunistische Niveau erreichen, wenn die andere Gesellschaft die vollen kommunistischen Pflichten übernimmt und damit die vollen kommunistischen Rechte erwirbt, wenn sie also selbst kommunistisch wird und sich mit der kommunistischen Gesellschaft vereinigt.

 

 

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